Vom Mietvertrag abgesprungen (Nachmieter gestellt) , Hausverwalter verlangt Geld?
Hallo ihr,
im Moment bin ich leider etwas Ratlos. Mein Freund und ich (20&21) haben eine Wohnung besichtigt und angemietet. Naja beim Vertrag hat der Verwalter uns ein Rücktrittsformular in die Hand gedrückt, im Vertrag aber überspringen, bzw. nicht erwähnt dass dieser nicht gültig ist. Nach unterzeichnen des Vertrages sind uns in der Wohnung erhebliche Mängel aufgefallen, wo der Verwalter immer eine Ausrede parat hatte (z. B. zerborte Fugen in der Küche auf Brusthöhe "Ja wollten sie denn nichts drüber hängen?!") danach hatten wir schon ein mulmiges Gefühl und wollten zurück treten.
Dies wurde nicht akzeptiert und der Verwalter hat in der Mail auch gleich angefallene Kosten aufgeführt (Anzeige bei Immoscout 98 Euro, 100 Bearbeitungsaufwand für 2 Ortstermine und 12 Euro für den Vertrag) jetzt haben wir einen Nachmieter gestellt (Vertrag ist unterschrieben) und der Verwalter will uns nun eine Rechnung schicken..
Darf er das?
6 Antworten
Ich lese nirgendwo, dass der Hausverwalter mit euch einen Auflösungsvertrag einvernehmlich geschlossen hat. eine verbale Entlassung aus dem MV ist zwar möglich aber rechtlich sehr unsicher. Ist denn der Mietvertrag mit den Nachmietern tatsächlich abgeschlossen??? Woher wisst ih das?
Wir haben eine Mail vom Verwalter bekommen, in welcher steht, dass der Nachfolgevertrag unterschrieben ist und die neue Mieterin zum 1.8 einzieht. Ein Aufhebungsvertrag wäre an sich tatsächlich die sicherste Lösung
Bis auf die Kosten des Mietvertragsvordrucks sind die geltend gemachten Aufwendungen als Schadensersatz aus Rechtsgrund vorvertraglichen Schuldverhältnisses zulässig.
Rechtlich gesehen konntet ihr sofort nach Vertragsabschluss (4. Mai) den Mietvertrag wieder kündigen. Wenn das bis (Zustellung) 5. Mai erfolgte, war das zum 31. Juli möglich. Jetzt, bei Zustellung bis 3. WT Juni (4. Juni) kann fristgerecht zum 31. August gekündigt werden. Warum erst ab 1. August zum 31.10 gekündigt werden darf, weis allein der Vermieter und Gott. In dem Fall dürften keinerlei Kosten, außer selbstverständlich der Miete und der Kaution, anfallen. Das aber auch erst ab vereinbartem Mietbeginn bis zum Ablauf der gesetzlichen Kündigungsfrist von drei Monaten. Berechnung von Vordruck MV etc. sind unzulässig. Derartige Ausgaben sind Verwaltungskosten und vom Vermieter zu tragen.
Da ein Widerruf des MV überhaupt nicht relevant war/ist, sind diesbezügliche Kostenverweise irrational und zurückzuweisen.
Er hätte an dem Vertrag festhalten können, so dass ihr hier 3 Monatsmieten zahlen hättet müssen.
Ich nehme an, er hat euch unter der Bedingung aus dem Vertrag gelassen, dass ihr seine zusätzlichen Kosten tragt. Das ist natürlich legal und eher fair als unfair.
Er muss euch garnicht belehren, da es ja kein Widerrufsrecht gibt, entsprechend auch keine Pflicht zur Belehrung.
Musste er mit den Nachmietern keine Besichttigung machen, die nur angefallen ist, weil ihr abgesagt habt?
In seiner Mail steht ja nichts davon, dass wir was zahlen müssen, dass ist der einzig "gesicherte Kontakt" mit dem Verwalter.
Jemanden ein Wiederrufsformular in die Hand zu drücken, obwohl es von vornherein ungültig ist, ist die feine englische Art. Klar junge Menschen kann man abzocken.
Ob weitere Wohnungsbesichtigungen angefallen sind, kann ich nicht sagen, der Verwalter hat nur bei Nachfrage gesagt, dass eine Interessentin den Vertrag bekommt. Nichts mit weiteren Terminen. Wäre auch nett mir Sachen in Rechnung zu stellen, die nie stattgefunden haben
Offensichtlich hat er dann eine zusätzlichen Termin gehabt. Kein Mensch mietet eine Wohnung ohne sie vorher anzusehen.
Das mit dem Widerrufsformular ist einfach die gesetzliche Situation, die er euch mitgeteilt hat.
Sei doch froh, dass er euch aus dem Vertrag gelassen hat. Das hätte euch viel mehr Geld gekostet.
Ich bin auch echt froh, dass er uns aus dem Vertrag gelassen hat. Wir haben uns auch echt viel Mühe gegeben einen geeigneten Nachmieter zu stellen, sodass auch kein Vermögensverlust entsteht. Aber ich möchte keine unrechtmäßig gestellte Rechnung zahlen. Wenn er das in Rechnung stellen darf und alles rechtens ist, werde ich ohne zu zögern bezahlen, aber es geht mir darum, falls es unrechtens ist, einen Fehler zu begehen und zu zahlen..
Dadurch, dass er euch aus dem Vertrag gelassen hat und einen neuen Vertrag abgeschlossen hat, hatte er einen gewissen Aufwand.
Diesen Aufwand hat er betrieben, um euch entgegen zu kommen, entsprechend darf er die hier angefallenen Kosten auch von euch verlangen.
Darunter fallen die Besichtigung der Wohnung mit dem neuen Mieter und der Vertragsschluss mit selbigem.
Wenn er dafür jetzt 100€ verlangt, dann entspricht dies etwa seinen Aufwand und ist rechtens. Juristisch würde der Anspruch aus GOA hergeleitet werden.
mE geht das so in Ordnung. Ihr habt kein Widerrufsrecht, könnt also keinen Widerruf ausüben.
einen Nachmieter KANN der Vermieter akzeptieren, MUSS es aber nicht.
wenn ich Dinge in der Wohnung nicht zugesagt haben, hätte ihr diese entweder nicht mieten dürfen oder ein übergabeprotokoll anfertigen müssen, in dem die Mängel protokolliert sind, und dass den Vermieter zur Beseitigung der Mängel verpflichtet.
Ihr könnt euch in der Sache günstig von einem Anwalt beraten lassen (15-20€), sofern ihr erfolgreich einen Beratungshilfeschein beim zuständigen Amtsgericht für euren Wohnsitz beantragt.
Hallo, das mit dem Widerrufsrecht habe ich auch verstanden, nachdem ich mich eingelesen habe. Wohnung wurde noch nicht an uns übergeben und der Vermieter hat den Nachmieter akzeptiert. Mir geht es grade darum, ob und wenn ja welche Kosten er uns in Rechnung stellen darf, weil er diese ja auch nur indirekt angekündigt hat.
Er hat uns falsch belehrt.. Das Kosten entstehen die wir tragen müssen stand nie im Raum, bzw. wurde es nie erwähnt. Kosten für unseren Mietvertrag verstehe ich, aber die Besichtigung wird uns berechnet? Wir haben ja einen Nachmieter gestellt, wofür er keinen Finger krumm machen musste, das war ja die Bedingung mit dem "Ersatzmietverhältnis"