Wie verhält es sich bei einer Trennung mit Darlehen der Immobilie wenn ein Partner auszieht?
Konkret geht es darum, dass jeder einen eigenen DarlehensVertrag über die jeweilige Hälfte der Immobilie hat, beide aber Gesamtschuldnerisch haften. Angenommen einer zieht aus und der andere bleibt wohnen, müssen dann trotzdem beide ihre individuelle Verträge weiterhin bedienen oder muss derjenige, der wohnen bleibt auch den vertrag bedienen von demjenigen der ausgezogen ist?
Wir sind verheiratet.
Die Darlehen/Bausparverträge wurden während der Ehezeit geschlossen.
Was mache ich den, wenn ich ausziehe und der Partner finanziell nicht in der Lage ist den Betrag zu bedienen, aber aus "trotz" bzw durch ein rattenschwanz von vorhandenen Tieren argumentiert sie könne so schnell nirgends anders einziehen u wolle wohnen bleiben? Ich mein wenn ich ausziehe muss ich dann Miete und den Kredit zahlen. Ggf fallen noch UnterhaltsAnsprüche der Kinder gegenüber an die meines Wissen vorrangig sind. Da wäre ich finanziell bankrott. Wenn ich Miete u Darlehen bedienen müsste...
7 Antworten
Die gesamtschuldnerische Haftung bleibt bestehen, egal ob einer auszieht oder nicht. Das braucht die Bank nicht zu kümmern. Es kann daher von jedem von Euch beiden der volle Betrag gefordert werden (und zur Not auch per Zwangsvollstreckung durchgesetzt werden). Die Situation ist nicht anders, als hättet Ihr nur einen einzigen gemeinsamen Kreditvertrag.
Eine ganz andere Frage ist, ob es zwischen den beiden Schuldnern untereinander Ausgleichsansprüche gibt. Ob also z.B. derjenige, der ausgezogen ist, aber gleichwohl an die Bank zahlen musste, diesen Betrag vom anderen Partner erstattet verlangen kann. Das hängt von der Art der Beziehung ab (Eheleute?), von etwaigen Unterhaltsansprüchen des einen gegen den anderen und von etwaigen Absprachen untereinander.
Derjenige Ehegatte, der auszieht, kann die Kreditraten, die er zahlt, bei der Unterhaltsberechnung vorab von seinem Einkommen abziehen. Dadurch reduziert sich der Unterhalt. Aber das gleicht die Kreditratenzahlung nicht vollständig aus. Wenn die Immobilie nicht mehr finanziert werden kann, muss sie eben aufgegeben werden. Am besten wäre es natürlich, die Immobilie zu verkaufen und mit dem Kaufpreis die Darlehen abzuzahlen. Das setzt natürlich voraus, dass der andere Ehegatte mitmacht. Ansonsten bleibt nur übrig, die Kreditraten einfach nicht mehr zu zahlen. Die Bank wird dann früher oder später das Grundstück verwerten.
Jeder muss weiter seinen Kredit bedienen.
Und die gesamtschuldnerische Haftung bleibt auch.
Heißt wenn ich ausziehe und der andere bleibt drin u zahlt aber nicht muss ich im Ergebnis Miete u Darlehen zahlen?
Ja, aber du hast doch aus dem Innenverhältnis Ansprüche gegen ihn dann, wenn du zur Zahlung seines Anteils genötigst wirst.
Dann klagst du ihm seine Haushälfte halt weg.
Deine Hälfte des Darlehens musst du eh weiterzahlen, egal wo du wohnst
Deine 50% des Kredites musst du immer bezahlen.
Wenn er aber seine 50% nicht zahlt, kann es sein, dass du dann 100% des Kredites+Miete bezahlst.
Obwohl du da nicht wohnst.
Sofern ein Darlehensnehmer aus der Solidarhaftergemeinschaft sine Zahlung einstellt, wird die Bank in letzter Konsequenz das Pfandobjekt zwangsversteigern lassen um daraus die infolge gekündigte Darlehnsforderung zurück zu erhalten.
Untereinander können dann die Schuldner sich gegenseitig in Anspruch nehmen.
Wer aus der Immobilie auszieht kann vom anderen eine anteilige Miete verlangen. Das Darlehen bleibt davon unberührt und jeder zahlt weiterhin weiter als ob nichts gewesen wäre.
Heißt derjenige der nicht darin wohnt muss den Kredit weiter zahlen obwohl er nichts davon hat? Und wenn dann der verbliebene noch drin bleibt und nicht zahlt?
Ja, sicher, dafür gehört dir das halbe Haus.
Dann musst du dich mit ihm einigen, überschreib ihm deine Hälfte, dafür nimmt er den ganzen Kredit.
Wieso? Dafür gehört dir doch das halbe Haus. Lass dich auszahlen oder verkaufe das Haus und löse dagegen den Kredit ab. Problem gelöst.
Sicher, dass es 2 getrennte Verträge sind? Das wäre eher unüblich
Die Haftung gegenüber der Bank ist unabhängig davon, ob die Person in der Immobilie wohnt. Es könnten sich jedoch möglicherweise Ausgleichsansprüche zwischen den Ehepartnern ergeben
Ja. Beide im Grundbuch aber jeder hat eigene Bausparvertrag mit jeweils dem anderen als gesamtschuldnerische haftung
Vielen Dank für Ihre Ausführung.
Wir sind verheiratet.
Die Darlehen/Bausparverträge wurden während der Ehezeit geschlossen.
Was mache ich den, wenn ich ausziehe und der Partner finanziell nicht in der Lage ist den Betrag zu bedienen, aber aus "trotz" bzw durch ein rattenschwanz von vorhandenen Tieren argumentiert sie könne so schnell nirgends anders einziehen u wolle wohnen bleiben? Ich mein wenn ich ausziehe muss ich dann Miete und den Kredit zahlen. Ggf fallen noch UnterhaltsAnsprüche der Kinder gegenüber an die meines Wissen vorrangig sind. Da wäre ich finanziell bankrott. Wenn ich Miete u Darlehen bedienen müsste...