Was bedeutet geordnete wirtschaftliche Verhältnisse?

6 Antworten

Kredit ist kein Problem, wenn man ihn regelmäßig bedient. Problematisch waere es z. B. wenn der Gerichtsvollzieher bei dir ein und ausgeht.

Danke. Und wie überprüft das ein möglicher Arbeitgeber? Schufa Auskunft oder wie genau geht das? Weil man den AG doch THEORETISCH anlügen kann. Ausser der AG wäre der BND, der bekäm´s dann wohl raus. Aber ein privates Unternehmen oder meinetwegen auch ein Amt, z.B. Straßenverkehrsamt, bekommt sowas doch nicht einfach so raus, wenn kein Schufa Eintrag vorliegt.

@Engelmann2

wenn es z.B. zu Lohnpfändungen kommt, könntest Du Probleme bekommen

Die Abfrage eine Auskunftei ist kein Problem, man muss nur angeben, dass man ein wirtschaftliches Interesse daran hat. Und es gibt nicht nur die Schufa. Viele Unternehmen sind, wo auch immer registriert und da fällt ein dazwischen gerutschter Bewerber bei einer Massenabfrage nicht auf.

Und wie überprüft das ein möglicher Arbeitgeber?

er holt sich z.B. bei Creditreform eine Auskunft über Dich ein, oder auch Schufa-Auskunft

doch THEORETISCH anlügen kann

aber PRAKTISCH geht das schief

einen normalen Kredit fuer Auto, Moebel oder Haus zu haben spricht sicher nicht gegen geordnete wirtschaftliche Verhaeltnisse. Es ist ja alles geordnet, du weisst, was du wann zu zahlen hast und wie lang und hast das Geld zur Verfuegung.

Nur wer oeber seine Verhaeltnisse lebt, wem es an Geld mangelt, seine laufenden Verpflichtungen zu leisten, Eintraege in Schufa hat oder wem Pfaendungen drohen, bzw. wer gar schon die eidesstattliche Versicherung abgelegt hat, der lebt nicht in geordneten Verhaeltnissen. So lange man alles unter Kontrolle hat, ist alles in Ordnung.

Man will damit bei einem Job, wo man finanzielle Verantwortung hat, ggf.Geld verwaltet (Kassierer, Versicherungsvertreter, Bankangestellter) verhindern, dass der Griff in die Kasse vonden Leuten nicht als Rettung aus auswegloser Situation gesehen wird, weil sie privat wirtschaftlich nicht klar kommen.

Ein Arbeitgeber hat keinen Anspruch auf Informationen über die private Vermögenssituation des Angestellten. Wird eine solche Frage gestellt, darf der Arbeitnehmer im Vorstellungsgespräch lügen.

Ich würde in einem Bewerbungsgespräch nicht aktiv auf das Thema eingehen - auf eine Frage würde ich - sofern zutreffend - lediglich "geordnete wirtschaftliche Verhältnisse" bejahen.

Was Arbeitgeber nicht wollen, ist eine Überlastung einer Personalabteilung mit Gehaltspfändungen (die machen viel Arbeit und können auch zur Haftung des Unternehmens führen, wenn bei der Reihenfolge der Bearbeitung Fehler gemacht werden) - oder Angestellte, die zwar ein ordentliches Gehalt verdienen, aber weder dadurch motiviert werden noch sich vernünftig kleiden können, weil der Großteil ihnen gleich wieder gepfändet wird.

Wenn jemand pfändbares Einkommen erwirtschaftet, dann kann er sich durchaus noch "anständig" kleiden.

Das maximal verfügbare Einkommen laut Pfändungstabelle liegt bei 1.691,53 € bei einer Person, die niemandem unterhaltsverpflichtet ist. Das ist bei einem Nettoeinkommen von 3.200 €. Die Pfändungsfreigrenze liegt hier bei 1049,99 €

Mit jeder unterhaltsverpflichteten Person (Ehegatte, Kinder) steigt es ein bisschen. Allerdings werden höchstens fünf unterhaltsberechtigte Personen akzeptiert.

Ab fünf ubP's sind 2279,99 € pfändungsfrei.

Wer mit so einem hohen Einkommen in die Inso muss hat schon gut Schulden gemacht. (Man rechnet aus, ob man die Schulden in 72 Monaten zurückzahlen könnte)

Die Frage wird von Dir sehr abstrakt gestellt. Wäre schon interessant zu wissen, welche Art von Arbeitsstelle das eigentlich ist. Dann könnte man nämlich auch besser Vermutungen darüber anstellen, was genau im Fokus des Arbeitgebers steht.

Die bloße Kreditaufnahme jedenfalls spricht nicht gegen geordnete wirtschaftliche Verhältnisse. Millionen von Menschen nehmen Kredit auf. Kaum eine Immobilie beispielsweise wird mit Eigenkapital bezahlt. Wenn man allerdings Konsumentenkredit ausnimmt und das nur deshalb, weil man mit dem täglichen Einkommen nicht auskommt, ist schon der erste Schritt von der Ordnung zur Unordnung getan.

In Hinblick auf den Schufa-Score wird ein Mensch ohne Kredit und ohne jedes andere häufig schlechter eingestuft als ein "Durchschnittsmensch" mit Allerweltskredit, Handyvertrag, Kreditkarte usw.

Thomas Middelhoff oder oder Anton Schlecker stehen wahrscheinlich auch deutlich besser da als jemand "normales", der nur ein langweiliges "Schufa-Nichts" ist.

Die Logik der Schufa (und anderer Auskunfteien) ist unergründlich.

In anderen Ländern will man ehemals insolvente Leute schnell wieder in den Wirtschaftskreislauf integrieren, in Deutschland trägt man das Stigma "Schulden" für immer, inklusive öffentlich einsehbarer Schuldenregister und nicht transparenter Löschfristen in Auskunfteien. Die drei Jahre Frist bei der Schufa ist auch ein Witz, die Informationen sind unsichtbar bis ins Grab und noch viel weiter gespeichert.