Habe gestern die Doku armes Deutschland gesehen,ist es wirklich bald soweit ,das sich Arbeit nicht mehr lohnt?
Habe gestern die Doku, armes Deutschland gesehen,der Wahnsinn ,die jungen Leute wollen nicht arbeiten ,leben prima von Hartz4,da frage ich mich doch ,lohnt es sich noch zuarbeiten?Man wird von diesen Leuten doch nur ausgelacht,verstehe einer die Welt.Lohnt Arbeit nicht mehr? wie ist eure Meinung?
15 Antworten
Das mit dem
Die Arbeit lohnt sich nicht
ist einfach nur zur kurz gedacht.
Es mag richtig sein, dass es in diversen Berufen Entlohnungssystem gibt, die nahe oder gar gleich der sozialen Grundversorgung liegen.
Menschen die jetzt hingehen und dann sagen,
wozu soll ich arbeiten, ich bleibe Daheim,
mögen rechnerisch zwar im Moment richtig gedacht haben, was sie aber nicht berücksichtigen, sie verabschieden sich aus dem Berufsleben.
Und da liegt der fatale Fehler.
Im Berufsleben hat der Arbeitnehmer die Chancen:
- die beruflichen und wirtschaftlichen Entwicklungen zu erleben
- die persönlichen Qualifikationen zu steigern
- sich über sein berufliches Engagement für höhere Entlohnungssysteme zu empfehlen
Es gibt in der Wirtschaft eine eiserne Faustregel. Alle sieben Jahre erneuert sich das Wissen und die Qualifikationsanforderung. Menschen, die praktisch über die sozialen Sicherungssystem ausgestiegen sind, haben sich demnach für den Rest ihres Lebens aus der Arbeitswelt verabschiedet. Einen 40 Jahre alten Lehrling will keiner mehr haben. ....und das ist das was die Wenigsten berücksichtigen.
Ich kenne seit vielen Jahren einen "Berufs-HartzIV-ler". Dieser Mensch hatte nach seiner Schule sein Berufsleben gestartet. Relativ schnell ist der dann zur "Einsicht" gelangt, er verdient eh zu wenig, die anderen sind alles nur Schleimer, die anderen haben weniger Ahnung als er, die anderen sind ja nur konditionierte und limitierte Arbeitssklaven.
Er entschied sich für HartzIV. Das ging auch eine Zeit lang gut, dann kamen irgendwelche persönliche Ansprüche, anfangs half auch noch seine Familie, letztendlich ging es aber ab in die Schulden. Es dauerte dann nicht lange, und es kam der Alkohol ins Spiel, und Heute ist er drogenabhängig.
Jetzt mit 39 Jahren sagt er, all diejenigen die ich kritisiert habe fahren schöne Autos, haben eine Eigentumswohnung oder gar ein Haus, und fahren mit der Familie in den Urlaub.
Er wollte sich jetzt schon zweimal umbringen und wird psychiatrisch betreut.
Vielen Dank für die Auszeichnung.
Nun ich kann aus verlässlicher Quelle (meine Schwester und ihr Ehemann) berichten, dass es sich für einige Menschen /Familien teils nicht lohnt zu Arbeiten.
Sie arbeitet Vollzeit als Kauffrau und geht mit knapp 1400 Netto nach Hause. Er ist Arbeitslos. Würde er sich nun Arbeit suchen und wir rechnen mal mit einem Einstiegsgehalt von max. (!!!) 1400 Netto, würden der Familie minimum 300-400€ im Monat fehlen.
Bei 2 Kindern, eines Kiga, anderes Grundschule, muss ordentlich gelöhnt werden für einen Vollzeitplatz.
So bleibt er lieber Hartz-4-Hausmann....
Die Löhne, Gehälter, Pensionen, Diäten und Renten in Deutschland sind zu ungerecht aufgeteilt. Hartz 4 empfinde ich als ausreichend, habe ich auch schon von Leben müssen.
Vor allen Dingen lohnt es nicht, das Betriebsverfassungsgesetz zu kennen und zu nutzen. Da stimme ich Dir wirklich zu. Denn wer dieses Werk kennt und nutzt, der weiß, wie der Weg hin zu einem angemessenen Lohn funktioniert, hebt seinen faulen Hintern vom Sofa und wird für sich selbst aktiv.
Das aber würde ja bedeuten, Verantwortung für das eigene Leben übernehmen. Und das ist wirklich zu viel verlangt von erwachsenen Menschen.
Als ich 1975 meine erste Ausbildung begann, da war der zu erwartende Monatslohn in dem Bereich auf Sozialhilfeniveau. Heute erhalten die Kolleginnen und Kollegen überall da, wo nach Tarif gezahlt wird, angemessenen Lohn. Da sind keine Heinzelmännchen wegen aktiv geworden.
Sicherlich gibt es seit einiger Zeit Versuche von Arbeitgebern, über Zeitarbeitsfirmen Lohndumping zu betreiben. Dann kommt es vor, dass zusätzlich tatsächlich Harzt 4 bezogen werden muss. ABER eben nur so lange, bis dieser Missstand dank BtrVerG abgestellt wurde.
Jein,die Frage ist doch auch was macht es mit deinem Selbstwertgefühl ,sozialen Kontakten usw?
Ich meine nehmen wir den Mindestlohn von 8,50 und rechnen mal eine 37,5 h Woche mal 4, da bist du bei 1275€. Davon ziehst du Miete und Nebenkosten ab, udn shcuast was übrig bleibt,dann vergleichst du dies udn dann kann ejder entscheiden ob sich arbeiten lohnt.
Allerdings sollte man auch daran denken,das man auch als Geringverdiener Unterstützung bekommen kann (das wird oft vergessen), wie zb Wohngeld und Kinderzuschlag.
arbeiten und dann noch zum staat? das scheint "normal" geworden zu sein....traurig. und niemanden störts
Harzt IV empfänger haben vielleicht 400€ für essen trinken und alles. Jemand der arbeitet ca 2000€. Wer arbeitet kann sich urlaub leisten. Und selbst mache arbeitende machen sich sorgen über ihre rente; da kannst dir ja mal überlegen wies mit langzeitsarbeitslosen aussieht. Ausserdem werden ja bei Ablehnung von Job angeboten Sozialleistungen gekürzt so das sie irgend wann am existens minimum leben
Bei uns wird gearbeitet,wenn auch nicht mehr lange ,aber dann ist es die Rente ,die wir bekommen,bei uns ist die Rente noch annehmbar was wir bekommen.Ohne Arbeit wärs wohl nichts gewesen.
H4: maximal 404 € um genau zu sein (kann auch weniger sein).
2000: Brutto? Naja das kann man so aber nicht sagen, auch nicht wenn das der Durchschnitt wäre, mit Durchschnittswerten pauschalisieren hilft in diesem Kontext nicht wirklich weiter.
Aber trotzdem hast du natürlich mit dem Kern deiner Aussage, dass H4 nicht viel ist und der typische Arbeitnehmer (viel) mehr Geld zur Verfügung hat.