Unüberwindbare Differenzen!
Hi,
ich habe einen unbefristeten Minijob.
Mein Arbeitgeber macht seine eigenen Gesetze, die nicht rechtens sind, und weil ich mir dies nicht gefallen lasse, bin ich ihm ein Dorn im Auge.
Ich will kündigen, aber trotz ewig langer Auflistung, was alles vorgefallen ist und das er bisher zu keinem Gespräch (was ich(!) immer wieder suche) bereit ist und dies auch kein Ende nehmen wird, will mir das Jobcenter trotzdem Sanktionen aufdrücken. Ja klar, sie wollen Geld sparen!
Sollte ich mich beim Jobcenter an die nächst höhere Stelle wenden (an wen?) obwohl ich denke, daß dies auch nichts bringen wird? Was kann ich sonst noch tun?
8 Antworten
Mir wird ganz schwummerig bei vielen der Antworten, die Du bekommen hast.
Geh zum nächsten Gespräch im Jobcenter auf jeden Fall mit einem erfahrenen Beistand (dazu gleich mehr), auf keinen Fall alleine !!!
Mach eine Liste mit den Gesetzesverstößen Deines Arbeitgebers, möglichst mit Datum und Zeugen (die das im Falle eines Falles hoffentlich auch bezeugen, anstatt an heftigen Erinnerungslücken zu leiden).
Falls Du durch die Vorkommnisse an Deinem Arbeitsplatz gesundheitlich schwer angeschlagen bist, geh zum Arzt, erzähle ihm, was Dir am Arbietsplatz passiert und lass Dich krankschreiben. Frage den Arzt, ob er es befürwortet, dass Du das Arbeitsverhältnis kündigst und Dir dies für das Jobcenter bescheinigt.
Bei weiterem Beratungsbedarf google mit sozialberatung und füge Deinen Wohnort hinzu (oder den nächstgrößeren, falls Deiner klein ist). - Dir werden so Beratungsstellen wie die Caritas, Diakonisches Werk, Paritätischer Wohlfahrtsverband oder die Arbeiterwohlfahrt (AWO) gezeigt. Vereinbare dort einen Beratungstermin.
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Wohnst Du in Hamburg, hole Dir Rat bei der sehr guten behördenunabhängigen Beratungsstelle Arbeitslosen Telefonhilfe 0800 111 0 444. Dort ist man zu Fragen rund um Hartz IV sehr erfahren.
Für Hamburger gibt es auch die Öffentlichen Beratungs- und Vergleichsstelle (ÖRA) in der Dammtorstraße. Dort beraten ehrenamtlich Rechtsanwälte, Richter, Sachbearbeiter von Behörden, die sich genauso an die Schweigepflicht halten wie niedergelassene Anwälte. - Um hierzu mehr zu erfahren, google mit öra dammtorstraße. (Sei dann möglichst um 8 Uhr dort (allerspätestens um 9 Uhr), damit Du garantiert ein Beratungsgespräch bekommst.) - (Hole Dir in dem Fall trotzdem auf jeden Fall Rat bei der Arbeitslosen Telefonhilfe.)
Wohnst Du in Bremen, klick Dich hier rein:
http://www.amtsgericht.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen85.c.1668.de
Aus anderen Städten sind mir ähnliche Beratungsstellen nicht bekannt.
Ungewöhnlich aber meist erfolgreich:
schreibe Deinem Arbeitgeber eine Abmahnung, dies ist rechtens.
Sehr geehrter Arbeitgeber,
Sie haben am _______ und am ________ zum wiederholten Male gegen arbeitsrechtliche Bestimmungen verstoßen.
Am _______ haben sie erneut kein Krankengeld an mich gezahlt und am _______ haben Sie keinen Lohn für meinen Urlaubstag gezahlt.
Ich billige dieses Vehalten nicht weiter und mache Sie darauf aufmerksam dass ich bei einem weiteren Verstoß von meinem Recht der außerordentlichen Kündiung gebrauchen werde.
Mit freundlichen Grüßen
Selbstverständlich behälst Du eine Kopie auf der Du den Emfamg vom Arbeitgeber bestätigen lässt. Der nächste Verstoß kommt sicherlich und Du hast nun etwas schriftliches in der Hand, welches Du dem Arbeitsamt zukommen lassen kannst. Auch die Sozial- und Arbeitsgerichte interssieren sich dafür. In aller Regel dann zu Deinen Gunsten.
Nö, es reicht aus, wenn Du Deinen Chef beim nächsten Verstoß vors Arbeitsgericht ziehst um Dein Recht zu bekommen, danach kündigt er Dir sowieso und dagegen kann das Jobcenter nichts machen.
Welche Saktionen will dir das Jobcenter denn aufdrücken?
Wenn es um ALG geht,dann hast du m.E. keinen Anspruch darauf,da geringfügig entlohnt beschäftigte Personen nicht der Versicherungspflicht in der Arbeitslosenversicherung unterliegen.Wer keine Beiträge zahlt,kann auch keine Leistungen erwarten.(Unter Vorbehalt)
Doch, ein Schreiben an die Leitung des Jobcenters wirkt schon mal Wunder. Diverse Sachbearbeiter tun gerne mal so, als wäre es ihr Geld, um das es geht.
Wenn du also ein Schreiben an die Leitung aufsetzt, nimm dir Zeit und die nötige Ruhe. Liste die für dich arbeitsrechtlichen Sachverhalte bitte detailliert auf, erwähne möglich Zeugen, füge Schriftstücke bei, sofern vorhanden. Abschließend bittest du um Prüfung, warum dir Sanktionen drohen, wenn dir dein Arbeitgeber gesetzliche Leistungen vorenthalten will und du nicht mehr bereit bist, dir diesen Zustand gefallen zu lassen.
Bleibe freundlich, höflich, vermeide Anschuldigungen, bleibe sachlich.
Wenn das nicht fruchtet, steht dir der Weg vors Sozialgericht frei, der dich auch nichts kostet.