Warum gibt es Leute die ihr Studium kurz vor Ende abbrechen?

6 Antworten

Naja, also sein Studium so spät abzubrechen ist natürlich immer ein Risiko aber ich denke nicht dass man sein Leben dann schon ruiniert hat. Wenn man sich richtig reinhängt braucht ein Bachelor Studium 3-3,5 Jahre. Ich bin im 5 Semester und nächstes Jahr im Winter vermutlich fertig wenn alles glatt läuft und dann bin ich 23. Angefangen habe ich mit 20.

 D.h selbst wenn etwas schief laufen sollte und ich ein anderes Studium beginne könnte ich immer noch mit 26/27 fertig sein. 

Das ist zwar schon spät aber nicht zu spät. Dein Leben ruinierst du nur wenn du komplett aufgibst. Es gibt genug Alternativen und mal im Ernst bevor du etwas machst das dir gar keinen Spaß macht, brichst du lieber ab und überdenkst deine Situation neu, denn wenn du dein restliches Leben in einem Beruf vergeudest der dir absolut nichts taugt, dann hast du meiner Meinung nach wohl eher dein Leben vergeudet.

Ein Bekannter von mir hat sein Physik Studium im 6 Semester geschmissen, klar ist die Frage wieso man das so spät macht, aber jetzt studiert er etwas was ihm wirklich gefällt und er konnte sich ne Menge Module anrechnen lassen, in denen er jetzt nicht nochmal eine Prüfung schreiben muss. 

Letztendlich ist das jedem seine eigene Entscheidung und dumm ist die sie erst dann wenn am Ende nichts vernünftiges dabei raus kommt. 

Da freut man sich ja als Lehramtsstudent :D. Nach 4.5 Jahren solltest du zumindest den Bachelor schon in der Tasche haben, ebenso ist dann nicht alles umsonst. Wenn man z.b. Lehrer für Geschichte und Deutsch werden wollte, besuchst du ja einen Teil der ganzen normalen Vorlesung wie die Nicht-Lehramtsstudenten auch. Wenn du also dann doch nur Geschichte studieren willst, hast du schon die Hälfte vom Studium geschafft und es ist nicht alles umsonst.

Das sind dann Menschen, die nicht nachdenken oder eben keine Selbstdisziplin haben. Aus Erfahrungen sind die Geschichten dahinter immer unterschiedlich.

1) Die Leute studieren nicht ernsthaft, haben ihr Leben nicht im Griff und sie brechen dann ab, weil es ihnen eh egal ist oder es ihnen zu hart ist. Das sind Leute, die lieber feiern und man eigentlich aber nicht sehen kann als "kurz vor Abschluss abgebrochen", sondern eher "abgebrochen nach jahrelangem Nichtstun".

2) Eine hat zielgerichtet studiert, hat alles verstanden, aber in den Prüfungen versagt. Die Noten waren schlecht und schlechter. Ihr Freund hatte dann den Doktor, sie hat abgebrochen und ist schwanger geworden. Sie hat auch nicht drüber nachgedacht, falls das nicht hält, dass sie nichts hat. Baby hat sie jetzt, bisher noch mit dem Freund zusammen, der sie finanziert.

3) Der nächste ist mit dem Selbstmord der Freundin nicht klargekommen, ist abgerutscht und hat dann eben abgebrochen. Mein letzter Stand war, dass er zurück nach hause ist und dort noch immer ist.

4) Die nächste hat nebenher immer viel gejobbt, irgendwann an das Geld gewöhnt und die Abschlussarbeit vor sich hergeschoben (jahrelang, früher noch möglich bei Diplom). Die Motivation sich dann noch zusammenzureißen und in ein Fach fertig zu studieren, das eh nicht gefragt ist und kein Geld bringt, ist nicht mehr hoch. Hat jetzt trotzdem einen guten Job.

5) Der nächste hat abgebrochen, weil es beim anderen Ausbildungsabschnitt Altershöchstgrenzen gibt (Polizei, entweder jetzt oder gar nicht). Der hat es aber nicht bereut.

Ich wusste bei meiner Ausbildung auch, dass das nichts für mich ist, habe es durchgezogen. Und danach noch studiert. Ich hätte es nie abbrechen können, während ich schon mitten dabei bin, so wurde ich nie erzogen.

Viele sind aber der Meinung es muss immer alles Spaß machen und wenn etwas keinen Spaß macht, dann bricht man eben ab ohne nachzudenken. Gerade bei Lehramt, Jura etc. ist das hart, weil man eben meist erst am Schluss wirklich Einblick bekommt, auf was man sich einlässt.

Anderes Problem ist aber auch, dass wenn man weiß, man will was anderes studieren könnte man sich noch was anrechnen lassen. Hat man aber erstmal was abgeschlossen, wäre es ein Zweitstudium und das ist schwierig reinzukommen. Die Finanzierung ist auch eine Frage. Manchmal muss man abwägen, aber das kurz vor Schluss zu machen, ist einfach zu spät.

Kristall08  22.10.2017, 08:41

Man bekommt auch nicht so leicht eine Umschulungsmaßnahme durch die Jobagentur, wenn man ein Studium abgeschlossen hat. Das ist ein Abbruch hilfreicher, wenn man weiß, dass man was anderes machen möchte.

@ Ihefih Zu denken, man könne mit Lehramt Geschichte doch mal eben so am Museum arbeiten, zeugt von einem nicht geringen Maß an Naivität. ;)

Naja, wenn man z.b. von Lehramt auf Fachstudium wechseln will, kann man sich ganz viel nicht anrechnen lassen. Wenn man genau das aber vorhat, wieso dann ein Semester auf den Bachelor verschwenden, wenn man schon mit dem Nachholen der Module anfangen kann? Mit nem BA Lehramt kannst du in der Wirtschaft doch auch nicht wahnsinnig viel anfangen. Da bliebe dann höchstens Master und Promotion im Fachbereich, hab in Chemie gehört, dass man mit nem Dr. rer. nat. oder wie man das genau nennt tatsächlich in die Wirtschaft könnte. Hab ich aber nur gehört, nagel mich nicht drauf fest ^^°

Es gibt ja auch die berühmt-berüchtigten "ewigen Studenten". Klar, Studentenleben hat schon was und es gibt sooo viel, was man interessehalber noch alles gerne machen würde :)

Und kurz vorm Bachelor abzubrechen find ich jetzt auch nicht so wahnsinnig dramatisch, "umsonst" lernt man eh nix, und es ist immer besser, früher zu merken, dass das Lehramt oder so doch nix für einen ist als dann am Ende im Ref vor ner Klasse zu stehen und weder ein noch aus weiß. Dann lieber 5 Jahre später fertig sein, man arbeitet eh im Leben noch genug.

Ne was bin ich in solchen Momenten froh, dass es in meinen Lehramtsfächern nicht die Zwangsexmatrikulation nach 3 versemmelten Versuchen gibt ^^

Weil sie meistens überfordert mit diesem Studium sind oder keine Selbstdisziplin haben.