wie paßt das zusammen, Bezahlung der Pflegekräfte so niedrig und Pflegekosten so hoch?


25.04.2020, 07:52

wieviel Geld muß her, damit endlich mal "Ruhe ist"?

18 Antworten

Ich finde das auch nicht in Ordnung ,aber wenn man sich auf Dem Wohnungsmarkt mal die Preise sich ansieht 2 Zimmer 50qm² 1200€ Kalt da kann man sich selbst fragen wer sich so was noch leisten kann?

Frankfurt am Main ,Stadtteil Westend . Überwiegend ruhige Gegend , Da Wohnen Großteils nur wohlhabende Leute ,Banker ,oder andere die viel Geld verdienen. Ebenso ist dieser Stadtteil so oder so überlaufen da jeder Hinz und Kunz jede Wohnung zum Angebotenen Preis nimmt. So was treibt die Preise in die Höhe und dann wundert man sich wie die Kosten entstehen.Mittlerweile ist es so das nicht nur im Pflege Bereich das Problem da ist sondern fast in jeder Branche.

Niedrige Löhne und die Lebenserhaltungskosten Fressen alles auf was wir verdienen. Vor 50 oder mehr Jahren war das anders. Ich kann mich noch erinnern als kleiner Junge ende der 1970er Jahre ,da hat man noch für 20 D-Mark fast einen Einkaufswagen voll bekommen. Heute musst schon mindestens 50-100 Euro Hinblättern. Lohndumping ist überall. Die Preise sind mitunter auch denen geschuldet die z.B. Zeitarbeit himmelhoch loben. Dabei ist es nichts anderes als Moderne Sklaverei. Frühher hatten wir noch den Oberen stand , Mittelstand und die Armen. Heute gibt es Überwiegend nur die Reichen und die Armen , Der Mittelstand existiert schon fast gar nicht mehr.

Ebenso haben wir das Problem das wir zunehmend Älter werden. Da gibt es einige die dann aus dieser Misere Profit schlagen zu lasten der Helfenden . Auch wenn das nicht Ok ist. Eigentlich müsste man die Löhne der Pflegekräfte Verdoppeln. Ich hab einen hohen Respekt vor den Leuten. Nicht jeder kann dies machen !

Mit 51 Jahren werde ich bald auch mich zum Pflegefall machen müssen. Irgendwann existiere ich dann auch nicht mehr auf dem Planeten ,das wars ...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Maleficent666  25.04.2020, 08:23

Ich hab 130qm u zahl nicht mal die Hälte deiner genannten Kosten kalt^^

eccojohn  25.04.2020, 10:23
@Maleficent666

Was erstaunt dich daran, das du so wenig zahlst ? In Regionen die wirtschaftlich schwach oder tot sind, bekommst du es halt hinterhergeworfen. Das ist allgemein bekannt.

Willst du in Regionen wohnen, wo gutes Geld zu verdienen ist, dann zahlst du bis du schwarz wirst. Auch das ist hinlänglich bekannt.

In Hamburg, in Berlin, in Frankfurt oder in München - um nur ein paar Beispiele zu nennen - da zahlst du einen ortsüblichen Aufschlag - da würdest du mit deinen ca. 130 m² schon am 3. oder 4. Tag des Monats wohl am Hungertuch nagen !

Die einzige Alternative die du in solchen Orten hättest wäre die, in einen SOZIALEN BRENNPUNKT zu ziehen, 20 Wohn-Käfige nebeneinander, 30 oder mehr übereinander, und das mit so liebenswürdigen Nachbarn das du ständig Angst um dein Hab und Gut und deine Gesundheit haben müßtest. Säufer, Drogensüchtige, kriminelle Jugend-Gangs und nette Messerstecher wären dabei natürlich gratis und garantiert inclusive.

Agentpony  02.05.2020, 00:21
 Ich kann mich noch erinnern als kleiner Junge ende der 1970er Jahre ,da hat man noch für 20 D-Mark fast einen Einkaufswagen voll bekommen. Heute musst schon mindestens 50-100 Euro Hinblättern. Lohndumping ist überall.

Das hat doch nichts mit Lohndumping zu tun. Das ist die unaufhaltbare Geldentwertung.

Es ist zwar richtig , daß die Einkommensungleichheit wächst, doch das ist eine andere Problemlage als das von Dir beschriebene Beispiel.

Naja, die VW-Gruppe berechnet teilweise einen Stundenlohn von 250 EUR. Was bitte bekommt der Schrauber?

Ich kenne keinen Investor, der für lau arbeitet, und so ist es auch bei der Pflege.

Ist doch in den Krankenhäusern und Reha-Kliniken nicht viel anders.

Täte die Pflegeversicherung vernünftig haushalten und bezahlen, täte das Geld auch reichen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
OlafausNRW  25.04.2020, 22:05

Brauchen sie doch gar nicht, denn der Betrieb einer Pflegeimmobilie wird vom Staat gefördert. Förderung bedeutet, dass der Betreiber die Kosten vom jeweiligen Sozialträger ersetzt bekommt, sollte der oder die Pflegebedürftige sich die Kosten nicht leisten können.

schleudermaxe  26.04.2020, 06:01
@OlafausNRW

Wenn dem so wäre, bräuchte ja keine Einrichtung/kein Krankenhaus in die Insolvenz schlittern, was ja deutschlandweit Alltag geworden ist.

OlafausNRW  26.04.2020, 10:47
@schleudermaxe

Du übersiehst dabei aber, das die Eigentümer (Aktionäre/Gesellschafter) auch an einer Insolvenz noch gut Kohle machen.

schleudermaxe  26.04.2020, 13:45
@OlafausNRW

Aber das haben sie sich ja auch redlich verdient, wenn sie das Ding schon an die Wand fahren mussten. Ist doch auch bei den Bänkern so üblich.

Und die öffentliche Hand könnte, will/darf eben nicht, weil auch sie mit Geld nicht umgehen kann. Sieht man bei jeden Wasserlieferanten.

Die Einrichtungen müssen sehr viel Geld bezahlen.

Zum einen das ganze Personal! Die Pfleger, die Köche,,die Putzen , Hausmeister,,alles!

Auch natürlich alles notwendige an Material. Die Medis, Infusionen, Ausrüstungen ect pp.

Die Lebensmittel!

Viele Versicherungen, jede Dame u jeder Herr hat ein Telefon auf dem Zimmer. TV. Strom Kosten, Gas

Handwerker, Instalthatungskosten für Aufzüge ect pp.

Der Aufenthalt kostet 4000 bis 4500 Euro... monatlich.

Aber jedes Heim hat auch hohe monatliche Fix kosten

Akka2323  01.05.2020, 16:12

Die Hauskosten bezahlen die Pflegebedürftigen mit ihrer Rente. Es bleibt ihnen nur ein kleines Taschengeld und das Sozialamt zahlt zu.

Hier wird das mal erklärt.

Deutschland gibt nur 1 % des BIP für die Pflege aus. In Schweden sind es zum Beispiel 3 %.

Außerdem haben wir hunderte Pflegekassen mit eigener Verwaltung und eigenem Vorstand...

https://www.youtube.com/watch?v=NdfaNJZRGag&ab_channel=ZDFComedy

SigridP  12.05.2020, 16:41

Super

Zum Teil liegt es in der Natur der Sache. Der Job wird direkt über eine lange Zeit an der anderen Person vollbracht und es gibt relativ geringe Skaleneffekte, wenn man mehrere Leute gleichzeitig pflegt. Der Dienstleister muss daher einen erheblichen Teil seiner Arbeitszeit aufbringen, um eine andere Person zu pflegen.

Bei den meisten Berufen ist das Verhältnis viel günstiger. Wenn man zum Beispiel als Ingenieurin einen Produktionsprozess für Erwachsenenwindeln entwickelt, dann dauert das auch seine Zeit, aber danach werden dann Millionen von Windeln hergestellt, die in der Pflege eingesetzt werden und auch ihren Preis haben. Das kann man gut bezahlen.

Andere Dienstleistungen direkt an der Person haben auch dieses Problem, zum Beipiel Haareschneiden oder sexuelle Dienstleistungen. Das wird zum Teil auch nicht gut bezahlt und zum Teil besser. In manchen Fällen ist natürlich auch der erlebte Nutzen höher. Weil die Dienstleistung immer nur relativ kurz dauert, ist die Belastung aber geringer.

Selbst im notorisch schlecht bezahlten Bildungssektor kann man immerhin zwanzig Kinder in einem Raum gleichzeitig unterrichten.

Daher also die gefühlte hohe Belastung bei relativ niedrigem Verdienst in der Pflege.

Und der andere Teil ist die dicke Marge für die Betreiber der Einrichtungen und die Miete für die Gebäude. Aber das wurde ja schon genannt.