JobCenter und Ausbildung?
Liebe Community-Mitglieder.
Ich habe eine Frage: Wenn man vom JobCenter lebt, ca 714,00 € für Lenesunterhalt inclusive Unterkunft erhält, inzwischen schon fast 40 ist, einen Hauptschulabschluss hat und keine Ausbildung, aber dafür sein ganzes Leben lang gearbeitet hat, meint ihr, dass diese Person noch mal eine zweite Chance bekommen könnte, eine Ausbildung zur Floristin zu machen, und dass das Jaobcenter da mitspielen könnte, sollte, müsste, evt.? Wäre furchtbar wichtig für mich, darauf eine Antwort zu bekommen, wer das finanziert, wie das finanziert wird. Bitte um präzise, kompetente, fachlich gute Beratung. Mit besten Dank und freundlichen Grüßen,
moonchild
10 Antworten
Es gibt jede Menge Fördermöglichkeiten, am besten du informierst dich bei der Arbeitsagentur direkt oder im Berufsinformationszentrum (BiZ) und holst dir dort sämtliche Broschüren und da steht dann einiges in Bürokratendeutsch drin.
WICHTIG: Du solltest dich vorher richtig gut auskennen, was du für eine Förderung haben kannst und willst, da sich selten ein Mitarbeiter der Arbeitsagentur mit allen Möglichkeiten auskennt.
Auf der Internetseite steht auch einiges, besser sind aber die Broschüren. Gibts auch zum downloaden. Hier der Link zur Seite der Arbeisagentur bereich Berufsausbildung.
Danke, ich werde nächste Woche mal zum Arbeitsamt hin fahren. Du bist ein Schatz!
Ja Da Du noch keine Ausbildung hast kannst Du bei der Arge ein Erstausbildung in Rahmen einer Umschulung beantragen . Wenn die ARGE finanzielle Mittel zur Verfügung hat wird sie dies auch genehmigen , wenn zu erwarten ist , dass Du nach der Ausbildung nicht mehr arbeitslos bist.
Bei solchen Ausbildung ist Arbeitslosigkeit vorprogrammiert. Jedoch ist Umschulung was anderes als außerbetrieblich da hat man vielleicht doch mehr Chancen.
Jeder der Arbeiten will und gegen die Arbeitslosigkeit etwas tun möchte, sollte und müsste eine Chance für eine Ausbildung bekommen egal wie alt er ist. Nur es wird schwierig eine Umschulung zu bekommen weil du keine Ausbildung hast, obwohl dir ARGE auch eine Ausbildung finanzieren dürfte. Es liegt halt in ihrem Ermessen. Die werden versuchen dich erstmal zu vermitteln und wenn überhaupt nichts mehr geht dann machen die da vielleicht mit. In dieser Zeit würdest du dann Unterhaltsgeld bekommen, ungefähr in der höhe deines ALG + Fahrgeld + Verpflegungspauschale.
Jobcenter können diverse Maßnahmen zur beruflichen Qualifikation bewilligen, um die Eingliederung von Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt zu fördern.
Die Betonung liegt jedoch auf dem Wort "kann". Einen Anspruch hast du nicht. Und "kann" bedeutet meistens "nein".
Die Jobcenter haben ein bestimmtes Budget, aus dem sie Qualifikationsmaßnahmen finanzieren. Da es sich um unabhängige kommunale Träger handelt, hat jedes Jobcenter seine ganz eigene Philosophie zur Verwendung der Mittel. Manche Jobcenter schicken ihre Klienten nur von einem Bewerbungstraining zum nächsten (Hauptsache sie hängen nicht faul herum und haben keine Zeit für Schwarzarbeit), andere Jobcenter fördern gezielt ihre schwierigsten Fälle; diese dafür aber richtig.
Letztendlich musst du das Anliegen mit dem Fallmanager oder persönlichen Ansprechpartner diskutieren und gut verkaufen. Dabei solltest du auch noch ein paar Alternativen zum Floristik-Beruf nennen können. Ob Qualifikationsmaßnahmen bewilligt werden hängt nämlich nicht zuletzt auch von den Erfolgsaussichten ab. Man wird eher eine qualifizierende Maßnahme für einen Beruf mit niedriger Arbeitslosigkeit bewilligen als eine für einen Beruf mit hoher Arbeitslosigkeit. Würde z.B. jemand eine Umschulung zum Bergarbeiter fordern, würde man ihm garantiert nur Kopfschütteln entgegen bringen.
Sollte eine Ausbildung bewilligt werden, wäre das Jobcenter für die Finanzierung zuständig.
Ich habe mich erkundigt, weil ich selbst nochmal über eine Ausbildung als Krankenschwester nachdenke und über 40 bin. Finanziert wird eine Umschulung in dem Sinn nicht. Natürlich kannst Du eine machen, und da kommt es dann auf die Umstände an. Es wäre ja Unsinn zu sagen, Du findest keinen Job und darfst keine Ausbildung machen. Du kannst also nochmal eine Ausbildung machen und wirst dann hochgestuft auf den Grundbedarf, wenn das nötig ist für Wohnung und Lebensunterhalt. Mehr als Hartz IV-Niveau bekommst Du aber nicht. Eine zweite Chance in dem Sinn gibt es seit Peter Hartz leider auch nicht mehr. Ich finde es auch nicht gut, aber trotzdem würde ich eine Ausbildung machen. Dann hast Du danach wenigstens was auf der Hand.