Wozu kann ein Azubi nein sagen?

16 Antworten

Hallo Magical,

"Lehrjahre sind keine Herrenjahre" - wenn ich das hier schon so oft lese, krieg ich die Krätze. Das ist einer der HÖCHSTschwachsinnigen Sätze, die ich kenne. Zwar soll dieser Satz bedeuten, dass man sich in seiner Lehrzeit nicht auf der faulen Haut ausruhen soll, jedoch hat der Satz auch rein gar nichts damit zu tun, dass hier die Azubis, wie Sklaven gehalten und für Handlangerarbeiten benutzt werden! Ich finde es traurig, dass es noch so viele gibt, die diese Auffassung vertreten und sie noch so freundestrahlend Kund tun. Natürlich darfst du auch nicht arbeitstechnisch dazu verpflichtet werden, den Gesellen ihr Essen zu holen - es sei denn, du lernst in einem Restaurant und Bedienen gehört zu deinen sonst auch täglichen Aufgaben im Servicebereich (wovon ich nicht ausgehe.) Allerdings wird man als Azubi wohl nicht selten als der Allerletzte Dreck behandelt, wodurch es dir sicherlich nicht leicht fallen dürfte, sich einfach zu weigern, das Essen zu holen. Die restlichen Monate deiner Ausbildung würden dann ganz bestimmt kein Honigschlecken. Wie hier bereits geschrieben, kannst du dich aber dennoch an deinen Ausbilder oder die Handelskammer wenden - oder, falls ihr einen Betriebsrat oder eine Jugendvertretung habt, auf jeden Fall dort mal melden! Vergiss diese Zeit und diese Aufgaben niemals und mach es, wenn du selbst mal Geselle bist, besser und nutze die Auszubildenden nicht wie das Allerletzte aus.

Ich wünsche viel Glück!

MfG

Martinek

Arwen45  07.08.2010, 19:48

Komm mal ein bisschen runter, das bisschen Essen holen bringt keinen um, auch wenn es nicht seine Aufgabe ist, aber immerhin ist er mit der beste Azubi, wie er selber schreibt, also zwei Jahre hat es ihn nicht gestört und jetzt die letzten Monate muckt er rum? Man kann es sich auch schwer machen, wenn man ständig rumstänkert und meckert, dann hätte er es schon im 1. Lehrjahr sein lassen sollen.

Martinek1107  07.08.2010, 19:55
@Arwen45

Ich bin ja auch der Meinung, dass, wenn er sich beschwert, kein leichtes Leben haben wird. Nichts desto trotz bin ich nicht der Meinung, dass man kriecherisch jeden Mist tun sollte, der einem gesagt wird, nur weil die anderen ja älter und sooo "schlau" sind. Das sind einfach nur hirnlose Sklaventreiber. "Ein bisschen runter"kommen muss ich nicht - ich bin ganz gechillt :) Das Ganze geht nur ein "Wenig" gegen meinen Sinn für Gerechtigkeit und angemessene Behandlung von Menschen.

Magical90 
Fragesteller
 07.08.2010, 19:56
@Arwen45

deren art wird immer unverschämter und die setzen das immer mehr vorraus dass man denen den *rsch nachträgt

die siffen ne maschine richtig ein und dann " mach ma sauber "

Magical90 
Fragesteller
 07.08.2010, 19:53

werde ich nicht machen, ich kann mir auch n butterbrot von zuhause mitbringen, brauche keinen persönlichen sklaven - hab ich noch nie gebraucht.

nur...das leben da ist nur hart wenn mein meister nicht da ist - dann darf ich nur putzen und aufräumen und muss mir blöde sprüche anhören "hol ma die karre, oder soll ich das jetzt machen?" -.-

meister gibt mir immer etwas "haarige" jobs wie ne cnc instand setzen - man könnte ja n monteur kommen lassen, aber auf der anderen seite is sowas ja auch nicht schlecht als ausbildung - davon hab ich was!

Martinek1107  07.08.2010, 19:57
@Magical90

Ja, Magical, das würde ich auch so sehen. Es ist ganz gut, wenn du auch härtere Aufgaben als Lehrling über dich ergehen lässt - nur dann sollten sie eben, wie die Aufgaben des Meisters, etwas mit deinem späteren Beruf zu tun haben. Solche Aufgaben bringen dich weiter, auch wenn es nur "kleine" oder eben "haarige" Aufgaben sind :)

Esmerelle  07.08.2010, 19:55

DH von mir. Eine der besten Antworten besonders im Bezug auf den schwachsinnigen Herrenjahre-Satz :)

Martinek1107  07.08.2010, 20:06
@Esmerelle

Vielen Dank, Esmerelle! :)

DerIng  09.08.2010, 11:42

Vollkommen richtig!

Martinek1107  09.08.2010, 12:41
@DerIng

Vielen Dank!

Also definitiv:

Alle Aufgaben, die nichts mit Deiner Ausbildung zu tun haben (dazu zählen einkaufen, spülen, saubermachen usw.) kannst Du anlehnen. Das darf Dir auch nicht zum Nachteil ausgelegt werden.

Trotzdem überlege es Dir gut, ob Du mit den Konsequenzen (Verhalten der Kollegen Dir gegenüber, Beurteilung Deiner Leistung beim Chef usw.) leben kannst.

Du kannst aber auch Deinen Chef direkt darauf ansprechen, dass Du damit nicht einverstanden bist, und dass er was dagegen unternehmen möchte. Sollte er sich weigern, bleibt Dir immer noch der Weg zur IHK!

Ja, zwingen können sie Dich nicht, klar könntest Du auch mal nein sagen, aber ob das was bringt, das wäre ja dann keine Arbeitsverweigerung, aber Du machst Dir im Betrieb nicht gerade Freunde, also, wenn Du jetzt so lange ausgehalten hast, beiss auf die Zähne Lehrlinge müssen da durch, das war schon seit 50 und mehr Jahren so, Der Lehrlich macht den Dreck weg, das ist fast überall so. Also, ich rate Dir, machs einfach. Viel Kraft. G.Elizza

Denke selbst daran, wenn Du der Geselle bist und der Azubi dann für Dich läuft und Essen holt. Dann kannst Du stattdessen selbst einmal gehen und so Deinen Kollegen ein Vorbild sein.

Natürlich gehört es nicht zu Deinen Aufgaben tagtäglich Essen für die Burschen zu holen. Du kannst Dich bei Deinem Ausbilder beschweren (das ist der, der Dein Berichtsheft unterschreibt) und um Abhilfe bitten oder - wenn das nichts nützt - bei der zuständigen Handelskammer. Ob Du Dir damit im Lehrbetrieb Freunde machen wirst, wage ich zu bezweifeln.

Lehrjahre sind (eben nach wie vor) keine Herrenjahre!

Ohnimu  08.08.2010, 16:44

Du wirst dich daran noch schön errinern, da es mal was ausergewöhnliches war. Wenn du festen Tagesablauf bekommst, ist das Arbeitsleben langweilig :(

Ich habe damals fast ähnliches machen müssen - provokativ wurde der Kaffee ausgetrunken und wurde dann extra gerufen, neuen zu brühen oder eben so Dinge wie Mülleimer täglich leeren, Spülmaschine leeren und einräumen etc. Als ich merkte, dass man mit Absicht mir dahingehend immer wieder in den Allerwertesten trat, hab ich solche Sachen immer ins Berichtsheft geschrieben :P Meinem Ausbilder ist das aufgefallen und hat mich gefragt, inwieweit ich diese Aufgaben machen muss und sprach dann mit meinem Chef. Hatte gewirkt. Dann ist mein Ausbilder gegangen worden und der Wind wehte wieder andersrum. Hab also wieder die Sachen in mein Berichtsheft erwähnt und wurde von meiner Möchte-gern-Ausbilderin darauf angesprochen und solle das umgehend ändern. Hab ich verweigert, da diese Dinge zu meinen täglichen und auch zeitintensivsten Arbeiten gehörten. Konnte mir das "Nein" erlauben, da ich meinen Anwalt im Rücken und meine Verkürzung in der Hand hielt.