Darf ein Lehrer regelmäßig Schüler nach dem Unterricht und während der Freistunden zum Arbeiten "zwingen" (Vorsicht lang)?
Hallo, folgende Situation:
Abschlussklasse am Gymnasium. Kunst-Grundkurs. Ca. 20 Leute, 18 Leute haben das Fach mündlich, 2 Leute schriftlich als 3./4. Abiturfach.
Das momentane Thema ist Plastik. Wir sollen aus Ton ein beliebiges Mensch-Tier Paar formen, welches eine uns freistehende Beziehung zwischen dem Tier und dem Menschen ausdrückt. Dazu sollen wir außerdem eine DIN A 4 Seite in Arial/ New York Times Größe 11/12 über die Deutung und die Bedeutung des gewählten Tieres in der Kunstgeschichte schreiben und außerdem eine Skizze der Plastik anfertigen.
Wir dürfen die Plastik nicht mit Nachhause nehmen und dort bearbeiten und auch die Skizze nicht Zuhause anfertigen. Einzig das Schreiben dürfen wir als Hausaufgabe machen.
Wir haben bisher vielleicht 6*45 Minuten dafür Zeit gehabt an den Werken zu arbeiten (Es sollen, wohl gemerkt, 2 detaillierte und realistisch proportionierte Figuren ca. 15 cm sein) und machen nun bis zum Ende des Halbjahres nur noch (freiwillige) Referate, während denen wir nicht weiter arbeiten können.
Daher sollen wir jetzt nach dem Unterricht bzw. in unseren Freistunden zu ihr kommen (Wenn sie selber gerade da ist) und das unter Aufsicht fertig stellen.
Zusätzlich haben wir innerhalb der näcshten Wochen als Hausaufgabe noch eine Plastik anzufertigen, bei der wir collagenartig unsere Schulzeit darstellen sollen, in dem wir Gegenstände in einer Mandarinenkiste arrangieren. Auch dazu soll ein Text gleichen Ausmaßes wie zu der anderen Plastik geschrieben werden.
Wenn wir eine der Arbeiten unvollständig haben, bekommen wir eine 6, heißt auch, wenn z.B. eine der beiden Figuren perfekt ist und die andere noch nicht fertig.
Meine Frage ist jetzt, ob unsere Lehrerin die Umsetzung der praktischen Arbeit so überhaupt regeln darf. Es wird zwar niemand dazu gezwungen, die Freistunden mit Arbeiten zu verbringen, doch um die Plastiken zu beenden ist das zwingend notwendig (keiner von uns ist in der kurzen Zeit bis jetzt auch nur mit der ersten Figur ansatzweise fertig geworden, es sind also keine Einzelschicksale). Zudem hätten manche Schüler gar nicht die Möglichkeit zusätzliche Arbeitszeit zu investieren, da wir uns danach richten müssen, wann es ihr gerade passt.
Unsere Lehrerin hält ihren Unterricht übrigens regelmäßig so. Es ist kein Einzelfall. Wir sind es allerdings langsam wirklich Leid.
2 Antworten
Entweder du beschwerst dich oder arrangierst dich damit.
In der Arbeitswelt siehts noch heftiger aus.
War bei uns früher auch nicht anders.
Ganztagsschule von 8-17 Uhr.
Im letzten Jahr mussten wir täglich 1 Std früher kommen, Die und Do 1 Std länger bleiben, und Freitags 2 Std länger, das gesamte letzte Jahr. Und Sonntags verbrachten wir den Tag mit lernen.
Freitag Abend und Samstag gingen wir weg.
Meldet das alle zusammen dem Vorsteher/ Direktor. Wenn euch verboten wird, die Arbeiten daheim zu erledigen, ihr während des Unterrichts aber offensichtlich niemals genügend Zeit habt, und das Projekt auch noch bewertet wird, ist klar, dass die Unterrichtsplanung anscheinend Zeit ausserhalb des Stundenplans miteinbezieht bzw. dies sogar muss, damit das Projakt überhaupt beendet werden kann. Das ist schlichtweg nicht okay, da sowohl die Schule als auch die Schüler die Zeiten, ausgenommen in Ausnahmefällen, einhalten müssen. Man stelle sich nur vor, dass jemand immer zur selben Zeit nach der Schule zum Arzt muss, und deshalb eine schlechte Note erhält, da er nicht am "freiwilligen" Unterricht ausserhalb der Schulzeit teilnehmen konnte. Wenn die Vorsitzenden euer Anliegen nicht anerkennen, versucht Ihr es bei irgend einem Amt für Bildung in eurer Region. Vielleicht hilft das.