Welche Versicherungssumme bei Hausrat als Single?

10 Antworten

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...also, dem Beitrag von "dinoline" ist ansich nichts hinzu zu fügen, lediglich sollte man die Dramatik da ein wenig raus lassen. Wenn man sich mal an einem ruhigen Abend hinsetzt und sich mal ein Liste macht, mit all seinem Hab- und Gut und dann auch noch den WIEDERBESCHAFFUNGSWERT, so nennt man versicherungstechnisch den Wert der Gegenstände, ermittelt, kommt man ganz gut zurecht. Als Wiederbeschaffungswert nimmt man an, was man "am Schadenstag" ausgeben müsste, um die vorhandene Küche neu zu kaufen, Gleiches gilt auch für alle anderen Teile, bis auf sogenanntes "technisches Gerät" -Microwelle, Fernseher, und alles was Musik macht etc.- das lediglich bis zu einem Alter von 3 Jahren. Die Küche, auch wenn die dem Vermieter gehört, gehört zum Hausrat, da SIE die ja auch benutzen UND, der Vermieter, im Falle eines Feuerschadens, die Küche auch ersetzt bekommen will. Also, mal in sich kehren, alles summarisch ermitteln und dann eine Hausrat-VS abschließen. Hat übrigens nichts mit Lottospielen oder dergleichen zutun. Dennoch, Versicherungsstatistisch gesehen passieren alle 25 -fünfundzwanzig- Jahre pro Haushalt 1 -EIN- Schaden. Wohl gemerkt Versicherungstatistisch, das muss NICHT auf Sie zutreffen.

Wenn Du die Größe Deiner Wohungn mit 60 qm angibst, dann liegt die passende Versicherungssumme bei rund 40.000 Euro. Das ist noch nicht einmal zu hoch gegriffen. Du brauchst bei einem Toatlschaden angefangen von der Unterhose bis zum Fernseher alles komplett neu. Und jetzt geht es nicht darum, welchen Wert Deine Einrichtungsgegenstände noch haben. Vielmehr soll die Hausratversicherung ja alle Gegenstände zum Neuwert ersetzen.

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Wohnungsbrandes statistisch gering ist, kannst Du mal hier lesen, wie es ohne Hausratversicherung ausgehen kann: http://www.weser-kurier.de/region/verden_artikel,-Familie-hat-bei-Wohnungsbrand-alles-verloren-_arid,130227.html

Weiterhin fallen bei einem Schaden (egal ob Feuer, Leitungswasser oder Einbruch) noch zusätzliche Kosten an. Das können Lagerkosten für Möbel sein oder die Kosten für eien provisorische Sicherung einer Wohnungstür. Das alles ist in der Hausratversicherung mit eingeschlossen.

Ich würde mich nicht von den ganzen Versicherungspessimisten von einer Hausratversicherung abhalten lassen. Schau Dich in Ruhe mal im Internet um oder beauftrage mal eine unabhängigen Versicherungsmakler. Der kann Dich ggf. noch auf weitere wichtige Aspekte hinweisen.

Um die Frage zu beantworten : Die offizielle GDV-Empfehlung lautet m.W.n. Versicherungssumme = 650 € je qm Wohnfläche. Wären in deinem Beispiel also 39.000 €

Dass das gerade auf junge Leute und/oder singles bezogen etwas hoch erscheint ist meist wirklich so. Die Faustregel muss lauten "was kostet es mich, alles so wie es hier steht und liegt morgen komplett neu zu kaufen". Entschädigt wird nämlich genau das, die Neuanschaffung gleicher Art und Güte. Wenn du diese Summe hast kann man zur Sicherheit noch ein wenig aufrunden, außerdem hat jede Hausratversicherung noch 10% Vorsorgebetrag, aber das erklärt dir bestimmt auch gern dein Vermittler :-)

Manch einer sollte sich etwas mehr ins Detail engagieren was "moderne" Hausratversicherungstarife (TW 2010 aufwärts) beinhalten... Brand und Leitungswasserschäden sind mit drin, richtig - ausserdem noch Sturmschäden, teilweise auch außerhalb der Wohnung. Was hier aber vergessen wird ist eines der größten Schadenrisikos : (Einbruch-) Diebstahl. Je nach Wohnort und Lage ist hier das größte Potential für Schäden, und über die Außenversicherung ist zB. auch Diebstahl im Urlaub, Krankenhaus, zu Fuß unterwegs oder aus verschlossenen Kraftfahrzeugen versichert, oder mitgeführter Hausrat wenn das Auto ausbrennt, einen solchen Fall hatte ich erst vergangene Woche zu bearbeiten ^^.

Über die ganzen Kinkerlitzchen die es außerdem noch so gibt kann man sich lang und breit auslassen, Reparaturkosten, Hotelkosten bei Unbewohnbarkeit des Hauptwohnsitzes, Trickdiebstahl, Vandalismusschäden nach Einbruch, Entfernung von Ungeziefer, Bienen oder Hornissennestern... Die Liste ist meist wirklich ellenlang.

Eine gute Hausratversicherung für ca. 60 qm und angemessener Versicherungssumme sollte nicht mehr kosten als 80 - 100 € im Jahr, abhängig davon ob Fahrräder mitversichert werden sollen oder nicht. Um diesen Preis kann man nicht viel verkehrt machen im Hinblick auf die enthaltenen Leistungen - obgleich ich aber erwähnen möchte dass auch hier, wie in jeder Versicherung, vernünftig erklärt werden muss dass nicht pauschal "alles immer und überall versichert" ist.

Hausrat ist bei ner kleinen Butze als Single nicht notwendig, total unnütz.

a) Tritt ein Schadensfall EXTREM selten ein. Vieles wird auch gar nicht erfasst.

b) Hat man nicht immer einen Totalschaden

c) Wird selbst das 20 Jahre alte vergilbte Buch mit dem Neupreis berechnet und treibt so die Kosten nach oben

d) Lohnt sich eine Versicherung nur, wenn der Schadensfall die eigene Leistungsfähigkeit (finanziell) übersteigt. Und das tut es bei so ner kleinen Wohnung nicht. Vielleicht passiert da rechnerisch einmal in 50 Jahren was, in der Zeit hast du schon Unsummen an Versicherungssummen bezahlt und du hast dann nachher 1500 Euro Kosten die du dann wiederbekommst. Super!

SgtMiller  10.02.2013, 10:47

So ne Quatsch Antwort !

Für den Einen sind 15.000 oder auch nur ein Teil davon Peanuts, für Andere steckt selbst in einer kleinen Wohnung das sauer ersparte Geld in der Einrichtung. Und er/sie weis den Wert zu schätzen.

Faustregel: Die doppelte Versicherungssumme versichern lassen.

In deinem Fall also ca. 30 Tausend Euro.

Damit bist du auf der sicheren Seite, denn es kommt immer mal was dazu oder wird durch höherwertiges ersetzt.

Bei einem Totalschaden (Brand oder ähnliches) bekommst du nur den Versicherungswert ersetzt, den du versichert hast...egal ob du Inventar für 5000 oder 50000 Euro hattest.

In deinem Beispiel bekämst du in beiden Fällen 30000 Euro.

Ob die Zahlen so 100%ig stimmen, weiß ich jetzt nicht. Ist auch nur ein Beispiel.

SteHa1983  09.02.2013, 14:18

Das ist so nicht korrekt. Sind 30.000 € versichert und die Kosten für die Neuanschaffung der durch versichertes Risiko beschädigten/zerstörten/abhanden gekommenen Sachen beträgt 5.000 €, erhält der Geschädigte auch nur die 5.000 € und wäre damit deutlich überversichert.

Fall Nummer 2 ist das gefürchtete Problem "Unterversicherung" : Sind 30.000 € versichert und die Summe die für die Neuanschaffung der zerstörten Sachen liegt bei 50.000 € liegt eine solche Unterversicherung vor. Zusammen mit dem Vorsorgebetrag wären nur 33.000 € insgesamt versichert, im Verhältnis zum tatsächlichen Wert 50.000 € bedeutet das der Hausrat ist zu rund 33% unterversichert. Da du dir die Beiträge für diese 33 % "gespart" hast spart sich im Schadenfall auch die Versichrung diese 33 % an Leistung - also wird auch die Versicherungsleistung um dieses Verhältnis gekürzt, die Entschädigungssumme beträgt also 21.780 € und man bleibt auf der Differenz von 28.220 € sitzen.

Aus diesem Grund macht es Sinn, entweder die Empfehlung von 650€ je qm Wohnfläche anzunehmen, oder eben "auf Nummer sicher" immer etwas höher anzusetzen.

Kann das ein Schadenssachbearbeiter nachrechnen ? ich bin "nur" Vertriebler :-)