Vom Pferd getreten und Schuldfrage nicht geklärt?

10 Antworten

Versicherungen versuchen immer um das Zahlen drum herum zu kommen.

Da Pferdehalter immer in der Gefährdungshaftung sind - ein Pferd ist per see schon ein Risiko in sich selbst - führt bei einer Verletzung durch ein Pferd kein Weg drum herum, die Versicherung muß zahlen.

Um das zu erreichen gibt man seiner eigenen Unfallversicherung den Auftrag das für einen zu überprüfen. Weil wenn niemand anders für einen Unfall verantwortlich ist, dann greift ja die eigene Unfallversicherung.

Also - deiner eigenen Versicherung melden und dann sehen was die draus machen. Wenn das auch eine komische Versicherung ist , dann bleibt dir nur der RA.

Ach ja, das hat man immer wieder. Ich hatte auch meine Kosten selbst getragen, als ein Pferd, das wo stand an der Hand seiner Besitzerin, wo keines hätte stehen sollen, rückwärts an meines hin geschossen ist (ich kam da planmäßig mit Pferd entlang), statt meinem Pferd mich getreten hat und sogar nochmal ordentlich nachgetreten hat, als ich schon zu Boden gegangen war.

An dem Tag, wo das passiert ist, hat man sich noch bei mir entschuldigt, am nächsten Tag hat man schon verbreitet, mein eigenes Pferd hätte mich getreten - wahrscheinlich mit der Nase, denn die war am nähsten zu mir und auch schon 50 cm entfernt, denn mein Wallach wich dem Schlag aus, der mich dann traf. Leider war so ein Tumult, dass keiner es wirklich sehen konnte, überall standen Pferde und Menschen im Weg und natürlich schaut keiner gezielt wohin, sondern man unterhält sich und dreht den Kopf, wenn man was hört und dann ist es zu spät. Entsprechend hatte ich keine Zeugen.

Meine Versicherung hat dann aber irgendwann doch erwirkt, dass zumindest all das, was sie zahlen, gezahlt wurde. Aber all die Salben etc., die man so braucht und die nicht von der Versicherung übernommen werden, habe ich selbst gezahlt. In Summe 300 Euro, die mich ärgern und was mich noch mehr ärgert, der Muskelriss, den ich davon getragen habe, ist nicht so sauber verheilt, wie er es möglicherweise hätte können, dieses Bein wird immer schwächer sein als das andere, d.h. ich habe, wenn auch nicht stark einschränkend, einen bleibenden Schaden und die Behauptung, das andere Pferd hätte gaaaaar nichts damit zu tun, wurde überall verbreitet und ich als Lügnerin dargestellt. Klar wissen einige diese Behauptung einzustufen, aber man ärgert sich einfach und jedesmal, wenn mein Bein zickt, ärgert es mich wieder, dass es so unverschämte Leute gibt.

Die erste Frage wäre für mich "WER" hat keinen Abstand gehalten. Bist Du zu nah an das Pferd geritten oder Sie/Er zu nah an Dich.
Meine erste Antwort die ich für mich selbst finden würde, wäre das Du keinen Abstand gehalten hast da Du hinter dem Pferd warst. Also nicht der auf Dich zu geritten ist.

Wieviel Platz war noch?! Hattest Du mehr Platz zum ausweichen des Pferdes oder hast Du die Schleife missachtet oder nicht wahr genommen.

Was für ein Reiter saß auf dem Pferd?! Ist die Reitkunst des Reiters so weit das er mit dem Pferd klar kommt? Oder war es ein totaler Neuling wo es schon fast grob fahrlässig ist diese auf einem Turnier starten zu lassen.

Hattest Du Dein Pferd schon abgeritten und hielst Dich nur noch auf dem Platz auf um etwas rum zu schauen?

Usw usw usw.......

Es geht hier um einen höheren Geldbetrag die die Versicherung bezahlen muß/sollte. Versicherungen kommen manchmal mit den kuriosesten Fragen die zum Teil wenig mit dem tatsächlichen zu tun haben aber doch relevant sind.
Sie suchen oft ein klitzekleines Loch wo sie sich dagegen wehren können um Zahlungen zu vermeiden.

Das Zeugen gesucht werden (die am besten noch die Auskunft geben die sie hören möchten) ist klar. So ein Unfall ist schwer nachzuvollziehen. Die tun natürlich alles um bis ins kleinste Detail den Vorhergang kennen bzw rauszufinden.

Ich denke da wist Du Dich gedulden müssen oder bei einem Rechtsanwalt Anfragen müssen. Ich weis ja nicht wer die Kosten für Deine Behandlungen bezahlt hat aber war es Deine Krankenkasse wundert es mich das die noch keinen schriftlichen Unfallvorhergang wissen wollten. Da Krankenkassen da oft auch mit mischen da sie ja an evtl Kosten auch vorbei kommen könnten!!

Ich wünsch Dir derweil gute Besserung :)

Kirby1112 
Fragesteller
 09.01.2018, 15:30

Zum genaueren Hergang.

Es war das Abreiten für ein S** Springen und das Pferd der Reiterin ein Hengst. Ich bin generell immer vorsichtig was Pferd mit Schleifen in den Schweifen angeht da ein Pferd von mir mal schlechte Erfahrungen damit gemacht hat.

Ich bin dem Pferd nicht hinten drauf geritten sondern an ihm vorbei, mit meiner Ansicht nach genug Abstand, doch der Hengst drehte sich in meine Richtung und hat gezielt nach meinem Pferd getreten.

DerHans  09.01.2018, 18:04

Das ist alles irrelevant.

Hier greift die Gefährdungshaftung

Zanora  09.01.2018, 19:02

So ganz irrelevant ist die ganze Sache nicht. Egal wer bezahlt ob es jetzt eine Gefährdungshaftung ist oder die Haftpflicht es müssen Fakten auf den Tisch liegen wie es genau passiert ist und von wem das Verschulden kommt. Also einfach gesagt und getan kommt da nicht oft vor. So leicht ist das nicht. Kirby1112 es war jetzt auch kein persönlicher Angriff. Es ist allerdings auch egal was für Klassen auf dem Platz sind. Wären es 2 Ponys gewesen die nen kleinen Reiterwettbewerb hinter sich haben ändert da nichts an der Sachlage. Und ob Du jetzt zu nah an dem Pferd warst kann ich nicht beurteilen ich war nicht dabei, das war nur so ein Gedanke aber keine Unterstellung. Aber mit sowas muß man rechnen egal ob von Deiner Sicht oder aus der Sicht des Reiters von dem anderen Pferd.

Sowas ist immer schwer zu klären. Wenn deine Versicherung dir rät einen Anwalt hinzuzuziehen dann würde ich das auch so machen. Es geht wahrscheinlich darum herauszufinden, wie nah du an dem anderen Pferd dran warst - deshalb auch die Zeugenaussagen. Wenn dir nachgewiesen werden kann dass du die Warnung durch die rote Schleife quasi ignoriert hast bzw. dich dennoch zu nah an der Hinterhand befunden hast, dann kann dir schon die Schuld an dem Unfall gegeben werden... Ich denke aber eher dass die Sache im Sand verlaufen wird und jeder auf seinem Schaden sitzen bleibt wenn sich keine eindeutigen Zeugenaussagen finden.

Grundsätzlich haftet der Besitzer eines Pferde für den Schaden, den sein Pferd einem anderen zufügt. Insofern ist die Rechtslage klar.

Das weiß auch die gegnerische Versicherung so lange, bis sie durch Deinen Anwalt auf den Pott gesetzt wird - vorher nicht!

Das Ding mit der roten Schleife macht die Sache aber etwas kompliziert, deshalb brauchst Du einen Anwalt, der sich mit Pferde auskennt!

Die rote Schleife ist ein Warnsignal, das aber nur von hinten zu sehen ist, insofern ist sie kein Freibrief! Der Reiter dieses Pferdes muß sich grundsätzlich so verhalten, daß es sich der Gefahr bewußt ist, die von seinem Pferd ausgeht und sich entweder von anderen Pferden ausreichend fernhalten, oder sie, wenn er nicht ausweichen kann, warnen.

Als Hinweis: Selbst von Du ein deutliches Warnschild an Deine Box anbringst, weil Dein Pferd jeden grundlos beißt, haftest Du auch dann, wenn jemand trotzdem seine Hand durch das Gitter steckt und gebissen wird.

Genauso ist das mit der roten Schleife! Wenn Du allerdings unaufmerksam von hinten angeritten kommst und die Schleife nicht beachtest, wird Dir eine MITSCHULD angerechnet.

Besorge Dir schnell einen Fachanwalt und dann hau rein! LG. Nadin

Kirby1112 
Fragesteller
 09.01.2018, 14:51

Danke, das war doch mal eine Gute Antwort!