Wie sehr muss Satire als Satire gekennzeichnet sein?

8 Antworten

Über Satire streiten ja die Geister. Satiriker meinen oft, dass alles mit dem Mäntelchen "Das ist Satire" abgedeckt wäre und damit erlaubt sei. Die Freiheit der Satire-Kunst ...

Bei bestimmten Sendungen "weiß" man, dass es sich um Satire handelt oder handeln soll. Da braucht es keinen extra Hinweis.

Wenn ich an Jan Böhmermann und seine Erdogan-Schmähe denke. dann kann zumindest ich hier keine Satire entdecken. Nur hochgradige Beleidigung. Und dabei geht es mir um die Sache selbst und nicht darum, was ich selbst über Erdogan denke.

Ja, Satire ist nicht immer mit dem bloßen Auge oder Ohr auf Anhieb als solche erkennbar. Da wäre ein gut sichtbares Etikett vielliecht nützlich. Aber trotzdem bekäme man dann vielleicht nicht das, was drauf steht, sondern nur plumpe Beleidigung und Verhöhnung.

Und das sage ich, obwohl ich schon nicht immer den sanftesten Humor habe.

Tichuspieler  22.03.2022, 14:03

Leider (?) muss ich Dir recht geben. Nicht nur im Fall Böhmermann vs. Erdogan. Ich kann mich noch Dunkel daran erinnern, dass bei der Satirezeitschrift Charlie Hebdo ein "satirischer" Artikel erschien, in dem sich über Italiener lustig gemacht wurde, die bei einem Erdbeben ihr Leben verloren, weil Häuser durch das Erdbeben eingestürzt sind und die darin wohnenden Menschen erschlagen wurden (sorry für diesen Monstersatz).
Das Menschen gestorben sind, ist schon schlimm genug.
Das man sich darüber auch noch lustig macht, hat in meinen Augen weder etwas mit Humor noch mit Satire zu tun.
In meinen Augen geschmack- und pietätslos.

Gar nicht. Satire muss nicht gekennzeichnet werden. Würde man explizit darauf hinweisen, dann wäre es ja keine Satire mehr.

Ja, schon sehr sehr. Das war Satire.

Von Leuten, die keine Satire machen.

Für Leute, die keine wollen und begreifen.

Bei Satiresendungen erwartet man Satire, also eine Kennzeichnung ist da nicht nötig.

Wenn Satire bei seriösen Sendungen eingebaut wird, sollte sie entsprechend gekennzeichnet sein.