Die Gefahrenbremsung durchführen ohne ABS auf dem Motorrad, wie kann ich die am besten durchführen ohne das die Reifen blockieren?

Ich habe über 20 Jahre lang Motorräder ohne ABS gefahren und habe die eine und andere Notbremsung hingelegt.

Das Wesentliche daran ist, dass das Vorderrad, je mehr du bremst, auch mehr Last und mehr Haftung hat. Du kannst also unbedenklich - zumindest auf trockener und sauberer Straße - in die Bremsen langen. Das Hinterrad wird beim Bremsen nur "mitbedient", da es leichter wird und aufgrund der verminderten Haftung viel schneller blockiert.

Bis du das Vorderrad zum blockieren bringst, musst du schon wie ein Schmied in die Eisen gehen. Selbst auf nasser Straße hast du da viel Spielraum.

Es passieren viel mehr Unfälle beim Bremsen, weil zu zaghaft gebremst wird, nicht aber, weil das Motorrad überbremst wird. Da wird meistens viel Bremsweg hergeschenkt.

Nur Mut beim Bremsen! Und wenn du den Schein hast und fahren darfst, empfehle ich dir immer wieder Bremsübungen, gerade zu Saisonbeginn. Das ist eine echte Lebensversicherung!

Also ich hatte meine praktische Prüfung für die Klasse A damals im Herbst bei strömendem Regen auf einer alten Honda CB500, auch ohne ABS. 

Der Prüfer möchte sehen, dass du keine Angst vor der Bremse hast. Deswegen darf durchaus auch das Hinterrad blockieren. Was der Prüfer sehen will, ist dass du beide Bremsen benutzt, dass die Maschine mit der Front deutlich sichtbar eintaucht und dass du den Bremsdruck kontinuierlich steigerst. Das ist der Knackpunkt. 

Vorne hat man eher ein weniger gutes Gefühl, wann man das Vorderrad überbremst und es blockiert. Da brauchst du aber keine Angst haben, denn dafür musst du schon verdammt hart reingreifen. Hinten spürst du es wesentlich eher. In dem Moment wo du mit der Vollbremsung beginnst steigerst du den Bremsdruck immer mehr und wenn das Hinterrad blockiert, dann merkst du wie dir das Heck weggeht und dann lässt du die Hinterradbremse einfach wieder ein bisschen los und schon hast du wieder alles unter Kontrolle. Den Großteil machst du eh mir der Vorderradbremse. ;)

Mir ist das mit dem blockierenden Hinterrad damals bei der Prüfung auch passiert, weil es wie gesagt nass auf der Straße war und ich die Vollbremsung mit diesem Bike immer nur auf trockener Fahrbahn geübt hatte. Hab sogar ein Lob vom Prüfer bekommen, weil ich deutlich sichtbar aus beiden Bremsen das maximale rausgeholt hatte. 

du steuerst nur zur schau etwas an der hinteren bremse ein. der prüfer muss nur an deiner fussbewegung sehen, dass du auch hinten bremst. die hauptbremsleistung generierst du mit der vorderen bremse.

es ist dadurch nicht erkennbar, ob du jetzt mehr oder weniger bremskraft hinten einsteuerst. die wesentliche verzögerung kommt sowieso vom vorderrad.

du musst vorne mehr in die eisen langen, hinten machst du nur was zur schau.

annokrat

Die Hinterbremse kannst du problemlos blockieren, ohne dich hinzulegen (solange du dich im geraden befindest!!! In der Kurve auf keinen Fall die Hinterbremse benutzen.).

Es wird dann halt schwammig, aber du bildest dir nur ein bzw. erzeugst das Gefühl künstlich, dass du gleich hinfällst.

Versuche es auf einem Platz wo du ungestört üben kannst, ganz locker die Griffe halten und das Hinterrad blockieren. Wenn du nicht verkrampft bist und dadurch ständig Lenkimpulse gibst, fährt das Motorrad gerade weiter.

Für die Vollbremsung würde ich zuerst das Hinterrad blockieren, dann kannst du dich auf das Vorderrad konzentrieren. Hier musst du langsam Bremsdruck aufbauen, da sich zuerst das Gewicht nach vorne verlagern muss. Dann kannst du etwas stärker zupacken. An die Limite musst du dich aber langsam!! herantasten. Was passiert, wenn das Vorderrad blockiert, kannst du dir ja ausmalen.

Lg