Vertrag mit privat Uni unterzeichnet. Kein Widerrufsrecht?

7 Antworten

Dann hätte sie den Vertrag eben nicht so voreilig unterzeichnen dürfen. Vor allem nicht bei Studiengebühren einer solchen Höhe.

Es gibt gewisse Grenzen, was noch zumutbar ist. Wenn sie z.B. schon woanders studiert, kann sie ja keine Leistungen von der Privatuni bekommen, es gibt damit keinen Gegenwert und damit wäre es vielleicht nicht zumutbar. Nicht jede Klausel in einem Vertrag ist immer wirksam, manches kann angefochten werden.

§ 313 Störung der Geschäftsgrundlage http://dejure.org/gesetze/BGB/313.html

shujin51 
Fragesteller
 11.09.2014, 11:48

Das trifft dann nicht mehr zu, da es ihr erstes Studium ist.

Mit dem Widerrufsrecht wird das nicht so einfach gehen. Denn vermutlich wurde der Vertrag nicht im Internet oder am Telefon geschlossen, also handelt es sich nicht um sogenannten "Fernabsatz", und dann gibt es kein Widerrufsrecht.

Weil es ja hier um sehr viel Geld geht, sollte man mal das Vertragswerk einen Anwalt genau daraufhin prüfen lassen, ob man nicht wegen diverser Rechts- oder Formmängel aus dem Vertrag raus kommt oder zumindest den Schadenersatz deutlich reduzieren kann.

Die junge Dame sollte sich nächstens vorher darüber Gedanken machen, was sie unterschreibt.

shujin51 
Fragesteller
 11.09.2014, 11:46

OK vielen dank! Ja, sie hätte mich ruhig fragen können, da ich ja schon Erfahrung mit dem Einschreiben usw. habe. Da sie aber kein Rechtsschutz hat, wird es sehr teuer werden. Und ob sie am ende weniger zahlen wird, weiß man auch nicht. So ist das halt mit Menschen, die meinen, die können alles besser und brauchen andere nicht zu fragen. Bin trotzdem froh, dass sie mal auf die Schnauze gefallen ist, da sie sehr von ihren Eltern verwöhnt wurde als Wiedergutmachung dafür, dass die so selten zuhause sind.

"ürfen die das? Man hat doch normalerweise immer einen Widerrufsrecht "

Ja und nein. Ein gesetzliches Widerrufsrecht ist nur existent wenn man einen Vertrag im Fernabsatz abschließt, dazu gehören Anmeldungen an einer Universität aber nicht. (und sorry wenn die Uni pro Semester 5000 € verlangt bist auch selbst schuld...)

shujin51 
Fragesteller
 10.09.2014, 20:10

Gerade das regt mich an ihr so auf. Die denkt immer sie weißt alles besser und agiert ohne ihre Eltern was davon zu sagen. ich meine, wer zahlt denn die Gebühren? Sie sicher nicht. Sie tut so als wäre es eine Kleinigkeit und 10000€ im Jahr wäre nichts. Naja ich hoffe zwar, dass es noch irgendwie geregelt werden kann, aber ich bin trotzdem froh, dass sie mal sieht wie es ist, großen misst zu bauen. Vor allem hat die Uni verlangt, dass der Vertrag innerhalb 5 Tagen unterzeichnet und eingeschickt werden muss. Das finde ich etwas kurzfristig und man hat so kaum Möglichkeiten darüber nachzudenken, weil man gar nicht weißt ob noch Zusagen kommen oder nicht.

Wenn sie den Vertrag gelesen hat, bevor sie ihren Otto daruntersetzt, dann sollte sie auch die Konditionen kennen, also ob ein Rücktritt vor Semesterbeginn noch möglich ist bzw. bis zu welcher Frist etc.