Was stimmt nicht mit diesem Land?
Hier mal einige Beispiele:
82% der Deutschen sind der Meinung das sich unsere Gesellschaft in arm und reich spaltet.
1969 zählten 65% der Deutschen zum Mittelstand 2016 nur noch 56% ( Zahlen weiter rückläufig). Der Mittelstand bricht immer weiter weg.
Es gibt immer mehr Leute die ihr ganzes Leben hart arbeiten und im Alter mit einer lächerlichen Rente (über)leben müssen.
Menschen können ihre Mieten nicht mehr Zahlen. Das Rentenniveau und der Mindestlohn sind nicht zeitgemäß, gemessen an den hohen Lebenshaltungskosten. Es gibt Familien, bei denen 50% des Nettoeinkommen NUR für die Miete wegfällt.
Zinsen für unsere Ersparnisse auf der Bank? In Deutschland schon lange nicht mehr.
Es fehlen 1.9 Millionen Wohnungen in Deutschen Städten. Zu wenig Wohnraum für Familien.
Der Arbeitsmarkt spaltet sich immer weiter in gering und Spitzenverdiener.
Veraltetes Schulsystem, zu wenig Kitaplätze, Lehrermangel, runtergekommene Schulgebäude.
Hohe Energiepreise. Deutschland gehört zu den teuersten Ländern der Welt, wenn es um Energiekosten geht. Und das obwohl Deutschland produzierte Energie im Ausland zum Teil günstiger angeboten wird als in Deutschland.
Was läuft eure Meinung nach falsch in unserem Land und welche Vorschläge hättet ihr um das zu ändern?
14 Antworten
Meiner Ansicht hat das Land vor allem durch die Agenda-Politik der SPD deutlich in Richtung weniger Sozialstaat und weniger Tarifautonomie mehr Befristung, Zeitarbeit und Minijobs entwickelt. Die niedrigen Zinsen der EZB und in deren Folgen die hohen Immobilienpreise/Mieten sind nur eine Folge dieser, in meinen Augen, völlig verfehlten Politik. Das Ganze nennt man auch "Neoliberalismus", der vor allem den Gewinnen der Unternehmens dient und natürlich auch unterbezahlte Arbeitsplätze in grosser Zahl fördert und so die Arbeitslosenzahlen künstlich niedrig hält.
Das war das Paradigma von Schröder/Clement. Eigentlich ziemlich simpel. Die Nazis hatten damals ähnliche Programme! LOL
Die Politik kann nicht verfehlt sein, es wurde Jahre hinaus daraufhin gearbeitet. Nur wir haben uns nicht interessiert, was da in Bonn/Berlin passierte. Wer sich jetzt nicht alternativ am Mainstream informiert, wird aus allen Wolken fallen. Die informiert sind, halten sich zurück oder engagieren sich. Wir sind in einer Diktatur!
Interessante Frage.
Da wir politisch in der Zeit seit 1969 aus der linken und rechten Mitte regiert wurden, scheint es offenbar eine politische Richtung in der Regierung nicht zu sein.
Ggfs. sollte man sich auch einmal die gesellschaftliche Entwicklung seit dem Zeitpunkt anschauen. Heutzutage wird deutlich mehr vom Staat "gefordert" als früher, gerade im sozialen Bereich. Etwas "selber machen" ist nahezu schon verpönt. Sich selbst weiter zu bilden, sehe ich mittlerweile auch eher als Ausnahme.
Samstags in die Schule oder gar Samstagsarbeit ist mittlerweile ein Fremdwort, aber wehe der Verdienst sinkt dabei.
Wie kann man es besser machen? Wie wäre es, wenn sich das jeder Einzelne fragt, als sich über System und Politik zu echauffieren?
Vieles spielt rein.
Die Gesellschaft hat sich in eine Ego-Gesellschaft gewandelt.
Die Politik achtet auf das "Erscheinungsbild"; quasi: außen hui, innen pfui.
Themen werden weder von der Politik noch von der Gesellschaft angepackt; der andere kann es ja machen bzw. die Politiker wollen keine heiße Kartoffel anpacken, die ihnen später die Wiederwahl versaut (ist früher der SPD oft ergangen - als sie noch für die Bürger regierte).
Sicherlich ist Dir aufgefallen, dass die Regierung immer eine Lieblingsgruppe hat. Die wird geschont, die wird versorgt, etc. Wer nicht im Trend liegt, hat somit schlechte Karten.
Aber wie soll das geändert werden? Immerhin schreit ja weder sofort, wenn er in seiner Gewohnheit gestört wird (siehe Demos wegen der Maskenpflicht). Und hier geht es nur um eine kleine Unannehmlichkeit während einer weltweiten Pandemie. Was glaubst Du was die schreien würden, wenn es an ihr Geld geht?
Wachsende Ungleichheit ist hier das Kernproblem. Dazu gibt es viele Studien. Meine Beobachtung als Laie dazu ist, dass über Generationen hinweg Reichtum und anderes weitergegeben werden. Wer gebildete Eltern hat, wird weniger Probleme in der Schule haben, denn die Eltern können helfen. Diese Leute können sich dann über Generationen hocharbeiten, oder aber Vererben wie Immobilien oder Unternehmen.
Auf der anderen Seite des Spektrums sind Menschen, die nicht so gebildet sind und deren Kinder daher auch schlechtere Chancen haben. Über Generationen driften diese Schichten dann immer weiter auseinander.
Viele der weiteren Probleme kommen hieraus oder haben eine Vielzahl anderer Ursprünge. Man muss aber auch sagen, dass wir uns hier im weltweiten vergleich dennoch auf hohem Niveau beklagen, das haben wir Deutschen schon immer getan. Man sehe sich unsere Nachbarländer an, ich habe lieber Minijobs als gar keine Arbeit.
Ich habe 14 Jahre in NL gewohnt.
Ich sehe mir die Niederlande an, und merke, das die Holländer ein funktionierendes Rentensystem haben, das die Schulen nicht vergammeln, das die Lehrkräfte gerne ihre Arbeit machen und auch gut bezahlt werden. Ich sehe ein modernes funktionierendes Schulsystem.
Ich sehe die Altersheime sauber und gepflegt sind, das genug Pflegepersonal vorhanden ist und das Plätze im Altersheim für die meisten finanzierbar sind.
Ich sehe keinen Bürokratiewahnsinn in den Niederlanden, sondern ein durchdachtes funktionierendes System welches in der Lage ist sich anzupassen.
Dort funktioniert es komischerweise, auch nicht perfekt aber mit Sicherheit besser als in Deutschland.
Daran wird man gar nichts ändern. Das ist von der Politik gewollt, sonst hätte man schon viele Jahre was unternommen und nicht nur zugesehen.
- der Mindestlohn besteht so, weil Menschen bereit sind dafür zu arbeiten. Wenn nicht die Deutschen, dann holt man sich Leute aus dem Ausland und hintergeht das eigene Volk. Zusätzlich gibts auch oft Arbeit mit ML nach Gesetz - Ämter schieben Arbeitslose gerne in Zeitarbeit etc.
- Renten sind zu gering, aber für den Staat sind Rentner auch nicht so wichtig...sie haben ihre "Schuldigkeit" getan.
- Wohnungsmangel besteht, weil immer mehr Menschen nach Deutschland kommen. Kosten sind hoch, weil es viel Nachfrage gibt.
- kaputte Infrastruktur kommt daher, weil man Jahre lang untätig war. Dabei sollte das "reiche" Deutschland doch das mit links erledigen...aber vielleicht sind wir nicht reich, sondern eher eingebildet.