Beim entladen des LKWs, wohin mit Fremdware?

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Grundlegendes: ALLE sind für einen sicheren Transport zuständig. Der Fahrer genauso wie der Fahrzeughalter, genauso wie Du als Verlader.

Ladungssicherung betrifft Fahrer und Verlader, normalerweise wäre da ein kooperatives Miteinander erwünscht, was aber leider nur selten stattfindet.

Bewegst Du Fremdware und beschädigst sie, wird ein Streit entbrennen, die Versicherungen werden sich den schwarzen Peter untereinander zuschieben wollen.

Jetzt aber der Hauptgrund warum ich antworte: Leute, warum beschränkt Ihr Ladungssicherung immer auf "nach vorne" stellen... Sicher, Formschluss ist die Beste Methode, jedoch muss nicht immer Formschluss "vorne dran" sein, es muss bei kraftschlüssiger Sicherung auch nicht immer niederzurren sein. Man kann auch mitten auf einer Ladefläche die Ware ausreichend sichern. Nur eine frage des Wissens und Wollens und ein zwei Gurte mehr.

RHM unter die Ware, so muss zur Seite und nach hinten schon mal nichts mehr gesichert werden, da zur Seite und nach hinten Faktor 0,5 gefordert sind und durch RHM schonmal 0,6 erreicht werden. Muss nur noch ein Gurt über um die Ware am "wandern" durch Vibrationen zu hindern. Fehlen nur noch nach vorne Faktor 0,2, denn 0,8 werden gefordert nach vorne. Also 20% des Gewichtes der Ladung muss noch nach vorne gesichert werden. Dies wird einfach geschaffen durch einen Stirnwandersatz. Entweder durch eine aufgestellte Palette, vor die Ware gestellt und mit einem Gurt umschlauft und nach hinten gezogen, oder direkt einer Kopflasche. Ein Umschlaufgurt vorne um die Ecken der Ware und links und rechts mit zwei Gurten nach hinten. Hat man keinen geschlossenen Gurt zum umschlaufen der Ecken können zwei Gurte "über Kreuz" vorne gelegt werden und nach hinten gespannt links und rechts. Wichtig: Beim Direktzurren im Gegensatz zum Niederzurren nicht die gesamte Vorspannkraft der Ratsche einleiten, der Gurt sollte nur locker um die Ware hängen, nur soweit gespannt dass er nicht aus den Ösen oder von der Ware rutscht, nur so kann beim Direktzurren vermieden werden dass der Gurt im Extremfall reisst.

So einfach wäre das, dann brauchst Du die Fremdware nicht umladen und keiner muss sich wegen fehlender oder mangelnder Ladungsicherung verantworten.

Ich finde es erschreckend, wie viele meiner "Fahrerkollegen" sich da blöd anstellen, ich finde es auch erschreckend, wie viele Verlader oder Staplerfahrer uns LKW-Fahrer in die untere Schublade stecken, nur weil sie mal eine kleine Unterweisung hatten, bei der sie aber auch nur oberflächlich etwas von Ladungssicherung gelernt haben und auch nicht besser sind als irgendjemand anderes. Zudem finde ich es erschreckend dass es kein miteinander mehr gibt, sondern nur noch gegeneinander gearbeitet wird, weil jeder meint er sei der Beste...

Erschreckend.

Passende § ? - Natürlich, StVO § 22 Ladungssicherung, sowie die anerkannten Regeln der Technik VDI 2700 ff, sowie in Deinem Fall zutreffend im HGB §412 etwas verankert ist, darin ist gefestigt dass der Frachtführer sowie der Verlader haftbar sind.

Entweder der fahrer nimmt erst seine paletten weg und verläd unnd sichert diese fremdware selbst ODER wenn DU schon diese ware bewegst und es dann wieder rauf muss, dann bist du zusammen mit den fahrer dafür zuständig, dass ordentlich gesichert wird. DU hast dann schliesslich an der ladung mitgewirkt. Ich weiss es ist immer etwas schwierig und man muss von fall zu fall entscheiden. Aber da generell fahrer UND verlademannschaft für die ladungssicherung zuständig sind, würde ich kein risiko eingehen. Nicht nur der fahrer und du können belangt werden im extremfall sondern auch noch dein arbeitgeber. Und dann ist ausser punkten und geld fällig, auch noch ärger auf der arbeit vorprogrammiert. Ich lasse meist fremdladung vom fahrer bewegen. Sollte dies nicht gehen und wir müssen mithelfen, dann sollte man auch sehen, dass alles wieder vernünftig verzurrt bzw gesichert ist.

Sollten wir die Fremdware bewegen, kann man uns zur Haftung bringen, wenn etwas beschädigt wird, bzw. bleib ich am Ende auf die Kosten sitzen, weil in dem Fall wohl keine Versicherung ( Arbeit oder Haft) eintrifft!

Das ist natürlich ein Fall für die Haftpflichtversicherung deines Arbeitgebers.

Der Fahrer hätte erst die Reifen weg fahren sollen

Ein Fahrer ist zwar auch für die ladungssicherung verantwortlich, aber eig. ist es Sache des Verladers. Klar muss ein Fahrer notfalls selber Hand anlegen oder sagen: "Nein, fahr ich so nicht.", aber das ist nicht seine Hauptaufgabe.

Und wenn es ohne eure Hilfe nicht ginge (fehlender Stapler oder so), hilfst du entweder oder es gibt noch zwei Mglk: Der Fahrer ist vernünftig und sagt "Nein". Oder er ist unvernünftig und fährt trotzdem... Das ist natürlich absolut gefährlich und kann sowohl den Fahrer (u.U. Familienvater!) und auch andere Leute in Gefahr bringen...

für das anbringen der ladungssicherung ( zurrgurte, antirutschmatten etc.) ist der fahrer verantwortlich wird aber vom verlader kontrolliert. für die ordnungsgemäße verladung und verteilung der ware auf dem lkw der verlader. in meiner firma würde der lkw weg geschickt da wir kein fremdes material umladen eben wegen deinem erwähnten punkt 3.