Was sind rolloptimierte Rohstoffzertifikate?

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Rohstoffe werden über Optionen und Futures gehandelt, die eine feste Laufzeit haben. Will man also in einen Rohstoff längerfristig investieren, so kann man heute einen Kontrakt abschließen, der sich auf einen zukünftigen Preis bezieht. Fällt der Rohstoffpreis, so hat man einen Verlust - steigt der Rohstoffpreis, so gewinnt man. Fallen und Steigen beziehen sich jedoch nicht auf die aktuelle Spotrate, sondern die in der jeweiligen Option oder Futures verankterten Bezugswerte in der Zukunft.

Läuft das Instrument also ab, so muss man den alten Kontrakt in einen neuen "rollen". Hat sich der Preis für den Rohstoff in der Zukunft dann weiter geändert, so kann man für den neuen Kontrakt mehr zahlen müssen. Wird der Preis dann niedriger eingeschätzt, hat man einen Gewinn. Diese Rollgewinne und -verluste führen dazu, daß man über echte Optionen und Futures den Spotpreis nur schlecht langfristig in einem Zertifikat modellieren kann.

Es gibt daher rolloptimierte Zertifikate, die ggf. nicht den Kontrakt mit dem nächsten Ablaufzeitpunkt als Folgekontrakt verwenden, sondern einen späteren, wenn dieser günstiger mit geringeren Rollverlusten zu haben ist.

Das geht natürlich nur mit sehr liquiden Rohstoffen, die über ein entsprechendes Angebot an Kontrakten verfügen. Gold, Silber, Öl, Kupfer und ein paar andere gehören dazu. Rhodium beispielsweise nicht.