Unfall beim rückwärts ausparken - Wer ist Schuld?
Vorab: Auch wenn gutefrage für mein Problem nicht die beste Lösung ist, besänftigt es vielleicht zumindest mein Gewissen.
Folgendes Problem: Heute Mittag bin ich auf einem Parkplatz mit einem rückwärts ausparkenden Auto kollidiert. Ich war auf Parkplatzsuche, als ein Auto auf der rechten Seite ausgeparkt ist und wir somit zusammengekracht sind. Bei mir ist vorne die rechte Seite der Stoßstange komplett hin, außerdem ist der Scheinwerfer und der Kotflügel beschädigt. Die Unfallgegnerin war anfangs recht einsichtig, wir haben Nummern getauscht und eine Zeugin, die das ganze Geschehen gesehen hat, gefragt, wer denn Schuld ist. Diese hat geantwortet, dass das ganze blöd gelaufen ist, aber die Ausparkerin wahrscheinlich die Schuld tragen muss, woraufhin diese erwiderte, dass sie das schon vermutet hat. Ich um ehrlich zu sein auch.
Wie gesagt, die Unfallgegnerin erschien mir sehr einsichtig, weshalb ich davon absah, die Polizei zu holen. Dumm wie ich bin hab ich natürlich auf vergessen, Bilder vom Unfallgeschehen zu machen. Heute Abend haben wir uns nochmal zusammengerufen um den weiteren Ablauf zu klären, als sie plötzlich auf Teilschuld plädierte, da ich ja wohl auch nicht aufgepasst hätte, dies sogar beim Unfallsort zugegeben habe (das ist übrigens absoluter Schwachsinn, ich hab auf ihre Aussage, dass wir beide wohl nicht aufgepasst haben, nur keine Antwort gegeben. Wie gesagt, ich war auf Parkplatzsuche, deshalb erst recht vorsichtig und langsam).
Meiner Versicherung schilderte ich das ganze schon, morgen werde ich auch ihrer Versicherung meine Sicht erzählen. Die Frage ist nun, wie ihr das ganze seht. Soll ich morgen noch zur Polizei gehen und eine Anzeige aufgeben oder erst mal abwarten und erst falls sich ihre Versicherung sträubt einen Anwalt einschalten?
16 Antworten
Wenn Du Deinen Wagen auf der Strasse / Fahrspur des Parkplatzes bewegt hast und jemand faehrt Dir rueckwaerts ausparkend ins Auto, dann ist der Ausparkende schuld. Wer sein Auto aus einer Parkposition in den Verkehr hineinlenkt, muss Vorfahrt gewaehren.
Eine Mitschuld kann Dich treffen, wenn der Gegner beweisen kann, dass Du Dir die Vorfahrt erzwungen hast.
Dennoch haben die ausparkenden Fahrzeuge Vorfahrt zu gewaehren und auf den sich bewegenden Verkehr zu achten.
.... wo steht das?
Wer mit seinem Fahrzeug aus einer Parklücke ausparkt, muss sich - so das Gesetz - durch einen Blick in den Spiegel und den Schulterblick darüber versichern, dass er keine anderen heranfahrenden Verkehrsteilnehmer gefährdet. Kommt es auch noch während der ersten 30 Meter nach dem Ausparkvorgang zu einem Unfall, so spricht viel dafür, dass das Verschulden beim ausparkenden Verkehrsteilnehmer liegt. Dies entschied das Amtsgericht München mit einem rechtskräftigen Urteil (Aktenzeichen 344 C 8222/11).
... es gibt auf einem Parkplatz keine Vorfahrt! Wie denn auch?
DENNOCH: Wer ausparkt, hat besondere Sorgfaltspflicht. Wer dieser nicht nachkommt, ist schuld, ausser man beweist, dass der Unfallgegner fahrlaessig oder unverhaeltnismaessig gefahren ist.
... zum Glück wissen das die Versicherungen und die Gerichte noch nicht. Siehe auch Apolon und andere
Dennoch werden zu 95% die Urteile zu Lasten der Ausparkenden entscheiden.
.... wo hast Du das denn her?
Kannst Du das Gegenteil belegen???
Mein Vater ist Richter a. D.
Hier noch ein paar Rechtsgrundlagen:
§ 9 Abs. 5, § 1 Abs. 2, § 49 StVO; § 24 StVG; 44 BKat
Bei Urteilen eines Unfalls auf einem Privatparkplatz finden diese oft Anwendung, wenn die Rechtslage nicht anders geklaert werden kann.
Wer rückwärts fährt, hat eine Sorgfaltspflicht, daher würde ich sagen, dass die Dame, die ausparken wollte, alleine schuld ist. Wenn Du aber zu schnell unterwegs warst, kann es vielleicht sein, dass Du eine Mitschuld hattest.
Eine Anzeige bei der Polizei wird nichts bringen, da keine Straftat vorliegt. Schildere den Unfall Deiner und der gegnerischen Versicherung. Wenn die Zeugin den Hergang auch noch bestätigt, sollte die Versicherung keine größeren Probleme machen. Falls doch, kannst Du immer noch einen Anwalt einschalten.
Vielleicht hilft das hier noch (vierter Absatz von oben):
Wer auffährt hat Schuld.
Wer bei solchen Unfällen nicht die Polizei holt, damit die den Unfall protokollieren kann, muss sich nicht wundern, wenn die Schuldfrage sich plötzlich verkehren kann.
Keine Bilder? Pech! Dann kommt noch ordentlich was dazu.
als sie plötzlich auf Teilschuld plädierte
Plädiert wird vor Gericht – nur vor Gericht.
Und Du hast definitiv nicht aufgepasst. Das lernt man schon in der Fahrschule, vergessen aber die Meisten nach einer Woche gerne wieder. Man muss sich immer den Verkehrsverhältnissen anpassen und das beinhaltet im Parkbereich auch auf mögliche Ausparker zu achten und zwar ganz unabhängig von deren eigener Umsichts-Pflicht. Der Ausparker ist hier der schwächere Verkehrsteilnehmer und denn Du hast den besseren Überblick über die Verkehrslage und dementsprechend bist Du verpflichtet, hier vorausschauend zu fahren. "Hab ich nicht gesehen" interessiert nicht.
Die einzige Mitschuld, die ein Ausparker tragen würde, wäre wenn er mit Karacho aufs Gas stampft und so dem Vorbeifahrer keine Chance lässt zu reagieren. Aber das kann man dann eindeutig am Schaden ablesen.
Und eben wegen diesem "hat gesagt/stimmt nicht" holt man sich Zeugen mit gutem Leumund und das ist die Polizei.
Hinterher/Morgen ist es zu spät für Ausreden und Erklärungen und Polizei. Das macht man sofort und vor Ort oder kämpft vor Gericht und wenn der Unfallgegner hier clever ist, kann er den Schaden so "nachbearbeiten", dass es für Deine Beitrags-Klasse richtig teuer wird oder Du sogar richtig tief in die eigene Tasche greifen musst.
Jetzt kannst Du nur noch beten, dass das nicht ganz so schlimm für Dich ausgeht.
blödsinn! erstens schreibst du voll aggressiv und zweitens stimmen deine aussagen nicht. "wer auffährt ist schuld" ist falsch. das stimmt nicht immer. da haben ebenfalls dutzende gerichte anders entschieden. auch das steht bei finanztest. "hab ich nicht gesehen" ist auch falsch - je nach kontext natürlich. wenn irgendwo parkverbot ist und du das schild nicht sehen konntest weil es mit schnee zugedeckt war oder umgefallen oder ein LKW stand davor - dann hast du auch keine schuld!
Verwechselst Du mich mit irgend jemandem?
nein. ich verwechsel dich nicht. kann aber auch sein, dass dein böses smiley den text extra hart klingen lässt ;)
Dann achte doch besser mehr auf das, was ich sage und lass Dich nicht von solchen Taschenspieler-Tricks ablenken. 😜
Ich glaube eher, dass es davon kommt, dass du relativ klar und unverblümt sagst/schreibst was du denkst.
Mag nicht jeder und wird gerne mal falsch interpretiert ^^
? ich glaub du hast meinen text nicht gelesen. er widerspricht deinen aussagen simpel. mehr nicht.
Ich kann einfach diesen ganzen verlogenen Wohlfühl-Wahn nicht verknusen. Wenn etwas ist, wie es ist, dann muss man es nicht schönreden. Das führt einfach nur zu mehr Ignoranz der Umstände.
Wir lernen nur entweder aus Wiederholung oder Fehlern und wenn ein Fehler nicht weh tut, haben wir nichts gelernt und wiederholen die Fehler. Darum ist Nüchternheit und Klartext immer am Hilfreichsten. Schönreden verhindert die Wahrnehmung der eigenen Fehler.
Wer nichts lernen will, der soll auch keine Hilfe suchen. Das ist Zeitverschwendung für alle Beteiligten.
Tatsächlich find ich Leute eher sympathisch, wenn sie Klartext reden. Was soll ich mit jemanden der mir den Allerwertesten küsst während ich lachend ins Messer laufe ohne es zu sehen ;)
ich glaub du hast meinen text nicht gelesen. er widerspricht deinen aussagen simpel. mehr nicht.
Ich habe nur das mit der Sorgfaltspflicht des Rückwärtsfahrers unter den Tisch fallen lassen, um das Augenmerk auf die eigene Schuld zu fokussieren. Sobald nämlich der Unfallgegner eine Teilschuld trägt, ist plötzlich jeder blind für das eigene Fehlverhalten.
Wohlfühl-Ignoranz im Straßenverkehr ist lebensgefährlich für alle Teilnehmer!
Tatsächlich find ich Leute eher sympathisch, wenn sie Klartext reden. Was soll ich mit jemanden der mir den Allerwertesten küsst während ich lachend ins Messer laufe ohne es zu sehen ;)
Da bin ich auch ganz bei Dir. Ich krieg jedesmal eine Krise, wenn ich erst Wochen später von hintenrum erfahre, wenn ich was verbockt habe, nur weil alle zu feige waren, mir meine Fehler ins Gesicht zu sagen
Die Meisten bekommen ja schon – wie man hier wieder sieht – einen Nervenzusammenbruch, wenn man nüchtern und sachlich argumentiert.
Nur das es leider nicht nüchtern und sachlich ist. Und darüber hinaus ists auch noch falsch. Aber gut, es gibt eine Sache, die ich mal wieder aus diesem Forum hier gelernt habe: Am besten gleich wieder abmelden, die meisten Antworten sind entweder Trolle und/oder einfach nur Schwachsinn.
Ja, danke, dass Du uns von Dir befreist!
Was für ein Prachtexemplar eines Asinus stolidus … 😁👍
Wow, ich bezweifle, dass du das Recht hast, mir Vorwürfe zu machen. Vor allem weil du 0 Ahnung hast, was da genau passiert ist. Wenn ich da entlang fahre, sie nicht in den Spiegel schaut und ich mich reinkracht, bezweifle ich dass ich die Schuld trage. Vor allem muss man auch die Reaktionszeit berücksichtigen. Lass es an irgendwem anders aus, wenn du nen schlechten Tag hattest und schreib nicht so nen Müll.
Wow, ich bezweifle, dass du das Recht hast, mir Vorwürfe zu machen.
WTF???
Welche Vorwürfe???
Warum fragst Du eigentlich, wenn Du Dich nur beruhigen lassen willst. Bist wohl im falschen Forum gelandet, oder wie?
Ist mir echt total Schnuppe, was Du hier hinein interpretierst. Sieh zu wie Du klar kommst. Ist nicht mein Problem.
Und Du hast definitiv nicht aufgepasst.
Das kannst du nicht beurteilen. Und das war auch nicht meine Frage. Das was du schreibst stimmt übrigens auch nicht.
Der Ausparker ist hier der schwächere Verkehrsteilnehmer und denn Du hast den besseren Überblick über die Verkehrslage und dementsprechend bist Du verpflichtet, hier vorausschauend zu fahren
Schwachsinn. Als Ausparker musst du immer eine besondere Sorgfaltspflicht bestimmen. Teilschuld oder Schuld - das ist hier die Frage. Ersteres wäre absolutes Pech, alleinige Schuld werde ich aber in keinem Fall tragen.
Aggressives Auftreten ist im Forum natürlich immer leichter als im realen Leben, aber ich würds an deiner Stelle lassen. Ich hab gehört das soll ganz schlecht fürs Gemüt sein.
Ouh da hatte ich mal ne nette Begegnung als Gegenbeispiel. Die gute Dame war am Ausparken und drauf und dran mir (stehend) vorne reinzufahren. Nach hinten konnte ich schlecht (da stand wer anders).
Immerhin hat sie die Hupe gehört ¯_(ツ)_/¯
Nun, wenn Du stehst, dann kannst Du nicht auffahren. 😜
Das ändert den Sachverhalt natürlich vollkommen.
Das Ergebnis sieht halt leider ziemlich gleich aus xD
Schön sind auch Leute die nicht am Berg anfahren können, den Wagen abwürgen und dann auf einen zurollen, weil sie überfordert sind ^^
> "Zeugen mit gutem Leumund und das ist die Polizei"
Das einzige Problem dabei ist, dass die Polizei kein Zeuge des Unfalls ist. Deshalb können die Beteiligten das, was sie der Polizei erzählen würden, ebenso gut in einen Unfallbericht schreiben. Dabei muss man sich nicht einmal auf eine gemeinsame Darstellung einigen, jeder schreibt das auf, was er wahrgenommen hat. Spart Zeit und Knöllchen.
Aber die Polizei kann die unmittelbare Schadenssituation aufnehmen und diese bezeugen und darum geht es!
Ich habe es auch schon erlebt, dass Unfallgegner am nächsten Tag bei der Versicherung einen Schaden angegeben haben, der vorher nicht mal ansatzweise da war.
Und DABEI hilft dann die polizeiliche Dokumentation!
Ja, und Knöllchen gibt es nur bei Verstößen gegen die StVO. Solche Dinge sind aber Privat-Recht.
Ich hatte mal so einen Unfall und jeder hatte Die Teilschuld - so sieht es die Versicherung sofern es auf einem Parkplatz passiert ist.
Ich kann dir nur mitgeben bei jedem Unfall Fotos zu machen, Unfallbericht auszufüllen sowie - falls notwendig - die Polizei zu rufen. Alles was nachhinein passiert ist fürn Käse.
Da ein Parkplatz kein öffentlich her Verkehrsraum ist, gilt dort auch die StVO nicht und somit gibt es kein Rechts vor Links oder Ähnliches. Das bedeutet auch, dass der Ausparkende nicht automatisch zu 100% Schuld ist. Alle haben so zu fahren, notfalls mit Schrittgeschwindigkeit, dass nichts passieren kann. Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass jeder von Euch die Hälfte des Gesamtschaden zu tragen hat.
Sorry, die Fragestellerin hat sich bereits abgemeldet.
Parkplätze sind in der Regel sehr wohl öffentlicher Verkehrsraum. Allerdings sind die Fahrgassen auf Parkplätzen in der Regel keine Straßen...
Was für eine unsinnige und falsche Antwort!! *kopfschüttel*
Häufig gibt es sogar ein Schild "Hier gilt die StVO" und eine Höchstgeschwindigkeit.
"...die Hälfte des Gesamtschadens zu tragen hat..." Quotelung bedeutet immer einen Anteil vom Schaden des Gegners; da ist 50/50 noch lange nicht die Hälfte vom Ganzen. Apropos käme 50/50 nur zum Tragen, wenn beide rückwärts gefahren wären.
Ich habe zur Schuld- und Schadensverteilung keine Aussage gemacht.
Mal richtig erkundigen! Dieser allseits bekannte Spruch mit der StVO hat rechtlich nichts, aber rein gar nicht zu sagen. Das kann ich sogar ans Gartentor hängen, niemand muß sich dran halten!
Das ist aber häufig mit dem regulären Geschwindigkeitsgebot gekoppelt.
Es gibt auf Parkplätzen KEINE Straßen, also auch kein Rechts-vor-Links, d.h. niemand hat "Vorfahrt"