Sorgerecht ans Jugendamt übergeben? Geht das so einfach?

5 Antworten

In der BRD können Eltern ihr Sorgerecht bzw. Teile ihre elterlichen Sorge - glücklicherweise! - nicht einfach abgeben, auch nicht an das Jugendamt! Das Jugendamt wird in Form einer Amtsvormundschaft nur mit dem Sorgerecht betraut, wenn den Kindeseltern die elterliche Sorge entzogen worden ist (was vom Jugendamt selbst beim zuständigen Familiengericht beantragt wird) oder bspw. die Kindeseltern minderjährig sind oder eine Ruhendstellung der elterlichen Sorge (bspw. wenn Sorgeberechtige im Koma liegen oder aus anderen Gründen der Erfüllung ihrer elterlichen Sorge nciht nachkommen können).

Ich denke was dir helfen würde wäre mit dem für dich zuständigen Jugendamt deine Situation zu erörtern und einen Antrag auf Unterstützung in Form einer Jugendhilfemaßnahme (Hilfe zur Erziehung, § 27 SGB VIII) zu stellen - so erhälst du fachliche Hilfe.

Ich wünsche dir alles Gute und weiterhin starke Nerven!

FrauWinter  12.05.2013, 17:21

Oh doch, die Eltern können das beantragen.

Wegen so einem Antrag auf Fremdunterbringung habe ich im Dezember einen meiner Jugendlichen verloren. Trotz laufender Gespräche mit der Mutter und trotz Familienhilfe von der Caritas.

Die Mutter hat beantragt und keine 4 Wochen später war der Junge im Heim!

Tillian70  12.05.2013, 17:34
@FrauWinter

Frau Winter, man kann einen Antrag auf eine Unterbringung stellen, das stimmt, das wäre eine der Hilfen zur Erziehung - als Jugendhilfemaßnahme, wie ich das oben angesprochen habe. Das hat aber nichts mit einem Eingriff in die elterliche Sorge zu tun - das ist ein ganz anderes Verfahren!

FrauWinter  12.05.2013, 17:50
@Tillian70

Ich schätze einfach mal, dass es der Fragestellerin im Wesentlichen darum geht, dass sich jemand anderes um den Jungen kümmert. Wie das dann formell gehandhabt wird ist nochmal eine andere Sache. Bestimmt möchte man sich auch zweimal überlegen, auf welche Rechte man verzichtet z.B.

Tillian70  12.05.2013, 18:34
@FrauWinter

Eben! GErade deshalb ist es wichtig sie darüber aufzuklären, dass sie Unterstützung bekommen kann OHNE dass sie ihre Rechte abtreten muss

Habe schon im Heim gearbeitet und ähnliches gesehen. Wie schon von anderen erwähnt ist es nicht notwendig Dein Sorgerecht abzugeben um ihn in eine Fremdunterbringung zu bringen. Da Du erkannt hast, dass ihr miteinander überfordert seit, zeigt das Deine übernommene Verantwortung. Mehr musst Du nicht bringen!!! Du musst ja auch keine Platzwunde selbst nähen nur erkennen, dass genäht werden muss. Vermutlich ist eine Zeitweise Trennung ausreichend wenn Du und Dein Sohn unabhängig voneinander an sich arbeiten. Viel Erfolg. Die Erfahrung zeigt, dass vieles wieder besser wird als oftmals erwartet.

Du kannst beim Jugendamt einen Antrag auf Fremdunterbringung stellen. Allerdings wirst du natürlich mehrere Gespräche beim JA haben und genau darlegen müssen, weswegen du das tun möchtest.

Entweder deinem Antrag wird stattgegeben, dann wird dein Sohn woanders untergebracht, Wohngruppe, Pflegeeltern etc. - ihr als Eltern seid aber nicht ganz aus der Nummer raus. Es ist weiterhin Unterhalt fällig und es gibt Besuchstermine.

Oder man beschließt, dir erst mal eine andere Hilfe zu geben wie Hilfen zur Erziehung. Auch das könnte dir ja schon viel weiter helfen. Man findet auch vielleicht heraus, was eigentlich schief läuft und kann etwas dagegen unternehmen.

Hallo! ich kann dich verstehen! du arme! ich würde ihn aber nicht einfach weggeben; ich würde noch etwas warten... du musst sehr konsequent ihm gegenüber sein und ihn zeigen, wo seine grenzen liegen! es ist gut, wenn ihr schon in psychologischer behandlung seit. wenn er wieder solche aussetzer bekommt, schau ihm in die augen und frag ihn: warum denkst du so? was haben dir die anderen kinder getan? ich liebe dich, aber so kann das nicht weitergehen und so weiter... ich weiß, dass du schon angesprochen hast, dass du ihm immer genug liebe gegeben hast, aber manchmal ist es auch zu viel liebe. irgendetwas aus seiner umwelt MUSS ihn doch beeinflusst haben; vielleicht auch die trennung von seinem vater. oder musste er früher oft streit und schlimme dinge miterleben?! das sind so viele fragen, über die du selbst nachdenken musst. an deiner stelle würde ich es noch mindestens 1 jahr mit ihm versuchen; mach ihm klar, dass er dich verliert, wenn es so weitergeht. aber du musst ihm trotzdem immer zeigen, dass du ihn liebst. er ist dein kind und auch ,,nur" ein mensch. ich wünsche dir viel glück mit deinem sohn in zukunft, dass er sich bessert und bei dir bleiben kann. alles gute!

Du schreibst immer nur, ER tut dies, ER tut das. Such doch erstmal die Schuld bei dir selbst, bevor du über dein Kind redest, als sei es eine Plage. Ja vllt. hätte er es woanders besser, wenn er so eine Mutter wie dich hat. Begib dich in eine Therapie und kümmer dich um dein Kind.

LePoli  12.05.2013, 15:48

junge junge.. sie hat doch die ganze Zeit über versucht zu erklären, dass es nicht an der familiären Lage gelegen hat. Wenn sie wüsste, dass es an ihr liegt, dann würde sie doch nicht hier Hilfe suchen. Also reiß dich mal am Riemen und unterlass solche Anschuldigungen, wenn du keine Ahnung von der Lage der Familie hast. Respektlos sowas..

Diamond1406  12.05.2013, 15:55
@LePoli

Das Kind hat ADHS, es ist kein Monster. Aber wird hier dargestellt, als wäre es eine Ausgeburt der Hölle, das finde ich respektlos. Aber wenn man es schwer hat mit den Kindern, klar einfach abgeben, ist leichter. Was könnte denn mit dem Kind passieren, wenn es plötzlich abgeschoben wird, denkt da mal einer nach ? Es gibt Familienhilfen, Therapeuten etc. ''Er glaubt jetzt schon nicht an Gott'', ja und ? Dann ist das seine Meinung und das sollte wohl kein Problem darstellen.

LePoli  12.05.2013, 21:53
@Diamond1406

Hat sie einmal behauptet, es sei ein Monster? Sie war schockiert über die Gedanken und das Verhalten ihres Sohnes. Warum schreibst du dann nächstes Mal nicht einfach: "Ich halte es nicht für sonderlich logisch, dass Kind einfach jemand anderem zu überlassen, da es zum Aufwachsen seine leibliche Mutter braucht! Es gibt Organisationen, wie Familienhilfen, Therapeuten, etc. Aber bitte gebe dein Kind nicht auf." Wenn du weißt, dass das Kind ADHS hat, dann kannst du dir doch vorstellen, dass die Möglichkeit besteht, dass es nicht an der Mutter lag. Wenn das Problem psychologischen Ursprungs ist, dann muss es doch nicht an der Erziehung und den damit verbundenen Emotionen liegen. Ganz im Gegenteil. Es hört sich für mich so an, dass das Kind hier psychologische Hilfe braucht, nicht die Mutter!

Diamond1406  13.05.2013, 10:18
@LePoli

Ich bin der Meinung, dass beide Hilfe brauchen. Das Kind hat etwas zu verarbeiten vllt. die Trennung vom Vater und die Mutter brauch Unterstützung bei der Erziehung und deshalb bin ich so sprachlos, dass sie deswegen gleich ihr Kind weggeben will. Schön, wenn sie einsieht, dass sie nicht zurecht kommt. Aber das eigene Kind auf Grund der Überforderung einfach wegzugeben, finde ich heftig. Auch mit einem Kind, was kein ADHS hat, sondern in der Pubertät ist, kann es so schwer werden. Durch solche Phasen müssen viele Eltern und denken auch nicht dran, ihr Kind einfach abzugeben.