Stimmt das wirklich, das beamte keine steuern und renten bezahlen müssen?

11 Antworten

Wer erzählt denn so etwas?- Beamte werden vom Staat alimentiert. D. h. sie erhalten auch im Ruhestand einen Teil ihrer Bezüge weiter. Daher brauchen sie nicht in die Rentenversicherung einzahlen. Selbstverständlich müssen sie ihr Einkommen versteuern, wie jeder andere.

Sie müssen -bei genau gleichem Bruttoeinkommen- sogar etwas mehr Steuern zahlen als z.B. Angestellte oder Arbeiter; es gilt eine andere Steuertabelle. Abgaben für die Rentenversicherung zahlen sie nicht - sie bekommen ja keine Rente. Die Pension wird im Gegenwert in den Beschäftigungszeiten vom Lohn einbehalten (Beträge sollten in eine "Pensionskasse" gehen, die die Länder u. Bund allerdings entweder nie einbezahlt oder "geplündert" haben). Für Krankheitskosten zahlt der Arbeitgeber ca. die Hälfte der Kosten (Rechnungen u. Rezepte sind einzureichen), für die andere Hälfte muß der Beamte sich privat selbst versichern. Dafür gibt es keine Zuschüsse.

Beamte zahlen auch nicht mehr Steuern als jeder andere. Auf keiner Gehaltsbescheinigung eines Beamten wird ausgewiesen, dass er etwas in eine Pensionskasse zahlt. Die Pensionen werden aus Steuergeldern finanziert.

Beamte sind Privatpatienten. Im Krankheitsfalle bekommen sie vom Arzt ihre Rechnung. Einen Teil der Kosten übernimmt die private Krankenkasse, der andere Teil wird durch Beihilfen bezahlt. Der Beamte legt die Arztrechnungen vor und ihm werden dann die Kosten erstattet.

Bin in einer Beamtenfamilie aufgewachsen. Da war es so, wenn z. B. 1000.--DM an Arztkosten anfielen, so zahlte die private Krankenkasse ca. 70 %. Von der Beihilfe bekam er 50% der Kosten, was am Ende 120% ausmachten. D. h. er hat 20% an Gewinn gemacht. Ihm wurde mehr vergütet, als an Kosten anfiel. Ob das heute noch so ist, weiss ich nicht. Ein Krankheitsfall war immer ein Geschäft für den Beamten.

Bei Versicherungen aller Art gibt es Sondertarife für Beamte. Die Beiträge sind niedriger, als für andere. Im Laufe eines Lebens spart da ein Beamter jede Menge Geld.

Steuern ja, Rente nein. Ferner sind die Beamten alle privat versichert, was sie aber auch bezahlen müssen. Anders ist es bei der Polizei und Bundeswehr, hier haben sie eine freie Heilversorgung.

freie heilversorgung bedeutet was?

@xxLiLKira

Der Arbeitgeber zahlt die Krankheitskosten zu 100% (für aktibve Beamte/Soldaten). Wenn diese Pension erhalten, zahlt er nur noch 50-70%, je nach Familienstand u. Kinderzahl. Aber erst dann mit ca. 60 Jahren bei einer privaten Krankenversicherung wegen einer Versicherung anklopft, ist der "Gekniffene" - er zahlt sehr sehr viel, weil das Risiko für die Versicherung wegen des Lebensalters sehr hoch ist.

@mineralixx

@mineralixx Freie Heilfürsorge nur für Polizisten und Soldaten, ansonsten muss sich jeder aktive Beamte zu 30-50% privat selber versichern !

@mineralixx

@mineralixx Freie Heilfürsorge nur für Polizisten und Soldaten, ansonsten muss sich jeder aktive Beamte zu 30-50% privat selber versichern bzw fereiwillig in die gesetzliche gehen !

@mineralixx

Genau deswegen wird er in jungen Jahren wer weiß wie oft auf eine "Anwartschaftsversicherung" angesprochen. Wer sich dieses Geld dann "spart", ist eben tatsächlich der** DUMME**

Das ist nicht richtig. Beamte können auch in der gesetzlichen KV versichert sein.

Ein Beamter bezahlt seine Einkommenssteuer wie jeder andere auch.

In die ges. Rentenversicherung zahlt er nicht ein, dafür sollte der Staat Rücklagen bilden.

Nicht "... wie jeder andere auch." - Es gilt eine besondere Steuertabelle! Und nach der sind die Abzüge etwas höher.

@mineralixx

Da sagt mein Steuerberater etwas anderes.

Sie müssen zwar wie jeder ihre Steuern bezahlen, aber keine Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung. Außerdem müssen sie sich privat bzw. freiwillig krankenversichern.

Die Rente bei den Beamten nennt sich "Pension". Beamte erhalten 74 % von ihrem letzten Gehalt als Pension. Dummerweise müssen wir alle das bezahlen - was in die Milliarden geht pro Jahr. Das wurde mal, wie fast alle Beamten-Privilegien, zu Kaisers Zeiten, um einen Anreiz zu schaffen. Leider hat man es versäumt, es rechtzeitig wieder abzuschaffen. Solange wir aber von Beamten regiert werden, wird sich daran auch kaum etwas ändern.

@jochen1964

Das sehe ich auch so. Vor allen Dingen erschließt sich mir bei einigen Berufsgruppen nicht, warum sie Beamte sein müssen... Erst recht nicht, wenn privatwirtschaftlich Beschäftigte mit exakt denselben Aufgaben und Verantwortlichkeiten es nicht sind!

@jochen1964

Beamte erhalten maximal 71,25% ihrer letzten Bezüge als Pension (die sie allerdings zu 100% versteuern müssen). Der Prozentsatz richtet sich nach der Lebensarbeitszeit als Beamter (Angestelltenzeiten werden kaum angerechnet). Und zu "Kaisers Zeiten" erhielten Beamte noch 85% ihres letzten Gehaltes als Pension! Brüning schaffte das ab.

@mineralixx

Und warum wird jetzt die Versorgung des Beamten schlecht gemacht, wenn seine Dienstherren vergessen haben dafür Rückstellungen zu bilden?

Jede Firma, die ihren Gesellschafter-Geschäftsführer eine Altersvorsorge zusichert, muss entsprechende Rücklagen bilden.

Hätte man in den 70ern, als die grossen Beamteneinstellungen waren, auch gleich begonnen Pensionsrückstellung anzulegen, würden die Pensionen heute gar niemanden belasten.

Das Beamte Pension anstatt Renten erhalten, hat mit dem Alimentationsprinzip zu tun. Jemand der Beamter wird, gibt bestimmte Rechte auf und unterwirft sich dem Dienstherrn. Dafür wird er von seinem Dienstherrn sowohl bei Gesundheit, bei Krankheit und auch im Alter versorgt.

Ob es noch zeitgemäss ist, und ob wirklich jeder Beamter sein muss, darüber können wir streiten. Aber in dem Moment, wo wir aufhören Beamte in bestimmten Bereichen einzustellen, muss man auch damit rechnen, dass diese Berufsgruppen streiken, denn es sind dann nur noch Angestellte.

Willst Du wirklich streikende Richter? Streikende Polizisten? Ein streikendes Finanzamt stellt man sich zwar toll vor, aber würden alle Finanzämter eines Bundeslander einen Tag komplett streiken, würden die fehlenden Einnahmen zu Schuldzinsen in einem zweistelligen Millionenbetrag führen.

@Meandor

ok rechnen wir es mal einfach ob angestellt oder verbeamtet um ein gehalt zu zahlen muss es erwirtschaftet werden. ob es nun über steuern oder konzerneinnahmen erfolgt ist egal, das prinzip bleibt gleich.

soll ein angestellter ca 1600 € netto verdienen so müssen dafür Mittel auf gewand werden die ca 2800 € entsprechen, auf der Abrechnung für den Angestellten erscheinen die Steuern und die Sozialabgaben die er zu tragen hat. Diese sind aber eben nicht 1200 € sondern die Steuern und die ARBEITNEHMERanteile zur Sozialversicherung. Aber auch wenn es sich so nennt es kommt aus den Unternehmenseinnahmen ob es nun Arbeitgeber oder Arbeitnehmeranteil ist. Habe ich nun einen Beamten der 1600 € netto verdienen soll, muss ich nur ca 1850 € aufwenden also ca 950 € weniger weil nur Steuern abgezogen werden. Das der Beamte von diesem Netto noch seine Private Krankenversicherung zahlt und das für jedes Familienmitglied ( also wenn er 5 Kinder hat auch für jedes Kind eien Beitrag und nicht nur einen für alle Familienmitglieder) lassen wir mal aussen vor !

Um diesen Unterschied der während der aktiven Zeit weniger aufgewendet werden muss, aufzubrauchen müsste jeder Beamte 40 Jahre Pension erhalten !

@Meandor

@ Meandor: Klar, diese Beispiele werden immer gerne aus der Mottenkiste gekramt, wenn es um das Streikrecht geht... Aber warum müssen Lehrer, Bibliothekare, Feuerwehrleute, Gärtner, Sozialarbeiter, Hausmeister und weiß der Geier was noch alles Beamte sein? Ich war 35 Jahre lang als Angestellter im Rettungsdienst tätig, und niemals hätten wir auch nur an einen Streik gedacht! Das hat etwas mit der Berufsehre zu tun, und ich hoffe, dass Beamte sie auch haben...

@jochen1964

Hier funktioniert das Gesetz der Gleichbehandlung eben nicht. Für Beamte wurden extra Gesetze geschaffen. Die Pensionen sind vergleichsweise höher als Renten.

Bei Rentnern richtet sich ie Höhe der Rentenansprüche an die eingezahlten Beiträge in die Rentenkasse. Wer normal verdiente und ein Arbeitsleben lang in die Rentenkasse einzahlte, der hat im Durchschnitt etwa 1200.--€ Rente.

Wer als Beamter 3000,--€ als letzten Bezug bekam der kann mit einer Pension von ca. 2200.--€ rechnen. Musste aber nie etwas in eine Pensionskasse einzahlen.

Viele Jahre lang bekamen Beamte eine 13. Pension als Weihnachtsgeld. Rentner konnten davon nur träumen.

Meine Tante war mit einem Beamten verheiratet der mit ca. 5 Jahren verstarb. Er hatte einen höheren Dienstgrad. Drei Monate nach seinem Tod ging dann ein Schreiberei bei meiner Tante ein, in dem es hiess, dass ihr verstorbener Mann befördert wurde. Durch diese Beförderung erhielt meine Tante über 4000.--€ an Pensionsleistung.