Unterschied Statische Dynamische Amortisationsrechnung

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Phil, es tut mir wirklich leid, wenn ich es dir nicht gut genug erklärt habe. Aber ein Tipp von mir: mache doch zu diesem Thema ein paar Aufgaben, dann wirst du es verstehen. Die Theorie, die einem komplex erscheint, versteht man meistens dann erst, wenn man sie angewendet hat.

Beim dynamischen RV werden die Beträge, die erst in zukünftigen Perioden / Jahren anfallen, auf den Wert zum Zeitpunkt 0 (also jetzt) diskontiert. --> wenn du z.B. in 2 Jahren 100 Euro kriegst, müsstest du den Betrag mit dem gegebenen Zins abzinsen, um festzustellen, welchen Wert diese 100 Euro heute hätten (wären heute weniger als 100).

Beim statischen RV wird nichts abgezinst oder verzinst. Die Beträge aus allen Perioden werden einfach miteinander verrechnet.

Das statische RV ist somit einfacher, das dynamische bildet aber die Verhältnisse der Realität besser ab.

Der Unterschied der Rechenverfahren führt natürlich auch dazu, dass es einen Unterschied in den Amortisationsdauern gibt. Es könnte also sein, dass eine Investition auf den ersten Blick eher vorteilhaft zu sein scheint (statisch), bei Berücksichtigung der Verzinsung und der jeweiligen Zeitpunkte (dynamisch) aber doch nicht so attraktiv ist bzw. sich länger amortisiert.

phil678 
Fragesteller
 10.02.2015, 11:47

Du sprichst davon dass ich z.B. in 2 Jahren durch das Investitionsobjekt einen Erlös von 100 Euro habe, aber warum muss ich diesen Erlös überhaupt verzinsen bzw. abzinsen? Muss ich die Erlöse des Investitionsobjekts deshalb auch verzinsen, weil ich um die Investition zu tätigen dafür einen Kredit aufgenommen hab? Vielen Dank schonmal für deine Hilfe! ;)

TatzMatz  10.02.2015, 16:38
@phil678

Erlöse aus künftigen Perioden müssen abgezinst werden, weil sie heute (Zeitpunkt 0) einen geringeren Wert haben. Mit einem aufgenommenen Kredit hat das eigentlich nichts zu tun. Einfach erklärt entsteht der Wertunterschied im Zeitablauf dadurch, dass du dein Geld auch anderweitig investieren oder einfach mal zur Bank bringen könntest. Die Bank, bei der du dein Geld anlegst, bietet dir ja einen Zins an, sodass du Jahre später einen größeren Betrag erhälst. Nennen wir dieses Anlegen bei der Bank die Alternative mit einem versehenen Zins. Die Investition, die es gilt zu prüfen, müsste für dich aber noch attraktiver sein, nur dann kann sie als vorteilhaft bezeichnet werden.

Bei einer Aufgabe zur Investitionsrechnung ist immer ein Zinssatz gegeben. Dieser Zins stellt die Rendite alternativer Anlagen dar. Es geht also darum zu prüfen, ob eine Investition sich bei gegebenem Zins alternativer Anlagen lohnen würde.

Hast du irgendeine kurze Aufgabe, bei der du nicht klarkommst? Soll ich es dir anhand dieser erklären?

phil678 
Fragesteller
 10.02.2015, 17:05
@TatzMatz

Es geht eher um das allgemeine Verständnis ;) Ok also den Punkt warum man die Zinsen einkalkulieren muss, habe ich verstanden, wie du schon sagtest ich könnte das Geld auch einfach zur Bank bringen und würde dafür Zinsen bekommen, deshalb muss ich diese bei meiner Investition auch mit einkalkulieren. Allerdings verstehe ich nicht, warum diese Erlöse heute (t0) einen geringeren Wert haben sollen?! Das erscheint mir doch etwas tricky..

TatzMatz  10.02.2015, 17:10
@phil678

Na wenn du das Geld zur Bank gebracht , nach Jahren 100 Euro erhalten hättest, dann wäre das ein Betrag von < 100, der zu Beginn eingezahlt werden müsste. Um das zu ermitteln, zinst man ab.

phil678 
Fragesteller
 10.02.2015, 17:21
@TatzMatz

Ok! Vielen Dank, ich hab's verstanden!