Auf illegaler Seite gelandet bin ich strafbar?

1 Antwort

Da kann man aktuell nicht viel tun. Zur Sicherheit solltest du schon mal deine Eltern informieren, damit die nicht aus allen Wolken fallen, wenn die Polizei vor der Tür steht.

Ich persönlich glaube aber nicht, dass da wirklich etwas kommt. Wenn sich die Polizei um jeden einzelnen Abruf einer solchen Seite kümmern würde, käme sie zu nichts anderem mehr. Außerdem muss die Polizei davon erst mal Kenntnis erlange.

Tipp für die Zukunft: Nicht auf alles klicken, was nett blinkt und nicht bei drei auf dem Baum ist.

Woher ich das weiß:Hobby – Hobbyjurist - Grundwissen, garniert mit Recherche

Kann es trotzdem dazu kommen das die Polizei kommt? Ist aber eher unwahrscheinlich oder

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Und noch eine Frage. Würde Google meine Daten also das ich da ausersehen draufgeklickt hab weiterleiten? Tut mir leid für die vielen Nachfragen aber ich mach mir voll den Kopf

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@lullol

Wenn Google das bei jedem tun würden, würde das einer DDOS-Attacke auf alle weltweiten Ermittlungsbehörden gleichkommen. Dürfte wohl niemand dran interessiert sein. Zumal hier ja mangels Vorsatz noch nicht einmal eine tatsächliche Straftat vorliegt.

Was aber bekannt ist: Die großen Anbieter (Google, Microsoft, Apple, Amazon etc.) scannen die in ihren Cloudsystemen hochgeladenen Daten ihrer Kunden und geben verdächtiges Material eigenständig an die Ermittlungsbehörden weiter.

Eine wirkliche Sicherheit geben kann dir niemand. Ich erinnere an den Fall, bei dem in einer großen Whats-App-Gruppe Bilder aufgefunden wurden, bei denen der grobe Verdacht bestand (!), es handele sich um Jugendpornografie. Die zuständigen Ermittler haben daraufhin gegen alle 600 Mitglieder dieser Gruppe ein Ermittlungsverfahren eröffnet und hätten bei allen 600 Personen morgens um 6 Uhr vor der Tür gestanden, wenn der Staatsanwalt da nicht einen Riegel vorgeschoben hätte. (Quelle)

Im hier vorliegenden Fall glaube ich aber nicht daran, dass die Ermittlungsbehörden überhaupt Kenntnis von der Sache erhalten.

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@lullol

Gerade in der FAZ gelesen: Offenbar wird in den USA der Internetverkehr tatsächlich bereits automatisch auf solches Material gescant:

„Die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, wird für die Täter beim Thema Kinderpornografie immer höher“, sagte Schürmann. In den USA würden die Netzbetreiber mit Algorithmen den Datenverkehr durchforsten und Verdachtsfälle und deren IP-Adressen dem National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) melden. Die IP-Adressen werden dann in andere Staaten weitergeleitet.[...]
„Das Gros der Verdachtsfälle in Deutschland wird von NCMEC gemeldet. Es gibt inzwischen wahnsinnig viele Verfahren“, sagte Schürmann. Zehntausende Hinweise erhalte das BKA jährlich so und leite sie weiter an die Landeskriminalämter. Durch Gesetzesänderungen seien auch die deutschen Betreiber künftig zu derartigem automatisierten Scannen des Datenverkehrs verpflichtet.

Dennoch halte ich eine tatsächliche Ermittlung wegen einem einzelnen Abruf für unwahrscheinlich.

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