Beerdigung im engsten Familienkreis?

9 Antworten

Selbstverständlich ist Deine Schwiegermutter deutlich zu weit gegangen in Ihrem eigenmächtigen Handeln. Sie hätte da einige Dinge unbedingt vorher mit Euch absprechen müssen. Insbesondere den Wunsch der Beerdigung im kleinen Kreis hätte sie respektieren müssen. Aber wer ist kleiner Kreis? Mit einer Schwägerin ist man zumindest verwandtschaftlich recht nah verbunden, immerhin die Schwester Deines Mannes. Da muss ich jetzt wirklich mal Fragen, ob es nur Dein Wunsch war, z.B. auch Deine Schwägerin außen vor zu lassen oder auch der Wunsch Deines Mannes?

Es ist in der Familie immer so eine Sache, die am besten grundsätzlich nach dem Stachelschweinprinzip gelebt werden sollte: Man rückt immer nur so weit zusammen, dass man sich gegenseitig wärmen kann, bleibt aber auch so weit auf Distanz, dass man sich nicht gegenseitig piekt.

Da hat Deine Schwiegermutter sicher etwas übersehen, aber ich möchte ihr nun keine Bösartigkeit unterstellen. Vielleicht wollte sie nur helfen in dem Gedanken, dass die von ihr  eigeladenen Personen nach ihrem Selbstverständnis auch zum engsten Familienkreis zählen, was ich nebenbei gesagt, bei einer Schwägerin auch angenommen hätte.

Nun ist die Beerdigung in etwas anderer Zusammensetzung gelaufen, als Du Dir das vorgestellt hast. Daran ist nun nichts mehr zu ändern, auch nicht mit einem großen Streit im Nachhinein. Gut gemeint ist auch in diesem Falle längst nicht gut gemacht.

Es gilt jetzt die Weichen für die Zukunft zu stellen. Ein Gespräch mit Deiner Schwiegermütter muss geführt werden, keine Frage, aber das solltest Du nicht mit Wur im Bauch tun. Zorn ist immer ein schlechter Ratgeber. Du machst Dir zwar Luft, erreichst aber nicht wirklich Dein Ziel.

Sprich Dich mit Deinem Mann unbedingt vorher ab und dann geht ihr gemeinsam in das Gespräch mit der Schwiegermutter. Es ist Dein Recht ihr zu sagen, dass sie sich über Eure bzw.. Deine Wünsche bei der Beerdigung hinweggesetzt hat und insbesondere auch, dass sie Dich damit sehr verletzt hat und hör Dir auch die Argumente Deiner Schwiegermütter an.  Mein Rat ist, nichts unter den Teppich kehren, aber das offene Wort nicht mit dem Schaum vorm Mund zu beginnen. Vielleicht wird Dein Mann dir diese Vorgehensweise danken.

Sehr gute Antwort!

Meine Schwägerin hat meine Mutter 9 Jahre nicht gesehen, weil wir uns eigentlich immer "auf Befehl" bei meiner Schwiegermutter treffen und wenn meine Schwägerin zum Geburtstag meines Sohnes kam, dann war es immer August, wo meine Mutter zur Kurzzeitpflege war. Wir hatten in die Traueranzeige geschrieben: Engster Familienkreis ohne Datum.   Jemand, der nicht von uns über den Termin informiert wurde, hat sich also nicht zum engsten Familienkreis zu zählen. 

@gabidor

Dass Deine Schwiegermutter eine dominante Persönlichkeit hat, die Dich mit ihrem Handeln verprellt hat ist die eine Seite. Die andere Seite ist, dass Deine Schwägerin durchaus zum engsten Familienkreis zählt. Ohne deiner Schwiegermutter zu sehr die Stange zu halten, muss man das anerkennen und vielleicht hat sie unter dieser Sichtweise gehandelt. Wie eng ein verwandtschaftliches Verhältnis ist, kann man sicher auch nicht von der Anzahl der Besuche bewerten. Aus eigener Erfahrung kann ich dazu nur sagen, dass ich meine Schwester gar nicht so oft sehe, wir uns aber in großer geschwisterlicher Liebe zugetan sind. Lass Deinen Ärger, der offensichtlich nicht erst bei der Beerdigung entstanden ist, etwas verrauchen und dann sprichst Du oder besser Dein Mann und Du mit Deiner Schwiegermutter über das, was Dich bedrückt und setzt auch klare Grenzen, was ihre Einmischung betrifft. Familie ist ein fein gesponnenes Netz, das Du  jetzt nicht mutwillig zerstören solltest, weil auch Du trotz manchen Ärgers davon getragen wirst

Erst einmal mein Beileid.

Festzustellen ist erst einmal, das deine Schwiegermutter kein Recht hat irgendjemand zu dieser Beerdigung ein zu laden.

Sie hätte den Wunsch deiner Schwester und von dir respektieren müssen.

Es sei denn, deine verstorbene Mutter hat sich dazu anders geäußert gehabt.

Den Termin der Beerdigung legt ihr fest. Wenn sie da dann ihren Geburtstag feiern will, ist es ihre Sache. (Meine Meining dazu verkneife ich mir)

Wenn ihr beim anschließenden Essen á la Card bestellt, ist es doch ihre Sache, was sie dann zu sich nimmt!

Du solltest ihr dieses auch Mitteilen und das klar stellen, was du von ihrem Verhalten gehalten hast.

Es ist besser so früh wie Möglich darüber zu sprechen, als dass es eine Ewigkeit vor sich hergeschoben wird. Dadurch wird es nicht besser, sondern eher noch schlimmer.

Danke. Meine Mutter hat sich nie dazu geäußert. Meine Mutter saß 9 Jahre im Rollstuhl und war stellenweise demenz. Über ihre Beerdigung hat sie sich nie groß Gedanken gemacht. Aber ich kenne meine Mutter so gut, dass ich weiß, dass wir in ihrem Sinne gehandelt haben. Dann würdest Du sie also schon darauf anreden. Da muss ich aber in meiner Wut auf sie, den richtigen Ton finden. Aber ich denke, dass sie so und so beleidigt sein wird, weil sie keine Kritik erträgt. Aber ich danke Dir. 

So ist das halt in der Familie. Ich denke mal das ihr sehr traditionell eingestellt seid und in solchen traditionellen Kreisen kommen eben solche Sprüche. Wenn jemand tot ist dann macht ihn der Leichenschmaus auch nicht mehr lebendig. Also aus meiner Kasse kommt für so einen Schmarren kein Geld und schon gar nicht für meine nutzlose Verwandschaft.

Ich hoffe meine Ansichten gießen nicht noch Öl ins Feuer.

Nein, so traditionell sind wir gar nicht eingestellt, sonst hätten wir uns gar nicht getraut, unsere Mutter im engsten Kreis beizusetzen. Da ist nämlich auf dem Dorf gar nicht üblich. Da finden Beeridgungen nur im großen Rahmen statt. Leichenschmaus mit sämtlichen Vereinen usw.. Wir selbst haben uns sogar überlegt, keinen Leichenschmaus zu machen. Aber dagegen haben wir uns entschieden, weil wir auch selbst nach der Beisetzung das Bedürfnis hatten, mit den Menschen, die unsere Mutter in all den Jahren nicht vergessen haben, zusammenzusitzen.

Ignorier sie einfach mal für eine ganze Weile, scheint sich um eine sehr egoistische Person zu handeln.

Meine Schwiegermutter war auch so, fand immer einen Dummen und wehe, es hat sich nicht alles um sie gedreht. Sie war die Wichtigste, die Kränkste, einer von den Menschen, die immer alles gut meinen. Furchtbar.

lg Lilo

Ignorieren wäre gar keine schlechte Idee. Da fällt mir ein, dass ihr Schwiegersohn eigentlich auch bei Familienfeiern über sie hinwegsieht. Er ist anwesend, beachtet sie nicht, streitet aber auch nicht. Ich werde ihr vielleicht mal zuerst sagen, wie weh sie uns mit ihrer Eigenmächtigkeit getan hat und danach werde ich auf Distanz gehen.

@gabidor

Mach das. Nur weil man mit jemand entfernt verwandt ist, muss man ihn noch lange nicht mögen. "Verwandte sind Bekannte, die man sich nicht aussuchen kann".

Herzliches Beileid im nachhinein zum Tod Deiner Mutter. War für mich schrecklich, ich leide da jetzt noch drunter. Meine Mutter war auch lange ein Pflegefall, eigentlích hätte ich erleichtert sein sollen, als sie starb, bin ich aber nicht. Ich bin noch immer traurig.

@LiselotteHerz

Danke. Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe all die Jahre unter meiner Angebundenheit gelitten und nun wo sie nicht mehr ist, vermisse ich sie. Danke Dir. 

Hier hätte dein Mann eingreifen müssen, dir zur Seite stehen und seiner Mutter bremsen müssen.

Dann hätte sie eben ihren Geburztag mal nicht gefeiert, aus Rücksicht auf den Todesfall. Hatte das leider auch. Die Beerdigung meiner Oma war zu meinem Geb. habe diesen Geburztag nicht gefeiert. Gratulationen kamen Diskret.

Auch über das Essen beschwert man sich in diesem Fall nicht.

Wer zur Beerdigung kommen soll oder nicht hättet ihr vorher auch mit Schwiegermutter ordentlich absprechen können, sie hat da eigentlich kein Mitspracherecht und keine befugniss Leute Ein oder auszuladen.

Wie gesagt es ist an deinem Mann die Sache zu klähren.