Was darf sich ein Muslim selbst zutrauen? ( keine Hetze, keine Frage mit "sonstigem" Hintergrund...)?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

das mit dem auf den Tisch klopfen, höre ich zum ersten Mal..

Und Muslime (und Araber) sagen in jeder Situation Inshallah. Das bedeutet nicht nur "so Gott will" sondern kann je nach Situation auch "ja; nein; vielleicht; wenn ich daran denke; keine Lust; weiß nicht " usw. heißen.

Der Vorteil ist, wenn mich jmd fragt, kannst du gleich etwas für mich einkaufen?- als Beispiel- dann sag ich "Inshallah" selbst wenn ich damit meine "Ich habe eh keine Lust, aber vllt wenn ich meine Meinung ändere, dann vllt". Ein normaler Nichtmuslime könnte in so einer Situation nur "ja, nein, vllt" usw sagen.

Aber der religiöse Hintergrund ist irgendwo in Surah al Kahf, wo Gott sagt, dass man nie sagen soll "Ich mache das morgen, außer man sagt wenn Gott will (Inshallah)"

Jogi57L 
Fragesteller
 22.06.2018, 08:20

Ja, das habe ich verstanden. Im Grunde stimmt es ja auch. NIEMAND weiß, was in der nächsten Sekunde sein wird.

Möglicherweise hatte ich mich doch unverständlich ausgedrückt...

Ich meinte damit auch solche Dinge, wie dass msn sich auf erlernte Fähigkeiten verlässt...also quasi sagt:

" Dies und das " kann ich.

Es mag, lieber Jogi57,

mit dem Kulturstandard "Außen- vs. Innensteuerung" zu tun haben, den der niederländische Kulturforscher Fons Trompenaars untersucht/festgestellt hat:

Wir Europäer sowie die "Anglos" neigen tendenziell dazu, die Welt als durch uns gestalt- und veränderbar zu sehen. Typische Geschichten/Methaphern sind der amerikanische Traum oder die Aussage "Jeder ist seines Glückes Schmied" - gemeint: Der Mensch kann (prinzipiell) das, was er will, selbst erreichen - auch gegen die Widerstände seiner "äußeren Umwelt"
- Das nennt Trompenaars "Internal Direction" - eben "Innen- oder Selbststeuerung"

Die meisten arabischen und afrikanischen Kulturen gehen davon aus, dass es NICHT in ihrer Hand liegt, was geschieht, selbst wenn sie sich auf etwas vorbereiten, planen oder sich anstrengen, weil äußere Kräfte (früher: Die Natur - äußere Umwelt - später: Allah/Gott) stärker, unwägbar und unbeeinflussbar sind. Man würde sich über Gott hinwegsetzen, ja: Shirk begehen, wenn man ein FESTES, UNWIDERRUFLICHES Versprechen abgibt, das einer Prognose für die Zukunft gleich kommt. - Letzteres kann und darf (bekanntlich;) nur Allah. - Vor solchem Frevel wollen sich gläubige Muslime hüten - Doch selbst NICHT-Gläubige aus dem Kulturkreis haben ähnliche Ansichten und halten es für unmöglich, ein festes Versprechen abzugeben.
- Das nenn Trompenaars "External Direction" - ben "Außen- oder Fremdsteuerung"

A propos: Betrüblich finde ich, dass Du einer völlig "normalen", zivilisierten Fragestellung die "Nicht-Hetzabsicht" beigesellen musstest:(

Jogi57L 
Fragesteller
 20.06.2018, 14:35

danke für die --für mich verständliche und nachvollziehbare -- Erklärung

"Nicht-Hetzabsicht" beigesellen musstest:(

DAS dachte ich mir beim Schreiben auch noch--soll ich, soll ich nicht...oder soll ich gar nichts dazu schreiben---oder etwa: "reine Interressensfrage..."

Im Nachhinein betrachtet..wäre "kein Zusatz" wohl das Beste gewesen...

Jogi57L 
Fragesteller
 20.06.2018, 15:24

was mir grade noch--scherzhaft--auffällt: "Beigesellung" ist ohnehin verboten... :-))))

Dreimal auf den Tisch klopfen ist nicht vom Islam. Da vermixen einige etwas mit Aberglaube. Das Klopfen schützt nicht vor Unglück. Nur Gott schützt davor.

In sha Allah = so Gott will, das sollen Muslime sagen, wenn sie über etwas Zukünftiges sprechen, weil ohne Gottes Erlaubnis nicht mal ein Blättchen vom Baum zur Erde fällt.

Jogi57L 
Fragesteller
 20.06.2018, 15:07

ja danke...so ähnlich hatte ich es mir gedacht.

Es soll wohl betont werden, dass "man" sich ständig bewusst ist, dass man keine konkreten Aussagen über künftiges "Tun" treffen sollte...

ich verstehe das schon..

Es wäre --vielleicht--ein Stück weit "Shirk"..wenn man sagen würde:

"Ich werde in 14 Tagen pünktlich 9.00 Uhr da sein..."

Da würde man sich dazu aufmanteln, definitive Vorhersagen für die Zukunft zu treffen..

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Es ist schon ok, ich hatte heute das Vergnügen mit meiner muslimischen Kollegin Kundenbesuche zu machen...

( bzw.: sie MUSSTE eben mitfahren, weil der Chef es so bestimmte---deswegen, weil gerade nicht viel Arbeit in der Produktion ist---und sie mich vielleicht auch mal vertreten könnte...)

Sie ist zwar -- einesteils--strenggläubig, und würde NIE zu einer Weihnachtsfeier oder sonstigen betrieblichen Veranstaltung gehen

--andererseits-- ist sie eine durchaus lustige und humorige Frau...

Da konnte ich das auch nochmal ansprechen,

auch sie fragen, weshalb sie (immer noch) keinen Hijab trägt..

und auch nachfragen, wieso sie sich nicht geweigert hat, mit mir alleine ( zu

zweit ) im Auto unterwegs zu sein...

( wir hatten da mal vor wenigen Jahren ein mords-Trara, weil eine ähnliche Situation war..und offenbar klärt der Chef seit dem solche Dinge mittlerweile gleich beim Einstellungsgespräch..)

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aber zurück zum Thema:

natürlich ist es sehr sinnvoll...wenn sich ALLE Menschen bewusst sind, dass sie nicht mal über die nächste Sekunde etwas bestimmen können... völlig unabhängig vom Glauben gesehen...

Es ging mir eher darum, wenn sich manche "verplappern"..und etwa sagen:

"ja, ich mache das"...und sich selbst dann nahezu zwanghaft korrigieren ...

Aber , wie erwähnt... damit komme ich klar.

ich meinte nur, dass doch eigentlich "selbstverständlich" ist, dass man immer nur "menschenmögliche" Zukunftsaussagen macht, und daher eigentlich keine genauere Aufklärung nötig ist...wie "Sofern nichts dazwischen kommt"...oder: "so Gott will"...

Normalerweise wissen das doch alle ...

Aber vermutlich geht es darum, dass man es dennoch --vor Gott--deutlich macht...

OK, es ist zwar nur eine Kleinigkeit...aber ich darf mich ja hier auch über "Kleinigkeiten" austauschen...

Hallo
Also erstmal zum Klopfen:
Das klopfen hat nichts mit dem Islam zu tun, es ist ehe eine schlechte Gewohnheit von Menschen und kann, sollte man diesem Klopfen eine besondere Bedeutung geben ( Bsp. glauben das es Glück bringt) aus dem Islam ausschließen, schließlich schreibt man diesem klopfen eine gewisse Macht zu die Allah s.w.t zusteht.
Warum sagen Muslime "so Gott will" ?
Als Muslim ist das Ziel sich ständig zu vergegenwärtigen das Allah s.w.t derjenige ist der über alles bestimmt.
Von ihm hängt ab ob man erfolgreich ist, ob etwas gut läuft oder nicht.
Durch die Aussage " so Gott will" unterstreicht man nur dass was man ohnehin glaubt.
Es liegt also nicht daran das sich Muslime gewisse Dinge nicht zutrauen, vielmehr geht es darum nicht zu vergessen das man auf Allahs Hilfe angewiesen ist.

Jogi57L 
Fragesteller
 20.06.2018, 16:21

Danke..das hast du mir gut erklärt, ich habe es verstanden, und sehe es auch so...

( völlig unabhängig von einem "Glauben"...)

NIEMAND kann "Zusagen" machen... NIEMAND weiß, was in der nächsten Sekunde geschehen wird...

Als Muslim ist das Ziel sich ständig zu vergegenwärtigen das Allah s.w.t derjenige ist der über alles bestimmt. 

DAS verstehe ich...

Wegen dem Klopfen kann ich dir folgende, mögliche Antwort liefern: Laut Bruder Rashid, Sohn eines Imams und konvertierter Christ ist das nichts anderes als Zwangsverhalten. Mohammed war psychisch krank (NPS, Seitenschläfenepilepsie). Dieses Zwangsverhalten half Mohammed mit diesen Störungen zu leben und hat dieses Zwangsverhalten seinen Anhängern auferlegt. Dazu gehören auch: Beten, bevor man die Toilette betritt. Die Toilette nur mit dem linken Fuß betreten, Waschen vor dem Gebet, falls kein Wasser zur Verfügung steht, Sand benutzen. Wenn es um die Reinlichkeit ginge, würde der Sand den Körper noch mehr verschmutzen.... Oder da gibt es auch noch eine Art Zahnstocher, den Mohammed immer bei sich trug. Auch das war eine Art Zwangsverhalten, weil dies nicht mit der Kommunikation mit Gott oder Allah hilft.

Muslime sind ja leicht beleidigt. Das liegt daran, dass Mohammed Narzisst war und die sind wegen des geringen Selbstwerts leicht beleidigt. Auch dieses Beleidigtsein hat Mohammed laut Bruder Rashid seinen Anhängern auferlegt. Dies ist nicht meine persönliche Meinung. Ich gebe nur das wieder, was Bruder Rashid in seinem 1 1/2 stündigen Video sagte, das er zusammen mit arabischen Neurologen und Psychiatern drehte.