Wann geht ein Bischof in Rente?

6 Antworten

Der Bischof muss zu seinem 75. Geburtstag dem Papst seinen Rücktritt anbieten. Das heißt der Papst darf ihn nicht einfach automatisch in Rente schicken, sondern der Bischof muss darum bitten. (Canon 401-402 im CIC=Kirchliches Gesetzbuch) Tut er das nicht bleibt er im Amt. In der Regel sprechen Bischof und Papst (oder eben die enteprechende Komission in Rom) miteinander und es wird ein guter Zeitpunkt vereinbart, wenn z.B. noch ein besonderes Projekt fertiggestellt wird oder noch ein Jubiläum abgewartet wird usw. Das hat auch etwas mit dem Gesundheitszustand des Bischofs zu tun. Bei schlechter Gesundheit darf er das auch schon früher tun.
Da er zum Bischof geweiht wurde bleibt er auch sein Leben lang Bischof. Ab der Annahme des Amtverzichtes durch den Papst heißt er "emeritierter Bischof". Er kann in Gottesdiensten noch als Bischof Sakramente spenden (z.B. die Firmung, die Priesterweihe etc.), hat aber keine Befugnisse mehr in seinem Bistum (z.B. Entscheidungen über Personal, Geld usw.).

Wann geht ein Bischof in Rente?

In Deutschland? Gar nicht!

Bischöfe sind Beamte und Beamte gehen nicht in Rente sie können in Pension gehen und erhalten dann Altersruhegeld.

In der römisch-katholischen Kirche inoffiziell mit 75.

Offiziell "sollte" er mit 75 "freiwillig zurücktreten", inoffiziell muss er.

(Das ist wie bei Arbeitsverträgen, wo es dann heißt: "Der Arbeitnehmer hat nach Zahlung einer Abfindung freiwillig gekündigt" und eben nicht: "Der Arbeitnehmer wurde gefeuert".)

Volens  02.09.2015, 16:59

Das ist dann immer
in gegenseitigem Einvernehmen.

muss er gar nicht, du siehst bei den Bischofskonferenzen dass sehr viele über 80 sind. und als Bischof sterben. Übrigens zahlt das Gehalt in Deutschland und Italien z.B. der Deutsche Staat. ca 13.000,-- Euro im Monat. Bei 60 % Rente kannst du dir ausrechnen wie viel ein Bischof i.R. noch einsackt

http://www.stop-kirchensubventionen.de/bischoefe.html

brettpit  02.09.2015, 14:52

ach ja ..schau mal in Wiki unter Emeritierung, dort wir die Rente der Schnorrer behandelt

omikron  02.09.2015, 14:59

Deutschland könnte ja die Enteignungen rückgängig machen, dann hätten die Bischöfe ohne Subventionen ihr Auskommen...

DerHans  02.09.2015, 16:03
@omikron

Die Enteignungen fanden unter Napoleon statt. Was soll denn heute noch wirklich den Anspruch begründen? All das Land, das den "Gläubigen" abgeschwatzt oder abgepresst worden ist?

martin7812  02.09.2015, 17:14
@omikron

In wiefern diese Zahlungen berechtigt sind, stellt ja auch Papst Franziskus in Frage.

Eine mögliche schnelle Lösung sähe folendermaßen aus:

Insgesamt zahlt der Staat etwa 500 Millionen jährlich ohne Gegenleistung an die Kirche. Umgekehrt steckt die röm. Kath. Kirche etwa 1 Milliarde jährlich in Kindergärten, was eigentlich eine Aufgabe der Städte und Gemeinden ist.

Auf einer Internet-Seite habe ich den Betrag von 17 Milliarden Euro gelesen, mit dem die Kirchen angeblich subventioniert werden. Auf dieser Seite sind jedoch neben vielen Zahlungen, die überhaupt nicht an die Kirchen gezahlt werden (!), u.A. auch 4 Milliarden gelistet, die an kirchliche Kindergärten gehen.

Indem die Kirche einen Teil ihrer Kindergärten aufgibt (was zumindest die RKK sowieso vor hat), könnte sie folgendes erreichen:

  • Anstatt 500 Millionden an Bischofsgehältern zu zahlen, steckt der Staat das Geld in die nun staatlichen Kindergärten, während die Kirche nun 500 Millionen freigewordene Mittel zur Verfügung hat
  • Zahlungen an kirchliche Kindergärten tauchen nicht mehr als "Subvention der Kirche" auf, da diese Kindergärten ja jetzt staatlich sind
  • Daraus folgt, dass auf Listen mit angeblichen Kirchensubventionen des Staates 4,5 Milliarden Euro weniger auftauchen (obwohl der Staat keinen Cent weniger ausgibt) - 4,5 Milliarden Gründe für Kirchengegner, sich weniger aufzuregen
  • Die leidige Diskussion ums "kirchliche Arbeitsrecht" bei Erziehern und Krankenhauspersonal fällt weg, denn diese Leute arbeiten dann für den Staat und unterstehen staatlichem Arbeitsrecht
  • Es kann nicht mehr behauptet werden, dass Kinder anderer Religion (christliche Kinder sind selbst in kirchlichen Einrichtungen in der Minderheit) in ihren Einrichtungen religiös indoktrinieren würde

Bischöfe werden in Deutschland vom Staat bezahlt. Sie gehen nicht in Rente, sondern haben einen Pensions-Anspruch. Dieser richtet sich nach den Dienstjahren.

Spätestens mit 75 bieten sie dem Papst ihren Rücktritt an.