Verdacht dass Nachbar die Briefe klaut?

1. Der Brief vom Stromanbieter gilt frühestens als Zugegangen wenn er sich in eurem Herrschaftsbereich befindet (also Briefkasten) und ihr unter normalen Umständen ihn auch zu Kenntnis nehmen konntet. Habt ihr also euren Breifkasten täglich überprüft und ggf. geleert und der Brief war heute erst drin dann ist er auch erst heute zugegangen. In dem Fall sind 2 Tage Zahlungsfrist natürlich zu kurz. Ihr solltet dahingehend natürlich den Stromanbieter kontaktieren und darauf hinweisen das ihr die Rechnung erst heute erhalten habt und um Fristverlängerung bitten.
Das Risiko das der Brief zugeht trägt bis zum Einwurf durch die Post in euren Briefkasten der Absender.
2. Es kann sehr wohl mal passieren das es zu stark verlängerten Postlaufzeiten kommt und der Brief einfach irgendwo bei der Post liegen blieb. Das euer Nachbar damit etwas zu tun hat ist also keineswegs sicher.
3. Vom anbringen einer Kamera die den öffentlichen Treppenraum eures Hauses rate ich aus Datenschutzrechtlichen Gründen dringend ab. Insbesondere wenn die Kamera die Bewegungen des Mieters oder anderer Personen im Haus aufzeichnet könnte das ein Verstoß darstellen und ggf. teuer werden.
Solange ihr eure Vorwürfe nicht beweisen könnt, solltet ihr unbedingt still halten und die Vorwürfe nicht öffentlich äußern. Das könnte sonst strafbar sein.

Dies ist ein Laienforum und ich bin Laie. Im Zweifel sollte man immer qualifizierten Rat bei einem Anwalt einholen.

Für die Forderung des Stromanbieters: setzt euch mit ihm in Verbindung und klärt es mündlich/per Mail

Für den Diebstahlsverdacht: baut eine Wildtierkamera auf. Wird euer Verdacht bestätigt, zeigt den Mieter an.

Eine normale Überweisung dauert nicht mal einen Tag online geht's auch sofort. Ihr habt keine beweise und was möchte der Nachbar mit eurer Stromrechnung?

nun ist es seit einiger Zeit so, dass wir so gut wie keine briefe bekommen, mehrere tage manchmal hintereinander.

Die Post wird immer unzuverlässiger. In Zeiten von Grippewelle kommen zu den echten Ausfällen durch eine echte Grippe auch noch die Ausfälle der Zusteller, die meinen, es könnte sein, dass sie sich einen Grippevirus eingefangen haben. Lieber mal pausieren...

Früher waren Briefträger noch Beamte. Jetzt sind es überwiegend Teilzeit- und Aushilfskräfte und da kann es gut sein, dass die ihre eigene Einteilung machen. Heute schaff ich das nicht mehr, mach ich es eben morgen. Morgen ist der/die Gute krank und dann gibt's eben zwei Tage hintereinander keine Post.

Wurde der Brief des Stromanbieters wirklich am 14. zur Post gegeben oder war das Ausstellungsdatum am 14.2. Meistens kann man das an den Briefen gar nicht mehr ablesen, wann sie tatsächliche verschickt wurden.

Auch wenn es die örtlichen Stadtwerke Eurer Kleinstadt sind, die die Rechnung erstellen, bedienen auch solche sich gerne eines Zustellservices, der darin besteht, dass sie die Rechnungsdaten elektronisch übermitteln und der Dienstleister macht dann die ganze Druck- und Kuvertierarbeit und bringt sie schließlich auf den Weg. So kann es gut sein, dass die Stromrechnung aus Deiner kleinen Stadt von irgendwo ganz woanders kommt. Am 14.2. Datenübermittlung und am 16.2. schließlich der Versand über ein privates Postunternehmen, der die Sachen erst mal wieder an die Deutsche Post übergibt, wo sie selbst nicht hinkommen usw. Wir verschicken grundsätzlich mit einem privaten Dienstleister und die Sachen sind teilweise 7 Tage unterwegs. Das ist dann ganz normal.

Euer Stromanbieter droht Euch zwar, aber er wird nicht sofort am 1.3. losstarten, sondern noch ein paar Tage warten. Mal eben dort anrufen, kann trotzdem hilfreich sein und da könnt Ihr sie auch mal fragen, wie es sein kann, dass die Rechnung 12 Tage unterwegs war.

(überweisung dort hin dauert ca. 3 Tage, wenns SEHR gut läuft 2 tage)

In Zeiten von IBAN und BIC (SEPA) darf eine Überweisung nicht mehr 3 Tage dauern. 2 Tage sind das Maximum, 1 Tag ist normal und innerhalb des gleichen Tages kommt bei Online-Überweisungen auch oft vor.

Sicherheitshalber den Überweisungsbeleg per Mail oder Fax direkt an den Stromanbieter senden. Das reicht dann auch schon. Wenn dann wirklich der Stromabdreher kommt, gleich den Zettel unter die Nase halten oder direkt in einem Umschlag an den Zähler kleben, sodass er nicht übersehen werden kann.

Ich weiß nicht was ich jetzt tun soll, soll ich zur polizei gehen und denen meinen Verdacht gegen die Untermieterin erklären und die fragen was ich tun soll?

Die schicken Euch gleich wieder weg, weil sie sagen werden, dass sie im Moment überhaupt keine Zeit haben oder sie erklären, dass eine solche Anzeige sowieso nichts bringt usw. Den Weg kannst Du Dir sparen.

Einen Vorschlag habe ich aber: Stell eine gespannte Mausefalle so in den Briefkasten, dass sich jemand, der reinfasst blutige Finger holt. Wenn tagelang sowieso keine Post kommt, wird das funktioneren.

Solange ihr keine hieb- und stichfesten Beweise habt, dass euer Nachbar die Briefe klaut, solltet ihr euch hüten, und solche Verdächtigungen äußern. Das kann böse in die Hose gehen.

Wenn ihr es genau wissen wollt, müsst ihr euch eben irgendwo im Treppenhaus auf die Lauer legen und den Briefkasten beobachten.

Solange ihr aber nichts gegen euren Nachbarn in der Hand habt, solltet ihr lieber die Füße still halten!