Auf Kosten des Staates leben?

27 Antworten

Wenn ein Mensch Hartz4 bezieht ohne dafür einen guten Grund zu haben, wie eine Krankheit oder sonstiges, sondern einfach nur keine Lust hat zu arbeiten und sich darauf ausruht, sollte er nur das Minimum bekommen, was er benötigt. Warum sollte man das auch unterstützen? Anders sieht es natürlich mit Leuten aus, die Probleme haben einen Job zu finden oder aus sonstigen Gründen gerade nicht arbeiten.

Chrusty02  25.05.2021, 10:22

Das Problem ist, das man solche Leute nicht von den anderen unterscheiden kann.

Wenn du arbeitslos gemeldet bist, bekommst du dann irgend einen Job vorgeschlagen und wenn du den ohne Grund ablehnt, bekommst du im schlimmsten Fall Sanktionen.

Ganz ehrlich, ich habe nicht 3 Jahre eine Ausbildung gemacht, 3 Jahre mein Abitur und ca 4 Jahre Uni um irgendwo putzen zu gehen, hauptsache Arbeit ist nicht. Wenn jemand einen Job ablehnt, weil er sich etwas Würde bewahren will, ist er dann faul?

Ich habe eine Ausbildung, Abitur und ein fast abgeschlossenes Studium. Ich bewerbe mich seit fast einem halben Jahr und bekomme fast nur Absagen. Mein Abizeugnis hat einen Schnitt von 1,8 und damit bewerbe ich mich, weil es das letzte aktuelle Zeugnis ist.

Ich habe zwar auch einen stressigen und unterbezahlten Nebenjob aber selbst den kann ich nicht wechseln und bekomme nur Absagen.

Ich kann schon sehr gut verstehen, wenn jemand auf Staatskosten lebt. Jobs verliert man schnell und bekommt sie sehr schwer und die guten Jobs noch schwerer.

Wenn ich meinen Job verlieren würde, hätte ich mit Hartz 4 ca 200 Euro weniger, genau das Geld, das mich mein Auto kostet im Monat, damit ich auf die Arbeit komme, allerdings hätte ich dann auch viel mehr Freizeit, Gesundheit und Freude am Leben ohne den Job. Warum arbeite ich noch? Weil ich noch ein paar Monate für meine Bachelor brauche und kein Hartz4 bekomme.

Ich kann also gut verstehen, dass jemand sich das nicht antun will, warum auch?

Ganz ehrlich, ich bin für ein bedingungsloses Grundeinkommen, das erhöht einfach den Wert der Arbeitnehmer, denn wenn sich keiner mehr schlechte Jobs mit schlechter Bezahlung gefallen lassen muss, dann müssen Arbeitgeber und Staat sich auch Gedanken machen, wie sie die Jobs attraktiver machen.

Ich finde, man sollte den Aspekt des "eigenen Verschuldens" mit in die Überlegung mit aufnehmen. Wer wegen Krankheit, unverschuldeter Arbeitslosigkeit oder Erziehungsarbeit seinen Lebensunterhalt nicht selbst verdienen kann, dem soll anders ( sprich: Mit höheren Beträgen) geholfen werden als denen, die keinen Bock haben....

SilverHaze117 
Fragesteller
 25.05.2021, 09:29

Stimmt aber ist halt oft schwierig zu erkennen wer eine Arbeitsunfälle vortäuscht und wer nicht

CamelWolf  25.05.2021, 09:38
@SilverHaze117

Na ja, Arbeitsunfälle fallen da wohl weniger ins Gewicht. Bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit wird es schwieriger.

Er sollte auf einem vernünftigen Niveau sein. Man findet nicht automatisch einen Job.

Und Arbeitslosengeld ist auch eine Versicherungsleistung. Man arbeitet eh, und zahlt dann ein. Wenn mans braucht, kriegt man halt was rausgezahlt. Man ist kein Schmarotzer, nur weil man Arbeitslosengeld bekommt.

Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch das Recht hat sich für oder gegen eine Arbeit zu entscheiden. Wenn jemand nicht arbeiten möchte ist das sein gutes Recht in meinen Augen.

Wir sind auf einem Level des Wohlstands angekommen, in welchem "weniger" Arbeit nicht ins Gewicht fällt, sodass wir uns Sorgen über unseren Lebensstandard machen müssten.

Des Weiteren zahle ich wie alle anderen auch in die Arbeitslosenversicherung ein. Dieser Beitrag könnte meines Erachtens für Besserverdienende erhöht werden (auch für mich), um durch höhere Sätze einen anständigen Lebensstandard von Arbeitslosen zu gewährleisten.

Das Argument, dass die Leute dann lieber zuhause sitzen hat sich in der Vergangenheit als haltlos erwiesen. Wer einen höheren Lebensstandard haben möchte ist letztlich gezwungen arbeiten zu gehen und das ist auch gut so und wir auch wahrgenommen.

Das Problem ist nicht der hohe Hartz 4 Satz sondern die Löhne der arbeiteten Bevölkerung. Daher muss der Mindestlohn sukzessive angepasst werden. Höhere Löhne kurbeln übrigens auch die Wirtschaftsleistung an.

Aber letztlich ist das nur meine bescheidene Meinung.