Wie funktioniert ein Zeitarbeitskonto?

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Die Überzeiten werden auf einem Zeitkonto gesammelt. Es muss eine Betriebsvereinbarung oder (wenn's keinen Betriebsrat gibt) eine betriebliche Regelung vorhanden sein, die beschreibt, wie der Abbau dieses Kontos zu handhaben ist. Das kann sein: Durch Freizeit (ist mit dem Arbeitgeber zu verhandeln wie Urlaub), oder durch Auszahlung. Normalerweise wird der Stand zu Jahresende festgestellt, dann gibt's einen Termin, bis zu dem die Zeit abzubauen ist, wenn das nicht möglich ist wird ausbezahlt (Berechnungsbasis: Dein persönlicher Stundensatz = Bruttogehalt : ca. 130 durchschnittl. Arbeitstunden / Monat + anteilig Urlaubs- und Weihnachtsgeld); die Auszahlungskonditionen (wieviel, wann) sind zu verhandeln, da ist generell alles möglich.

Solch ein Zeitkonto gibt es inzwischen nicht nur in der Zeitarbeit. In vielen Firmen ist es heute so, dass die Überstunden, die gemacht werden, nicht mehr ausbezahlt werden, sondern Verwendung bei produktionsschwachen Zeiten finden. Das Zeitkonto in der Zeitarbeit wird leider bei fast allen Zeitarbeitsunternehmen falsch interpretiert. Verleihfreie Zeiten auf Grund der Auftragslage gehen immer zu Lasten der Zeitarbeitsfirmen. Das ist Arbeitgeberrisiko. Denn nicht umsonst müssen die Arbeitnehmer bei fehlenden Einsätzen Anträge auf Gleitzeit unterschreiben, wo drinsteht, dass die Freizeit auf eigenen Wunsch des Mitarbeiters genommen wird. Es steht zwar so in den Tarifverträgen drin, kippt aber erfahrungsgemäss immer dann, wenn ein Mitarbeiter gegen ein Zeitarbeitsunternehmen klagt.

Das mit den 35 und den 40 Stunden ist nach jeweiligem Tarifvertrag völlig korrekt. Das Arbeitszeitkonto soll einem Zeitarbeitnehmer bei der geforderten Flexibilität helfen.

Soll heißen:

Zeitarbeitnehmer sparen die 5 Stunden, die nicht ausbezahlt werden, auf einem virtuellen "Konto" an. Bei 4 Wochen ununterbrochenen Einsatzes kommen so 20 Plusstunden zusammen. Die helfen, einsatzfreie Zeiten zu überbrücken und dabei weiter den Grundlohn zu bekommen.

Im Gegensatz dazu wird z. B. bei Freiberuflern oder im Interim Management nur dann gezahlt, solange eine Einsatz dauert - kein Einsatz, kein Geld.

Wichtig:

Ein einsatzfreier Tag reißt ein Minus von 7,2 bis 8 Stunden in das Arbeitszeitkonto. Das bedeutet, dass mühsam angesparte Plusstunden relativ schnell wieder aufgezehrt werden können (5 Stunden plus pro Woche - 7,2 Stunden minus an einem Tag).

Je nach Tarifvertrag (s. auch http://www.derzeitarbeits-check.de/index.php?id=tarifvertraege_zeitarbeit) sind die Plus- und Minusstunden begrenzt. Das bedeutet z. B., dass einem dann die "Überstunden" sofort ausbezahlt werden, wenn die Obergrenze der Plusstunden erreicht ist.

DerZeitarbeits-Check.de

Die restlichen Stunden kommen auf dein Zeitkonto. wenn du dann mal nicht eingesetzt werden kannst, weil keine Arbeit da ist z.B. bekommst du es ausgezahlt, sodass du nicht so große finanziellen Einbußen hast. Oder wenn du mal extra Urlaub brauchst, kann es davon genommen werden.Sprich mal mit deiner ZFA wie die es handhaben.

Normalerweise werden die "angespart" und dann mit den Zeiten verrechnet, wo die keine Arbeit für Dich haben, Du aber trotzdem Lohn bekommst.