Unfall in der Kletterhalle: Wer übernimmt Versicherung und Haftung?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Bevor du in einer Kletterhalle das erste Mal klettern darfst, mußt du die Hallenregeln unterschreiben, die unter anderem einen Haftungsausschluß des Betreibers beinhalten. Also scheint es auf den ersten Blick alles ganz klar zu sein. Wenn es ein Fehler der Hallenbetreiber ist haften die, ansonsten bei Eigenverschulden haftest du. Die Praxis aber zeigt, dass es eben doch nicht immer so eindeutig ist. Fast alle Unfälle passieren durch Eigenverschulden der Kletterer. Und davon sehr häufig durch die Fehler des Sichernden! Es gibt auch schon einige Fälle, in denen der Kletternde nach dem Unfall seinen Sichernden verklagt hat. In einem Fall sogar seine eigene Freundin! Prinzipiell gibt es kaum eine Sportart, bei der so wenig schwere Unfälle passieren. Allerdings steigt in den letzten zwei Jahren die Zahl auffällig an, nicht nur, weil immer mehr klettern, sondern weil die Hallen immer überfüllter und immer mehr nur so gelegentlich klettern. Dennoch ist das Risiko nicht so hoch, wie es auf den ersten Blick scheint. Ein Tip zum Schluß: Immer immer immer Partnercheck!!! Fast alle Unfälle hätten verhindert werden können, hätten die Leute mal den Anseilknoten und die Gurte des anderen gecheckt. Ich klettere mehrmals die Woche und bestehe immer auf den Check. Und immer mal wieder haben wir einen nicht fertig gebundenen Achter, ein falsches Einbinden und vor allem einen nicht geschloßenen Schraubkarabiner entdeckt. Und im Freien: Immer kontrollieren, dass das Seilende einen Knoten hat! Haben wir einmal (!!!) nicht gemacht, und tatsächlich war die Route länger als 30m und das 60m Seil rutschte durch. Zum Glück ist nichts Schlimmes passiert. Grüße, www.felsenkind.com

Du kletterst auf eigenen Gefahr, es sei denn der Unfall passietr auf Grund von Ursachen, die du nicht zu verantworten hast, sondern der betreiber der Halle, wie z.B. ein kaputtes Seil, oder lockere Griffe, Haken und Umlenkrollen.

Aber eins kann ich dir sagen, bei klettern passiert in der Regel nicht viel, also hab Spaß!

In den meisten Fällen ja. Kein Unternehmen wird diese Kosten tragen, für Kletterer eine Versicherung abzuschliessen.

Hallo!

Die Kletterhalle wird mit Bestimmtheit dafür sorgen müssen, dass alles in Ordnung und funktionstüchtig ist. Sollte z.B. beim Klettern an der Wand eine Halterung reißen, müsste sie hier wohl haften. Wenn z.B. mit Deinem eigenen mitgebrachten Kletterwerkzeug was nicht stimmt, wird sie wohl kaum haften müssen, außer sie wäre verpflichtet, dieses vor Benutzung zu prüfen. Also der Tipp, die Benutzerbestimmungen genau zu lesen, ist sicherlich wichtig und gut.

Bezüglich Unfälle: Deine Krankenversicherung kommt hier natürlich für die Versorgung auf. Sollte ein Unfall aufgrund einer Fahrlässigkeit der Betreiber passieren, dann geht es natürlich um Schmerzensgeldforderungen und da ist wieder die Betriebshaftpflicht der Kletterhalle gefragt.

Wenn Du denkst, das Unfallrisiko ist jetzt höher als ohne Klettern, dann kannst Du natürlich z.B. eine private Unfallversicherung noch abschließen, die dann eine Invaliditätsleistung erbringen würde, wenn eine bleibende Invalidität aufgrund eines Unfalles entstehen würde.

Du kletterst auf eigene Gefahr. Sicherungsfehler und das mitgebrachte Material kann der Betreiber nicht beeinflussen. Lediglich die Verkehrssicherungspflicht ist hier in den Händen des Betriebes. Diese aber mit besonderen Auflagen und regelmäßigen zertifizierten Kontrollen. Da gibt es von den Versicherungen und den Verbänden eindeutige Auflagen. Ansonsten ist Klettern weniger gefährlich wie Radfahren. Ich mache beides.
Die Benutzungsbestimmungen müssen ausliegen und informieren über die genauen Bedingungen der besuchten Anlage. Viel Spass.