Zweiadrige Elektrik?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

DAs bedeutet, dass keine Erdung vorhanden ist. Stattdessen sind Erde und Nullleiter zusammengeklemmt. Es kann kein FI-Schutzschalter eingebaut werden. Die Sicherheit ist geringer als bei dreiadriger Verlegung.

Um das zu ändern, müssen komplett neue Leitungen verlegt werden. Das bedeutet, Schlitze in die Mauern zu schneiden, und zwar in der gesamten Bude.

Aber zweiadrig verkabelt heisst auch: Stand etwa 1960, also keineswegs zeitgemäss, sowohl, was Belastbarkeit der Installationen, als auch Anzahl der Steckdosen, Schalter etc. angeht. Keine Antennenleitungen ausser evtl. im Wohnzimmer, keine LAN-Verkabelung, Lautsprecherleitungen,  Telefon etc, alles, woran man sich heute gewöhnt hat.

Die Gelegenheit, alles auf den aktuellen Stand zu bringen, auch wenn  das bedeutet: u.U. neue Verteilung, Zähler usw.

Die Kosten kann dir der Elektriker errechnen, mit dem Du das Ganze planen solltest. Als Eigenleistung kannst Du, je nach persönlicher Begeisterung, Kabelschlitze stemmen, Dosenlöcher bohren, Kabel verlegen und Schlitze zuputzen. Der Elektriker wird dir sagen, was wohin muss, und dann am Schluss alles verklemmen und den Zähler freischalten lassen.

Aus dem Grund muss es auch ein konzessionierter Elektrobetrieb sein, der vom örtlichen EVU die Freigabe für sowas hat.

Vielleicht meldet sich Peppie ja mal, die kann vielleicht eine grobe Schätzung vorab liefern.

Pauschal unsicher ist das nicht. Es ist im Fall eines Defektes an der Anlage sicherer einen separaten Schutzleiter zu haben, ansonsten ist das bei einer intakten Anlage genauso sicher oder unsicher wie mit separatem Schutzleiter. Nur eben das man keinen FI nutzen kann für den kompletten Stromkreis, ein in der Steckdose integrierter FI (Schukomat) funktioniert allerdings.

@germi031982

Solange es keinen fehler gibt, ist es ungefährlich, das stimmt.. Aber bei einem Fehler kanns haarig werden. Und ein FI in jeder Steckdose wird wohl teurer als Neuverkabelung.

Du hast keinen PE und N, sondern PEN.

Das kann dir im weitesten Sinn egal sein.

Wenn du aber "modern" sein möchtest, brauchst du einen FI. Hier kann man aufteilen in Steckdosen und Licht. Also 2 Fehlerstromschutzschalter. Man kann noch mehr aufteilen und noch mehr FI´s einbauen.....

Kosten....... Das können 1000€ sein, das können 10.000€ sein..... Das hängt vom Arbeitsaufwand (Zeit, Material,....) ab. Und ohne das Objekt zu kennen kann dir da keiner eine Schätzung geben.

Du kannst zb. Kosten sparen indem du mit einem Elektriker durch das Gebäude gehst, ihm sagst wo was sein soll, er zeichnet dir an wo du zu fräsen hast, du gipst die Dosen ein, verlegst alle Kabel, verputzt die Wände und er kommt zum anklemmen und messen.

Dann bekommst du ein Prüfprotokoll (wichtig für die Versicherung im Schadensfall) und alle sind glücklich.

Außer der Elektriker. Du hast ihm um Geld gebracht :-)

Danke. FI sollten mit Kindern im Haus denke ich unbedingt sein. Laut Makler ist teilweise schon dreiadrig verlegt. Wo und wo nicht müssen wir allerdings  noch erfragen.

konkret bedeutet das für dich:

elektriker holen, einmal neu bitte!

es kann duchaus sein, dass gewisse teile deiner elektroanlage z.B. manche zimmer, die mal erneuert wurden so bleiben können, das muss aber der kollege, der sich das vor ort mal anschaut beurteilen. je nach dem wie euer zähler (schrank?) ausschaut, kann der ggf, auch bleiben. das sind aber alles sachen, die kann will und vor allem werde ich von hier aus nicht beurteilen.

was ich allerdings dringend rate ist, im zuge der ganzen aktion einen raum festlegen in dem die zentrale IT unterkommen soll z.B. abstellkammer, büro oder ggf. keller.

ihr solltet dann vom kabelanschluss aus, so wie vom telefonhauptanschluss (also das ding im keller oder vor dem haus) aus neue coax bzw. telefonleitungen an den punkt ziehen, wo eure IT später hin soll. von diesem punkt aus dann ebenfalls sternfürmig Netzwerkleitungen, am besten doppelte, überall dort hin, wo eventuell mal telefone, Computer oder fernseher aufgestellt werden würden.

ähnliches gilt fürs fernsehn. solltet ihr euch für satelitenfernsehn entscheiden, empfielt es sich, einen satelitenverteiler unterm dach einzuplanen, und von da aus sternförmig ebenfalls leitungen überall dahin zu verlegen, wo später fernsehgeärte aufgestellt oder aufgehängt werden sollen.

ich würde euch übrigens NICHT dazu raten, fernsehdosen höher zu setzen, da wo ein gerät an die wand gehngt werden soll, sondern lieber an entsprechernder stelle ein Ø 40 mm Leerohr oder vielleicht auch zwei nach unten auf etwa 30 cm über dem fertigboden zu verlegen und in dessen nähe dann die entsprechenden anschlüsse, also strom, netzwerk, empfang etc....

im wohnzimmer solltet ihr von besagter stelle am tv aus auch direkt vier lautsrepcherkabel in die ecken ziehen für eine eventuell kommende sorunndanlage.

lg, Anna

Danke für die superguten Tipps! Also ist die Elektrik einfach nicht belastbar genug. Da bei uns teilweise zwei Rechner laufen und der Filius auch irgendwann Bedarf anmelden wird geht das natürlich gar nicht. Mit den Kabeln für Audio werde ich bei meinem Mann sicherlich offene Türen einrennen. 🤣

Dann werden wir uns beizeiten mal einen Elektroonkel - oder Tante - suchen. Vielleicht noch zwei Fragen, wie früh muss man solche Aufträge anmelden? Und, ist es üblich von den Vorbesitzern vor Übergabe für die Planung in das Haus gelassen zu werden?

@Streuselschneck

das vor der übergabge in die wohnung lassen ist schon üblich, beruht aber auf freiwlligkeit. möchten die vorbesitzer das nicht, müsst ihr warten.

das Problem sehe ich ein wenig in der derzetigen personalsituation. zwei oder drei wochen kann es also schon mal dauern, bis ein elektriker bei euch anfangen kann. das solltet ihr einplanen. ebenso die tatsache, dass natürlich die entstandenen schlitze wieder zugeputzt werden müssen, das machen die elektriker nur bei kleineren geschichten selbst.

lg, Anna

@Peppie85

Ich danke dir!

Servus,

2 adrige Installationen sind ca 50 Jahre und älter. Alt bedeutet nicht schlecht.

Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung einer Elektroinstallation von ca. 40 Jahren wäre die genannte Installation schon ca. 10 Jahre drüber...

Eine Erneuerung bedeutet: alte Elektrik raus, Wände aufschlagen, Leitung verlegen, Dosen fräsen und eingipsen, alles wieder verputzen, neue Zähler und Verteilanlage usw..

Die Kosten richten sich nach der Größe des Hauses und den Komfortansprüchen.

Wenn die Anlage mängelfrei ist, dürfte sie auch weiter betrieben werden.

Bevor ich ein solches Haus kaufen würde, empfiehlt es sich, diverse Handwerker sich das Objekt anschauen zu lassen um später kein Fass ohne Boden zu kaufen.

Handwerker: Gas Wasser Heizung/ Elektriker/ Dachdecker/ Maurer (Keller und Bausubstanz)

Der Handwerkereinsatz macht nur Sinn, wenn das Haus in die engere Wahl kommt. Das Geld in die Handwerker ist eine sinnvolle Investition, denn es bewahrt einen vor bösen Überraschungen.

Deine zweiadrige Elektrik heisst "klassische Nullung" und wurde in der Nachkriegszeit i.d.R. in Städten verbaut.

Wenn Du auf dreiadrig umsteigen willst, dann ist die alte Elektrik komplett gegen einen neue, 3adrige zu tauschen (mit Schutzleiter). Das wäre, so ganz nebenbei, auch empfehlenswert denn die damaligen Anforderungen an die Elektrik (wo wie viel Steckdosen sind) hat sich zu heute doch sehr geändert. Daher wäre es sinnvoll, die Elektrik zu sanieren und dann auch gleich Netzwerk + SAT / BK mit rein zu legen. Haben wir bei unserem Haus, BJ58, auch gemacht.

Mfg