Sind Sachen die ich von mir verkaufe, steuerfrei?

11 Antworten

Nein musst du nicht solange es privat läuft, ... was privat ist hängt von deinem Jahresumsatz ab. Ich weiß jetzt nicht die Grenzwerte, aber ab einem Geiwssen Wert wird dir unterstellt gewerblich zu handeln, und dann musst du Steuern zahlen.

martin0815100  03.10.2016, 04:48

Es ist weniger der exakte Wert als vielmehr die Regelmäßigkeit und Häufigkeit die hier die Definition gewerbsmäßiges Handeln erfüllt. Der Umsatz ist allenfalls ein Indiz.

Aber wie gesagt, probieren kann man es und zu Beginn ist es ja sicher nicht gewerbsmäßig.

Cryptorchid  03.10.2016, 04:51
@martin0815100

Ok, wiederspreche dir nicht. Aber grundsätzlich ist es erstmal nicht steuerpflichtig ... solange keine der oben genannten Konditionen einen gewissen Wert errreichen.

martin0815100  03.10.2016, 04:53
@Cryptorchid

Ja, deshalb sage ich ja, dass Sie es ausprobieren soll. Wenn es einen Markt gibt sowas entspprechend oft zu verkaufen, macht ein Gewerbe sogar Sinn. Wenn nicht und man nur gelegentlich in unregelmäßigen Abständen seine alten Sachen gegen Geld austauschen will, dann bitte

Normal gebrauchtes zu verkaufen, muss man nicht versteuern, aber was du da vorhast, liegt etwas anders. Du kaufst neue Artikel (Unterwäsche, Socken) und bearbeitest die (indem du sie trägst) und verkaufst die teurer weiter. Und das ist eben dann ein Geschäft, das du betreibst und das wäre anmeldepflichtig und auch Steuerpflichtig, zumindest wenn es professionell betrieben wird. Privat ist das dann nicht mehr. 

Ist natürlich alles auch eine Frage, in welchem Umfang und ob du damit auffliegen kannst. 

Wo willst du denn den Kram verkaufen? Auf einem speziellen Forum für solche Sachen? 

Bei ebay und Co. ist so was verboten und wird regelmäßig gelöscht. Ich habe eine Bekannte, die so was mal für eine Weile gemacht hat (auch unter der Hand ohne Anmeldung). Die Anzeigen wurden natürlich gelöscht, sie hat dann einfach "nur" Unterwäsche oder Strümpfe angeboten zum Verkauf mit Preis nach Vereinbarung und hat ein Bild zugefügt von der Ware, die sie gerade an hatte. Auf dem Foto war dann natürlich kein Gesicht zu sehen, nur der untere Teil. Dann bekam sie immer Anfragen, ob sie die Ware auch haben könnten, wenn sie sie 2 Tage lang getragen hat. Das war dann die Verhandlungsbasis. 

bin mir nicht sicher, ob ich die Einnahmen versteuern muss.

Wenn du die Sachen teurer verkaufst als du sie eingekauft hast, handelst du mit Gewinnerzielungsabsicht. Da du das vermutlich nicht nur einmal machst sondern wiederkehrend, handelst du gewerblich (§ 15 Abs. 2 EStG).

Wer gewerblich handelt, muss ein Gewerbe anmelden (§ 14 GewO) und ist zur Abgabe der Einkommensteuererklärung verpflichtet (ggf. auch Abgabepflicht zur Umsatz- und Gewerbesteuererklärung). --> §§ 25, 46 Abs. 2 EStG, 56 EStDV.

würde das nicht unter einen Festpreis fallen und somit auch nicht steuerpflichtig sein, oder?

Es gibt Restaurants, da bezahlt der Gast, was er für richtig hält. Das Restaurant hat trotzdem dadurch steuerpflichtige Umsätze. Ein Festpreis ist nicht erforderlich für die Steuerbarkeit von Umsätzen oder Gewinnen.

Wenn Du mal ab und zu sowas verkaufst, dann ist das kein Problem. Problematisch ist, wenn Du sowas dauernd anbietest. Dann  wird es gewerbsmässig und Du müsstest das versteuern und auch ggf. als Gewerbe anmelden. Das Finanzamt muss Dir das nachweisen, hast Du aber ein Ebay Shop mit sehr vielen regelmäßigen Verkäufen könnte es das vermutlich auch.

Insofern hängt es davon ab wie intensiv Du das vorhast. Du kannst ja erstmal probieren ob sich sowas lohnt und ob es genug Vollpfosten (sorry ^^) gibt die sowas kaufen. Wenn ja, dann kannst Du es ja professionell betreiben ^^

Herb3472  03.10.2016, 04:51

Sehr gut und klar dargestellt :-) Und danke für den "Vollpfosten" *grins*

Wenn Du es gelegenlich machst, so ist das einfach verkauf von gebrauchten Sachen.

Aber sobald daraus ein Geschäftsmodell wird, ist es ganz einfach eine gewerbliche Tätigkeit.

Aber selbst wenn Du es versteuern musst bleibt da bestimmt noch genügend übrig.

Bedenke, Du kaufst Unterwäsche, Du spart es sie zu waschen udn bekommst auch noch mehr dafür, als Du selbst bezahlt hast.

Der einzige Aufwand ist die Zeit für Verpackung/Versand, die Werbung in den sozialen Medien udn der Aufwand öfter mal shoppen zu gehen.

Es dürfte Schlimmeres geben.

Ob und wieviel Steuer anfällt, kommt auf Deine übrigen Einkünfte an.