Smartphone gebraucht - Was ist eine Differenzbesteuerung?

2 Antworten

Grundsätzlich verweise ich auf die Antwort von "freejack75". Nur der Vollständigkeit halber:

Bei der Differenzbesteuerung handelt es sich um eine Sonderregelung im Umsatzsteuergesetz. Sie wir immer dort angewandt, wo ein gewerblicher Verkäufer, der zur grundsätzlich zur Ausweisung und Abführung der MWST/USt verpflichtet wäre, Artikel von Privat (und damit ohne MWST) an- und dann gewerblich weiterverkauft. Der Hintergrund liegt in der Berechnungsmethode für die vom Verkäufer an das FA abzuführenden Umsatzsteuer. Hätte der Verkäufer den Artikel *mit* MWST gekauft und würde ihn weiterverkaufen, würde der den Artikel mit MWST auspreisen, und die vom Käufer bezahlte MWST (die ja Teil der Kaufsumme ist) mit seiner selbst beim Kauf bezahlten MWST (Vorsteuer) verrechnen, und die Differenz an das FA abführen. Soweit das herkömmliche Verfahren. 

Bei der Differenzbesteuerung geht das aber nicht, weil der Verkäufer beim Ankauf selbst keine MWST (==Vorsteuer) bezahlt hat. Er muss daher MWST nur auf den Differenzbetrag zwischen seinem Ankaufs- und seinem Verkaufspreis erheben (sonst würde er mehr Umsatzsteuer abführen als er selbst eingenommen hat beim Verkauf). Beispiel: Der Artikel wurde vom Verkäufer für € 50.-- von privat erworben, und verkauft für € 70.--. Dann muss der Verkäufer nur aus dem Differenzbetrag - also den € 20.-- - Umsatzsteuer an das FA abführen (hier also bei 19% € 3,19), darf aber in seiner Rechnung keine Umsatzsteuer ausweisen.

Auf die Anwendung der Differenzbesteuerung nach § 25 a UStG hat der Anbieter in seinem Angebot ausdrücklich hinzuweisen, damit der Käufer nicht irrtümlich annimmt, der Rechnungsbetrag enthielte MWST. Insofern hat der Anbieter hier alles richtig gemacht.

wenn Du es privat kaufst: nichts.

Wenn Du es gewerblich kaufst, und Du vorsteuerabzugsberechtigt bist: das Gerät ist im Endeffekt teurer als ein vergleichbares zum gleichem Bruttopreis, bei dem USt auf der Rechnung ausgewiesen wird.