Anonym gegen schlechte Arbeitsbedingungen wehren?
In meiner Firma herrschen schlechte Arbeitsbedingungen. So wird zum Beispiel die erforderliche Schutzausrüstung beim Einsatz der Plasmaschneiden nicht oder nur unzureichend zur Verfügung gestellt.
So bekommen wir zum Beispiel auch auf Anfrage keine Schweißerhelm. Zudem gab es früher noch Ffp3 Masken, es stand auch in der Betriebsanleitung dass das Tragen dieser speziellen Masken Pflicht sei! Auch meines Erachtens nach sind diese Masken für eine solche Arbeit unabdingbar... Nach Anfang von Corona stieg der Preis der Masken und die Firma stellte nur noch Ffp2 Masken zur Verfügung. Darauf angesprochen, die lapidare Antwort meines Chefs im Sommer 2020: "Es gibt keine Ffp3 Masken mehr zu kaufen, sowas wird weltweit nicht mehr hergestellt, finde dich damit ab". 2 Tage später dann das unfassbare, er hat die alte Betriebsanleitung entfernt undneine neue ausgehangen, laut der die deutlich schlechteren Masken plötzlich völlig ausreichend seien.
Zudem gibt es auch keine vorgeschriebene Filteranlage, sondern nur eine schwache Absaugung, welche nur einen geringen Anteil der belasteten Luft erfasst und ungefiltert nach draußen bläst. Den Rest atmen wir, abzüglich der Masken, ein.
Es gibt noch unzählige weitere Beispiele, auf die ich aber aus Gründen der Anonymität an dieser Stelle nicht eingehen kann.
Ich würde die Thematik gerne nochmal vorsichtig ansprechen, gehe aber nicht davon aus dass mein Chef sich einsichtig zeigt.
Deshaln hier meine Frage:
Kann ich mich irgendwo anonym über die Arbeitsbedingungen beschweren, so dass der Betrieb mal "zufällig" eine unangemeldete Kontrolle bekommt? Wenn ja, wo?
5 Antworten
Ja aber Am besten du informierst anonym die Berufsgenossenschaft die ist ja auch für eurer Sicherheit da!
Die Ftp3 masken werden weiter hergestellt aber die sind sehr teuer!
Ich würde da anonym anrufen den Dan gibt es keine spuren zu dir !
Er kann nicht einfach die Betriebsanleitungen entfernen!
Eigentlich solltst du die Gewerkschaft und auch das Gesundheitsamt informieren!
Auch gibt es ja Stellen die Überprüfen ob eine Firma sich an die vorschriften und Gesetze hatten!
Habt ihr den keinen Betriebsrat den der müsste sich darum kümmern!
Da es um leben geht und die Gesundheit müssten die das schon ernst nehmen!
Da es hier um Arbeits- und Gesundheitsschutz geht, ist der richtige Ansprechpartner die zuständige Berufsgenossenschaft, Abteilung Prävention.
Ich würde dort anrufen und mit der zuständigen Aufsichtsperson darüber reden. Anonyme Briefe sind immer so eine Sache. Niemand kann eine Rückmeldung geben, ob und ggf. wann der Betrieb dann mal aufgesucht wird oder was zu tun ist und auch Nachfragen sind nicht möglich.
Dafür ist die Berufsgenossenschaft zuständig.
Das weiß ich nicht genau, aber jedenfalls wirst du nicht bei der Firma namentlich genannt. Sprich die rennen nicht zu deinem Firmenleiter und sagen, dass der medprob gepetzt hat :).
Ich hab mal in einer Firma gearbeitet, da haben vier Leute gleichzeitig die BG informiert. Das verschafft der ganzen Sache natürlich nochmal anderes Gewicht.
Ja, das kannst Du machen.
Entweder beim zuständigen Amt für Arbeitsschutz des jeweiligen Bundeslandes (Die heißen je nach Bundesland anders, z. B. Gewerbeaufsicht), oder bei der zuständigen Berufsgenossenschaft.
Doch da Du das Thema scheinbar schon bei Deinem Chef angesprochen hast wird der vermutlich auf die Idee kommen, dass die „Routinekontrolle“, bei der dann zufällig das Thema Schweißgase thematisiert wird, nicht von ungefähr kommt.
Das kannst du anonym bei der Berufsgenossenschaft oder bei der Zuständigen Kammer (z.b. Handwerkskammer) melden.
Und geht das anonym, bzw. nehmen die einen anonymen Brief mit Hinweisen ernst und gehen dem nach?