Warum muss man sich anschnallen aber im Oldtimer nicht ?

9 Antworten

Wenn kein Gurt vorhanden ist kann keiner angelegt werden.

Aus gesundheitlichen Gründen kann man sich von der Gurtpflicht befreien lassen.

Dann sollte jedoch auch der Airbag dauerhaft deaktiviert werden.

In Oldtimern gibt es an sich auch Gurte, sogar hinten, die Frage ist nur an welchen Oldtimern.

Als Oldtimer gild welches Fahrzeug vor über 30 Jahren erstmalig zugelassen wurde, vor 30 Jahren waren bereits Sicherheitsgurte auf allen Sitzplätzen Pflicht.

Es geht aber auch älter, vor Bj1980 mussten hinten keine Sicherheitsgurte sein, vor 1970 auch vorne nicht. Bereits erteilte Zulassungen können nicht einfach so wieder entzogen werden, hat man ein entsprechendes Fahrzeug gild die entsprechende Zulassungsvorschrift und wenn keine Gurte vorhanden sind braucht man sie natürlich auch nicht anlegen.

Im Auto ist dies nun so streng geworden weil nunmal das Geld die Welt regiert. Bei den Versicherungen wird viel Geld gedreht, die verlangten eine Einführung der Anschnallpflicht und es wurde gesetzlich eingeführt, allen Klagen bezüglich Menschenrechten zum Trotz.

Sicherlich rettet der Gurt Leben, aber in einer heilen Welt sollte man selbst die Freiheit haben darüber zu entscheiden wie sehr man sich gefährdet und sich dies nicht von Versicherungen vordiktieren lassen!

Wer krankheitsbedingt oder sonstigen Umständen durch den Gurt eine schwerere Verletzung als mit zu befürchten hat kann sich dies von einem Arzt bzw Sachverständigen bestätigen lassen und eine Ausnahme der Anschnallpflicht erwirken.

Ein Linienbus im Nahverkehr geniesst da eine Sonderregelung, da sind ja auch Stehplätze vorhanden. Mit Anschnallpflicht würde sich nicht einfach realisieren lassen. Bei Reisebussen gild aber auch die Anschnallpflicht.

TransalpTom  23.01.2018, 20:59

Darum darf ein Bus mit Stehplätzen auch nur 60 km/h fahren, sobald ein Fahragst stehen muss.

Sebastian4891  20.04.2019, 20:23
@TransalpTom

in der stadt wird ohnehin nur 50 gefahren!

machhehniker  23.04.2019, 06:05
@Sebastian4891

Ein Linienbus im Nahverkehr fährt aber nicht nur in der Stadt!

Der erste Wagen, der (in Schweden) einen Dreipunkt-Sicherheitsgurt als Serienausstattung hatte, war der Volvo 544.

Bereits 1961 hatten 77 % der neu zugelassenen Autos in Schweden Sicherheitsgurte. 

Seit dem 1. April 1961 mussten in Deutschland Sicherheitsgurte in einer amtlich genehmigten Bauart ausgeführt und mit einem amtlichen Prüfzeichen gekennzeichnet sein. 

Die Einbaupflicht in Neuwagen ab 1. Januar 1974 wurde mit der Einführung einer neuen europäischen Typprüfung ECE und nach amerikanischen Vorbild mit der vorgeschriebenen Gurtöffnung durch Druck auf eine rote Taste kombiniert. 

Die Einführung einer Gurtpflicht stieß in vielen Ländern auf heftigen Widerstand.

Die nicht sanktionsbewehrte Gurtpflicht auf Vordersitzen in der Bundesrepublik im Jahre 1976 traf auf den großen Widerstand vieler Autofahrer.

Erst als das Fahren ohne Gurt ab dem 1. August 1984 mit einem Bußgeld von 40 DM geahndet wurde, stieg die Anschnallquote von 60 auf 90 Prozent

In Deutschland bestehen nach § 21a StVO Ausnahmen von der Angurtpflicht:

  • Bei Fahrten mit Schrittgeschwindigkeit wie Rückwärtsfahren, Fahrten auf Parkplätzen.
  • Personen beim Haus-zu-Haus-Verkehr, wenn sie im jeweiligen Leistungs- oder Auslieferungsbezirk regelmäßig in kurzen Zeitabständen ihr Fahrzeug verlassen müssen.
  • Fahrten in Kraftomnibussen, bei denen die Beförderung stehender Fahrgäste zugelassen ist.
  • Fahrgäste in Kraftomnibussen mit einer zulässigen Gesamtmasse von mehr als 3,5 t beim kurzzeitigen Verlassen des Sitzplatzes, sowie
  • Betriebs- und Begleitpersonal in Kraftomnibussen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheitsgurt

Es ist doch selbstverständlich, dass Autos so ausgerüstet sein sollen, wie es zur Zeit der Produktion den Vorschriften entsprach.

Wenn es zur Zeit der Oldtimer vor z.B. 50 Jahren keine Gurtpflicht gab, weshalb sollte ein Gurtsystem nachgerüstet werden? Gibt ja auch nicht mehr viele von diesen Wagen.

Würdest denn Du gar keine Grenze ziehen wollen? Dann könntest Du auch fordern, dass ein Auto von 1928 gefälligst ESP und ABS an Bord haben muss. Du siehst den Unsinn?

Im Übrigen, wenn man einen störend grossen Busen besitzt, kann man (frau) mittels eines Arztzeugnisses versuchen, eine Gurt-Dispens zu erwirken.

Damit ein Fahrzeug als "Oldtimer" gilt, muss es möglichst dem Originalzustand entsprechen - und bei richtig alten Autos gehörten Gurte eben nicht zur Ausstattung.

Außerdem müsste man dann auch zwingend Kopfstützen nachrüsten - Gurt ohne Kopfstütze ist gefährlicher als gar kein Gurt!

Nachrüsten ist aber oft nicht möglich: zum einen wären die Fahrzeuge nicht mehr "historisch korrekt" und würden ihre Berechtigung für das "H"-Kennzeichen verlieren, zum anderen fehlen oft auch überhaupt ausreichend stabile Verankerungspunkte (oder man müsste auch die irgendwie neu konstruieren, und wäre damit komplett historisch inkorrekt.

Linienbusse sind von der Gurtpflicht ausgenommen, weil der ÖPNV ohne Stehplätze organisatorisch und wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll durchführbar wäre.

Taxifahrer dürfen aus Sicherheitsgründen (Überfallgefahr) ohne Gurt fahren, wenn sie Fahrgäste befördern.

Bei körperlichen oder psychischen Problemen, die das Angurten erschweren oder unmöglich machen, kann man eine Ausnahmegenehmigung beantragen