Erfahrungen mit einem Vermögensberater?

12 Antworten

Ich sehe sowas skeptisch da die von Provision leben.

Das gilt zwar für die meisten Vermögensberater, allerdings bei weitem nicht für alle. Viele arbeiten auch auf Honorarbasis und werden ganz normal nach zeitlichem Aufwand bezahlt.

Meine Freundin hat vor kurzem jetzt einen Vertrag für die Rista Rente abgeschlossen. Ist das alles so Sinnvoll?

Schwer zu sagen. Das ist eine Entscheidung, die stark von der persönlichen Risikobereitschaft abhängig ist. Ich selbst würde beispielsweise keine Rista-Rente abschließen, da mir die "Rendite" viel zu gering ist. Wer allerdings sehr wenig Risiken bei seiner Altersvorsorge eingehen möchte, ist - der breiten Meinung nach zu urteilen - damit gut aufgehoben. Tatsächlich sollten sich alle, die eine Rista-Rente abschließen wollen, beeilen und das noch dieses Jahr erledigen, bevor sich zum neuen Jahr der Höchstrechnungssatz verschlechtert.

Wenn der Berater von Provisionen lebt, ist er ein Verkäufer. Braucht man nicht unbedingt - aber wenn er gut ist und ihr erklärt, was er ihr da verkaufen will und warum, ist dagegen nichts einzuwenden. Ein Autoverkäufer macht grundsätzlich nichts anderes. Natürlich wird ein VW-Verkäufer nicht zu einem Modell von Opel raten, und genau so ist das bei den Finanzprodukten auch.

Wenn man zuviel Geld hat und sonst kein Wissen über Finanzen kann es sinvoll sein sich von einem Experten beraten zu lassen.

Daß sie von Provisionen leben ist bekannt. Wovon den sonst? Von Luft und Liebe können die ja nicht leben und zudem wirst Du ja beraten, das muß ja auch was kosten, oder?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ist in der Regel alles andere als sinnvoll --------> es ist viel mehr absolut unseriös; die Berater werden sogar dazu angehalten, in der Familie und unter ihren Freunden Geschäfte zu generieren.

Es werden einem in der Regel Produkte verkauft, die man faktisch gar nicht braucht und die völliger Nonsens sind. Das ist ein Schneeballsystem, absolut verrufen und landauf landab in der Kritik, Stichwort Deutsche Vermögensberatung. Ich sage es mal so -----> den bekannten Werbespruch "früher an später denken" übersetze ich gern mit "später an früher denken" ... an früher, wo man noch Geld gehabt hat.

Von Geschäften mit solchen wie ich sie mal nenne Schlangenfängern, so seriös sie auch nach außen hin auftreten, würde ich absolut abraten. Die lullen einen mit netten Worten und ihrem weltmännischen Gehabe erstmal bei einem Kaffee komplett ein und betrügen einen, ohne dass man es selber merkt. Habe hier in meinem Umfeld schon einiges miterlebt und reagiere seither absolut allergisch dadrauf.

Letztlich sind diese Typen auch drauf angewiesen, Geld zu machen, weil ihnen Bonussysteme locken, mit denen sie dann dicke Autos, Schiffsreisen oder gar Ferienhäuser mehr oder weniger als Belohnung bekommen.

Seriöse Leute sind da in der Minderzahl, die meisten sind auch gar nicht mal richtig ausgebildet im Finanzsektor und angelernte Kräfte aus dem "Tal der Ahnungslosen"; junge Leute, die mit dem Hinweis auf Anzüge, große Autos, ein Büro und ein paar Vorzimmerdamen aus der Reserve gelockt werden, schnell ein paar Kurse absolvieren als "Ausbildung" und dann Vermögensberater werden als Juniorpartner. Aus dem Steuer-, Bank- oder Finanzwesen stammt da kaum jemand. Vermögensberater ist kein Ausbildungsberuf; so darf sich jeder nennen, der ein paar Kurse absolviert und dann ein Büro anmietet oder als Juniorpartner irgendwo einsteigt. Entsprechend lau sind auch die Kenntnisse der meisten Akteure - will man da mehr erfahren, kriegt man keine Antwort, weil sie es selber nicht wissen.

Ich hatte in der Berufsschule mit 18 Jahren eine Mitschülerin, die eigentlich ganz nett war und Werbung für einen Nebenverdienst gemacht hat, den sie selber ausübe. Angeblich "irgendwas mit Versicherungen", das könne jeder, man habe nicht viel zu tun, und das sei lukrativ und seriös. Als Lehrling findet man so was noch interessant, richtig gut verdient hat keiner von uns. Sie lud mich zu einer "Schulung" ein, die im November 2008 stattgefunden hatte. Ich bin da mit ihr hingefahren, es handelte sich um eine Schulung im ausgebauten Keller eines Privathauses. Wirkte aber alles gepflegt, sauber und so ... erstmal ansehen. Wie ich nach wenigen Minuten erfuhr, handelte es sich um einen Repräsentanten der Deutschen Vermögensberatung, der neue Handlanger suchte. Das Thema war dann sofort für mich erledigt, mit denen will ich noch immer nichts zu tun haben. Ich hatte nicht das Gefühl reingefallen zu sein, aber es war beklemmend. Nach drei Stunden war das Ganze beendet. Es gab einen Stoß Papier mit, den ich entsorgte. Habe mich bei dem Kerl nie mehr gemeldet und der Mitschülerin gesagt, ich ziehe keine Leute über den Tisch, dafür bin ich zu ehrlich. Die war anfangs echt beleidigt und ließ mich das wissen, probierte es noch einige Male und hörte dann auf als sie sah, er geht nicht drauf ein.

Wenn ich Finanzprodukte wie eine Zusatzrente usw., einen Bausparvertrag oder irgendwelche Anlageprodukte, Investmentmöglichkeiten, Fonds, Goldnuggets, Münzen, Kommunalobligationen etc. - was auch immer in dem Bereich - haben will, gehe ich zu seriösen Leuten wie von einer Volksbank bzw. Genossenschaftsbank oder Sparkasse oder zu einem unabhängigen Makler mit Kompetenz, der lang genug mitmischt um die Branche aus dem Effeff zu kennen. So habe ich es selber gemacht und bin damit gut gefahren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Riester-Rente ist nur ganz selten sinnvoll, meisten aber schädlich. Hänge vom Einzelfall ab. Ist der Berater unabhängig? Dann ist die Einschaltung in der Regel sehr sinnvoll.

ThatIce 
Fragesteller
 27.10.2021, 18:03

warum ist das nur selten Sinnvoll?

pblaw  29.10.2021, 17:30
@ThatIce

Weil die Riester Kosten zu hoch sind.