Sollten alle in die Rentenkasse einzahlen?
Die Diskussion gibt es immer wieder. Dass auch Selbstständige und Beamte in die Rentenkasse mit einzahlen.
Also ich persönlich finde das nicht wirklich fair. Klar die haben mehr Geld. Aber die waren in der Schule vielleicht auch fleißiger. Vielleicht war es aber auch einfach nur Glück.
Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen
7 Antworten
Ein Zombiedebatte, die schon seit Jahrzehnten hartnäckig schwelt.
So einfach ist das nur nicht.
- für Beamte hat der Staat die grundgesetzliche Fürsorgepflicht
- Selbständige sind per Definition selbst und ständig, eigenverantwortlich, auch hier kannd er Staat aus grundgetzlichen Gründen, nicht willkürlich verfügen, konkret über das Eigentum
- die gesetzliche Rente ist SGB VI und damit Ausdruck der grundgesetzlichen Sozialstaatspflicht
Das Rentendesaster ist das Ergebnis jahrzehntelanger Poltik. Den Vogel vollends abgeschossen hat die SPD mit dem historischen Fehler der Agenda 2010, ein erzneoliberaler Auswuchs.
Handlungszwang hin oder her, eine Lösung ist nicht in Aussicht und schon deshalb nicht zu erwarten.
Im long Term setzt die Politik auf die Jahre ab 2050, wonach sich die Problamtik der vielbeschworenen Demographie von selbst erledigt.
Wäre da nicht das finanzielle Problem, "bezahlen aber wie".
Überparteilich besteht Übereinstimmung in dem Bemühen das Thema Rente aus dem Wahlkampf herauszuhalten.
Vorerst ist alles "geregelt" bis 2025, kurz am "wir" ändern nichts.
Da steht bereits der übernächste Wahlkampf ins Haus, mit der gleichen Absprache, das Thema nicht zu diskutieren.
Die Lebenserwartung ist keine Verfügbarkeitsmasse der Politik, sowenig wie die Lebensleistung.
Wehret den Anfängen, bevor man beginnt, dass blauäugige mehr Rente beziehen als braun oder grünäugige.
Kurz um, Rente wird in Arbeitsjahren erwirtschaftet, max. 45 Jahre sind genug.
Nicht 46, 50 oder paffzig Jahre.
Du beschreibst sehr schön den Ist- Zustand, verlierst aber kein Wort darüber, daß
- Private Krankenkassen und häufig auch deren Kunden sich die Rosinen rauspicken,
- Gescheiterte Unternehmer im Alter dem Sozialstaat auf der Tasche liegen,
- Sich Menschen im Niedriglohnsektor keinen würdigen Lebensabend erarbeiten können
- Usw...
Versuchen wir das...
- Private Krankenkassen und häufig auch deren Kunden sich die Rosinen rauspicken,
Zum Alter hin nicht mehr, das funktioniert das Modell nicht, sondern schnappt die Kostenfalle zu.
- Gescheiterte Unternehmer im Alter dem Sozialstaat auf der Tasche liegen,
Das ist das Prinzip von Sozialstaatspflicht, das Existenzminmum jederzeit zu sichern.
Aus welcher Höhe jemand fällt, spielt dafür keine gesteigerte Rolle.
- Sich Menschen im Niedriglohnsektor keinen würdigen Lebensabend erarbeiten können
Gehört zum Ergebnis neoliberaler Verirrung. Es war die Politik die den Niedriglohnbereich einrichtete, weil "billig will ich".
Das das am Ende, zur Rente hin, nicht ausgehen kann, pfeifen die Spatzen schon seit Jahrzehnten von den Dächern.
Braucht nicht viel das zu erkennen, per Definition sozial = die Allgemeinheit betreffend.
Dergestalt verarmen Niedriglöhner im Alter, weil die Poltik sparen wollte.
Erste Hilfe tut Not, "die Milch sauer machen", konkret die Löhne erhöhen, via Mindestlohn, für ein armutsfestes Sozialsystem.
Flankiert mit einer Exit Tax für nomadisierende Unternehmen, nicht zu knapp.
Das beginnt mit einer drastischen Steigerung des Existenzminimums, wozu der entsprechende Steuerfreibetrag gehörte.
Legen wir noch eins drauf, drastische Erhöhung des Pfändungsfreibetrages.
Dem folgte eine Erhöhung von HartzIV, auf eben den Pfändungsfreibetrags.
Womit der Mindestlohn adäquat steigen würde.
Alles darüber hinaus überlasse man den Tarisparteien.
Das wäre Sozialpolitik die den Namen auch verdient.
Dass den Gewinngeiern die Rippen quietschen.
Bei Bedarf ließe sich auch herzhafter zudrücken.
Zum Alter hin nicht mehr, das funktioniert das Modell nicht, sondern schnappt die Kostenfalle zu.
ja, für den Versicherungsnehmer. Und mit Familiengründung oft noch obendrein. Nicht für die Versicherung. Hinter den privaten steht eine Armee von Finanz- und Versicherungsmathematikern die statistische Risiken und Wahrscheinlichkeiten berechnen und der Versicherung auf den Cent vorhersagen, welchen Gewinn sie mit welchem Kunden bei welcher Beitrag einfahren. Biste Jung und ledig, rollen sie dir den roten Teppich aus, biste alt und krank lehnen sie dich ab oder ziehen die preise an. Weiber und Kinder kosten extra. Mit den Privaten isses wie mit Roulette: Die Bank gewinnt immer. Die gesetzlichen müssen nehmen was kommt. Und dann gibt´s noch die Sozialschmarotzer, die erst mal 10-15 Jahre die Vorteile der privaten einsacken, dann Familie gründen und mal 1 Jahr kürzer treten um wieder sozialversicherungspflichtig zu werden.
Das ist das Prinzip von Sozialstaatspflicht (Gescheiterte Unternehmer)
ja, aber es ist schon ein Unterschied ob ich mit 40 einen Karierreknick erleide und vorher 20 Jahre mit meinen Beiträgen Rentnern ihr Auskommen finanziert habe oder eben nicht.
Mit dem Rest kommen wir vielleicht schnell auf einen Nenner.
- Wenn es ein pflichtverzinstes Konto für jeden bei der Bundesbank gäbe -
- bitte nicht bei der Betrügerbank EZB -
- mit monatlichen Auszügen
- sollten alle, wirklich alle dort einzahlen müssen
- aber ihr Geld bliebe ihr Geld
- und diente für niemand anderen etc.
- und könnte bei Restbeständen an Verwandte wie Ehefrauen/männer , Kinder und Enkel vererbt werden (Vermögensbildung)
- dann wäre ich dafür.
Sonderleistungen gäbe es davon auf keinen Fall.
Gschmarre
Was meint der Herr Klugscheißer mit Gschmarre?
Sollte das ein Argument sein?
Lass hören, auch deine Vorstellungen werde ich mir antun.
viel spass noch in der trollecke. baba
Warum sollte jemand anderer Leute Rente zahlen, wenn er davon später selbst in jedem Fall gar nichts hat? Nach dem Motto müsste man ja auch Bäckereibesitzer auf die Gehaltskonten von bspw. Busfahrern Geld zahlen lassen, oder nicht?
Wenn, dann wäre es vielleicht eine Idee, Pensionen für Beamte usw. abzuschaffen, sodass jeder aus demselben Topf seine Rente bekommt. Darüber könnte man mMn schon diskutieren. Aber Beamte in die Rentenkasse anderer einzahlen zu lassen, obwohl sie später „nur“ Pensionen bekommen - das fände ich weit über das Ziel eines Sozialstaats hinausgeschossen. Klar stehen manche auch bspw. bei der Krankenversicherung für andere ein, obwohl sie selbst nie (dermaßen) davon profitieren werden; aber hier ist wenigstens die Eventualität „Wenn diesen Leuten dann doch mal was passiert, können sie sich ebenso auf die Versicherung verlassen“ gegeben.
Wie kommst du denn darauf, dass die mehr Geld haben und in der Schule fleißiger waren?
Die, die einzahlen beziehen dann natürlich auch Rente.
Wie kommst du denn darauf, dass die mehr Geld haben und in der Schule fleißiger waren?
Du denkst also, dass Beamte und Selbstständige nicht mehr Geld haben als andere?
Und was die Schule betrifft habe ich vielleicht geschrieben.
Warum sollten sie?
Ein Angestellter verdient im Durchschnitt rund 37.900 Euro im Jahr brutto, ein Beamter kommt laut statistischem Bundesamt auf rund 48.000 Euro. Diese Lücke ist erklärbar: Der Anteil von Hochschulabsolventen ist bei Beamten höher als bei Angestellten, sie verdienen dementsprechend mehr.
Das betrifft aber nur einen Teil der Beamtenschaft.
Definitiv sollten alle einzahlen. Das derzeitige System ist extrem ungerecht. Ebenso sollte die PKV abgeschafft werden.
Zitat"Den Vogel vollends abegschossen hat die SPD mit dem historischen Fehler der Agenda 2010,..."
Das war kein Fehler, sondern den Umständen geschuldet. Die heutigen Politiker sind Herrn Schröder dafür unendlich dankbar. Ich bin kein Schröderfan, aber der Mann hatte Rückrad und folgte den Ratschlägen seiner Berater. Davon profitieren heute alle Politiker. Rente mit 67 für alle ab Jahrgang 1964.
Was ist so schlimm an Rente mit 68 für alle ab Jahrgang 1970? Die haben eine höhere Lebenserwartung, sie sind länger arbeitsfähig und langweilen sich noch genügend Jahre zu Hause. Agil und kerngesund.