Vorteile und Nachteile für Lehnsherren bei Vergabe von Lehen?

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Hallo! Auch auf die Gefahr hin das du die gleichen Punkte bereits hast: Im Römischen Reich entlohnte der Kaiser Beamte mit Geld. Diese erbrachten dafür Dienstleistungen. Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches verfällt die Geldwirtschaft (Gütertausch mit Geld). Damit war das alte System der Entlohnung von Staatsbeamten mit Geld nicht mehr möglich. Auch der spätantike Staat mit seinem Rechtswesen geht unter. Die früh- und zum Teil die hochmittelalterliche Wirtschaft kennt im Vergleich zum Römischen Reich kaum Geld. Statt "Geldwirtschaft", die mit entwickeltem Städtewesen einhergeht, herrscht "Naturalwirtschaft", die mit selbstgenügsamen Höfen und Weilern verbunden ist. Der Übergang zum Mittelalter ist im Vergleich zum Römischen Reich mit einem enormen Kulturverlust verbunden.

Mittelalterliche Lehensherren, z.B. der König, verleihen Rechte, Felder, Wiesen, landwirtschaftliche Gebäude samt dazugehörigen Menschen an ihre Gefolgsleute, die sogenannten Lehensmannen oder Vasallen. Außerdem bieten sie Schutz, eine Leistung, die in einem Zeitalter nicht zu unterschätzen ist, in der man sich sein Recht mangels Gerichtshöfen und unabhängiger Justiz selbst verschaffen muss.
Die Vasallen leisten im Gegenzug einen Treueid, Kriegsdienst und unterschiedliche Verwaltungsaufgaben. Mit dem Treueid geht der Vasall die Verpflichtung ein, nichts gegen die Interessen seines Lehensherrn zu unternehmen. Er kniet dabei nieder und legt seine Hände in die des Lehnsherrn. Es handelt sich um eine persönliche Beziehung zwischen beiden. Beim Tod des Lehensmanns (= Mannfall) fällt das Lehen an den Lehensherrn zurück und kann dann neu vergeben werden. Wenn Lehen erblich sind, muss das Lehen wieder vergeben werden, und zwar an den rechtlichen Nachfolger des verstorbenen Lehensmanns. In Deutschland werden die Lehen erblich, in Frankreich dagegen gelingt es dem König, ursprünglich erbliche Lehen wieder in nicht erbliche umzuwandeln. Hintergrund ist die Tatsache, dass So muss man Dienstleistungen mit dem entlohnen, was man hat: eben mit Land, Leuten, usw., siehe oben. Der für die antiken Staaten typische, mit Geld entlohnte Beamte verschwindet zunächst.
Also:

1)Die Vorteile : Gefolgschaft an sich zu binden (Der Lehnsherr sowie Vasall verpflichten sich zu gegenseitiger Treue. 2) Einnahmequelle :Vergabe von Lehen ersetzte oft den Arbeitslohn. Auch zu Geldzahlungen konnte der Vasall verpflichtet sein; insbesondere in England wurden die Kriegsleistungen in Geldleistungen verwandelt („adäriert“) und der englische König verwandte das Geld zur Finanzierung von Söldnern. Geldleistungen wurden auch in anderen Fällen verlangt, etwa um ein Lösegeld für den kriegsgefangenen Herrn zu zahlen, beim Ritterschlag des ältesten Sohnes, für die Mitgift der ältesten Tochter und für die Fahrt ins Heilige Land. 3) Kriegsdienst : Pflichten des Vasallen : auxilium et consilium (Hilfe und Rat) - meist Hilfe im Kriegsdienst (musste festgelegte Anzahl an Waffen, Krieger ,Ausrüstung,Verpflegung stellen. 4) Der Lehensnehmer sorgt für den Schutz der überlassenen Ländereien und dessen Bewirtschaftung

-Plichten bei Lehensvergabe: Die Pflichten des Herren waren dagegen weniger genau umschrieben, sie waren mit der Übergabe des Lehens weitgehend abgeleistet. Der Vasall hatte dem Lehnsherrn gegenüber ebenfalls den Anspruch auf Treue (Lehnsprotektion), und ein Bruch derselben zog für den Lehnsherrn den Verlust seines Obereigentums nach sich. Am Lehnsobjekt hatte der Vasall das nutzbare Eigentum. Der Herr musste seinen Vasallen darüber hinaus auch vor Gericht vertreten.

butterflyx3 
Fragesteller
 14.06.2010, 18:11

danke für die antwort :)) hat mir echt geholfen :)