Ausbildung beginnen, die man nicht möchte - Jobcenter
Der Vater meiner Freundin bezieht seit einigen Monaten Hartz IV, weil er nicht mehr arbeiten gehen kann und der Rentenantrag immer abgelehnt wird. Sie ist 17 Jahre und hat noch keine Ausbildung gefunden. Das Arbeitsamt schickt ihr jetzt immer Vorschläge, bei denen sie sich bewerben MUSS. Das ist unter anderem als Bäckerreifachverkäuferin. Sie könnte sich aber niemals eine Ausbildung als Bäckerreifachverkäuferin vorstellen. Sie möchte eine Ausbildung, die sie dann auch die gesamten 3 Jahre durchzieht. Nun hat sie leider bei der Bäckerei ein Vorstellungsgespräch. Meine Frage ist es, MUSS sie die Ausbildung annehmen, wenn der Betrieb ihr eine anbietet? Oder kann sie die auch ablehnen? Leider sitzt das Jobcenter ihr immer wieder im Nacken und droht mit Kürzung des Geldes. Ich finde das eine Frechheit, dass jungen Leuten die Chance genommen wird, sich wirklich eine Ausbildung zu suchen, die ihnen Spaß macht und auf die sie Lust haben und sie sich stattdessen überall bewerben MÜSSEN, wo es das Arbeitsamt will. Sie möchte das wirklich 100%-ig nicht und ist sich sicher, dass sie die Ausbildung sowieso irgendwann abbrechen würde. Also noch mal die Frage, kann sie die Ausbildung als Bäckerreifachverkäuferin einfach ablehnen, ohne dass das Arbeitsamt ihr mit Kürzungen droht? Wäre sie da im Recht?
5 Antworten
Normalerweise schickt die Arge nicht einfach wahllos Ausbildungsvorschläge durch die Gegend. Deine Freundin muss einen Termin zu einem Gespräch gehabt haben, bei dem sie gefragt wurde, welche Ausbildung sie sich vorstellen könnte (in welche Richtung der Beruf gehen sol). Hat sie eine eindeutige Antwort gegeben, so schick die Arge überwiegend solche Stellen zu, die sie interessieren. Sollte nichts in der gewünschten Richtung vorhanden sein, werden natürlich auch andere Stellen vorgeschlagen. Wenn sie aber nichts eindeutiges gesagt hat, z.B. sie ist sich noch nicht sicher/sie ist sich noch nicht einig weiche Ausbildungstellen sie interessieren könnten, dann schlägt ihr die Arge natürlich einfach Stellen vor, die im Moment frei sind. Und ja, darauf muss man sich bewerben. Es sei denn, sie findet selbst eine Stelle, die sie interessiert. Wenn sie sich selbst schnellstens bemüht und eine Stelle finden sollte, dann braucht sie in dem Zeitraum, bis die Ausbildung anfängt, keine Angebote mehr annehmen.
Es ist ja nicht so schlimm, dass sie zum Gespräch hin muss. Wenn sie die Ausbildung nicht machen will, dann braucht sie das auch nicht. Aber ohne es zu sagen. Man muss sich nur ein paar kleine (und vielleicht auch fiese) Tricks ausdenken ;) Wenn sie beim Gespräch ist und dem Chef dort sagt, sie will die Ausbildung nicht machen, hat sie in dem Moment schon eine Kürzung. Denn der dortige Chef wird das so dem Amt mitteilen. Also - Ausbildung abgelehnt. Das muss man etwas fiffiger machen. Es geht alles, wenn man weiß wie ^^ Ist nicht der optimalste Weg, aber wenn man etwas nicht machen will, immer noch besser als sich drei Jahre selbst zu quälen.
Ich musste mich am ersten Tag meiner Ausbildung auch verstellen und so tun als ob ich das machen möchte.
Doch macht sie leider und steckt sogar willkürlich in irgendwelche Auisbildungen. Das war bei mir der fallund man ist machtlos dagegen
Was sagste jetzt. Ich hatte immer MFA werden wollen. Stattdessen hatte mich das Arbeitsamt gezwungen eine lächerliche BaE zu machen. Das kann ihr auch passieren. Sie soll jetzt erst mal nehmen was sie bekommen kann. Was ich damit sagen will, dass man hinterher immer noch was lernen kann was einem Spaß macht. Mir ging es nicht anders. Bei mir war es Einzelhandel und ich hasse den Beruf. Dieser deckt sich rein garnicht mit meinen Stärken und Interessen.
Nein, sie ist nicht im Recht. Sie muss zu diesem Gespräch, sonst wird das Geld gekürzt. Sie kann nur hoffen, dass sie die Stelle nicht bekommt. Oder ersteinmal dort antreten und sich parallel dazu weiterbewerben und wenn sie dann eine Aubildungsstelle bekommt, die ihr zusagt, kündigen.
Das Arbeitsamt hatte mich sogar in eine BaE Ausbildung gesteckt, ohne dass ich was von wusste. Ich interessiere mich null für diesen Beruf und bin dafür auch nicht geeignet. Aber Arbeitsamt rief bei uns an und sagte: Morgen beginnt sie eine Ausbildung in einem Bildungswerk als Kauffrau im Einzelhandel, wenn sie nicht dahin geht werden sämtliche Leistungen gestrichen. Musste beim Vorstellungsgespräch lügen. Musste nicht mal eine Bewerbung schreiben. Das Amt hatte mich einfach mitten aus meinem Praktikum von meinem Wunschberuf genommen und dort rein gesteckt.
Was möchte sie denn machen? Wenn sie das weiß, dann soll sie bundesweit suchen...denn es sind noch genug Ausbildungstellen frei. Vielleicht sollte sie sich mal um eine Praktikumstelle bemühen, in dem Beruf, der ihr vorschwebt Das mußt sie dann allerdings mit dem Amt klären
Danke für die Antwort. Das sie sich darauf bewerben MUSS, war uns ja klar. Das macht sie ja auch alles, sonst drohen sie wieder mit Kürzungen. Aber ich würde es auf keinen Fall gut finden, wenn sie eine Ausbildung 3 Jahre lang durchziehen MUSS (weil das Jobcenter es so will), die sich gar nicht machen möchte und sich dann jeden Tag aufs neue quält dort hin zu gehen!