Schlecht bezahlte Arbeit annehmen?
Hallo ihr Lieben, bitte um ehrliche Meinungen. Ich habe mein Studium vor kurzem erfolgreich beendet, kann aber erst im Spätsommer nächsten Jahres mit einer Beamtenstelle bei einer Behörde anfangen. Ich habe während meiner Studentenzeit mehrere Jobs angenommen, da ich in meiner Familie keine finanzielle Unterstützung habe und habe es sogar geschafft Rücklagen zu bilden. Da ich mietfrei lebe und auf Honorarbasis in einem Sprachinstitut arbeite, ist für meine finanzielle Sicherheit im Grunde gesorgt. Mein Problem: Ich langweile mich und würde gerne mehr Geld verdienen für eine Immobilie in der Zukunft. Ich könnte spontan nächste Woche an einer Tankstelle anfangen, sogar Vollzeit, allerdings für 8,30 Euro Brutto. Verhandeln natürlich versucht, zwecklos. Arbeitgeber sinngemäß: Muss ja froh sein, dass es ab Januar den Mindestlohn gibt! All meine Studentenjobs waren besser bezahlt und beim Probearbeiten habe ich gemerkt, dass die unterschiedlichen Schichten und das große Kundenaufkommen einer großen Tankstelle doch erheblich Stress verursachen. Außerdem müsste ich wegen der flexiblen Arbeitszeit meine gut bezahlte "honorar"-Arbeit vermutlich aufgeben. Weiteres Problem: Es gibt in meiner Kleinstadt nicht sonderlich viele Arbeitgeber und bin nicht sicher, ob ich bis nächsten Spätsommer etwas anderes finde. Würdet ihr die Arbeit an der Tanke annehmen? Stehe zwischen den Stühlen, da ich gerne Geld verdienen möchte, aber ich mich schon beim Probearbeiten schlecht gefühlt habe wegen der für mich geringen Bezahlung. Ich dachte, wenn ich derart ausgenutzt werde, nehme ich die Arbeit an, und kündige, wenn ich etwas anderes finden sollte oder es mir zu dumm wird...findet ihr das dreist, in Ordnung oder würdet es von vornherein lassen?(Anmerkung: An Feiertagen gibt es keine Zulage, selbst bei einem großen fast food restaurant ist dies anders. Wer an Heilig Abend arbeiten dürfte, weil ich keine Kinder habe, wurde schon angedeutet.)
8 Antworten
Hallo cecelia999,
Ich würde die Arbeit nicht annehmen und warten bis ein besseres Jobangebot kommt. Eine Stelle, dass dir 8:30 Euro pro Stunde nur zahlt, wirst du sicher immer wieder finden können. Mach dir deswegen keinen Kopf. Erst recht, wenn du nicht finanziell davon abhängig bist. Wünsche dir noch einen schönen Abend und viel Glück bei der Jobsuche. Bis Sommer ist noch viel Zeit.
Liebe Grüße banadeliderler
Hallo, du wirst es nicht glauben, aber vor kurzem bekam ich ein noch schlechteres Angebot von einer Bäckerei, in der ich mehr als 40Std/Woche für Netto umgerechnet ca 5,20 Euro hätte arbeiten dürfen. Ich werde mir jetzt überlegen, was ich mache, aber ich zweifle eben daran, dass ich ein besseres Angebot bekomme. Mir tut jeder leid, der langfristig auf solche Jobs angewiesen ist und bin mehr als dankbar, dass ich in einem Jahr gut bezahlte, geregelte Arbeit habe. Trotz Mindestlohn haben viele Arbeitnehmer auch 2015 nichts zu lachen...
Nein, ich würde das nur dann annehmen, wenn wirklich alle anderen Einkommensmöglichkeiten wegfallen - mach lieber etwas, was deiner Qualifikation entspricht und gib nicht noch deine Honorar-Arbeit auf. Versuche lieber, diese Honorarbeit auszuweiten.
Wenn du es nicht für die finanzielle Absicherung brauchst, musst du es auch nicht machen. Du arbeitest ja nebenbei, du sitzt ja nicht nur "dumm" zu Hause rum.
Vielleicht wäre aber etwas Ehrenamtliches was für dich? Ja, da bekommst du auch nichts für, aber es füllt Zeit aus, du würdest was Gutes tun und, im Zweifelsfall, sieht es gut auf dem Lebenslauf aus.
Wenigstens habe ich eine Alternative angeboten, als nur einen Vorschlag abzulehnen.
musst du wissen, wie nötig du das geld hast
ich würde es nicht tun, ich bin jetzt 40 und wenn ich den typen an der tankstelle sehe, der mit mir zusammen abi gemacht hatte
was denke ich wohl über den?
Würde ich nicht machen. Schon aus Prinzip nicht.
nein, ich denke nicht, dass ehrenamtliches etwas für ihn ist
und die bedeutung für den lebenslauf wird stark überbewertet