Schimmel nach Tapezieren?

2 Antworten

Die Luftfeuchtigkeit und das Heizen sind entscheidend... Gerät ausleihen/kaufen, das dir Raumtemperatur, Feuchtigkeit und Taupunkt-Temperatur anzeigt... ab 15 Euro...

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Schimmel – nasse Wände? Probleme mit dem Vermieter/Eigentümer?

Wasser an der Innenseite von Fensterscheiben wird festgestellt, wenn sich diese Feuchtigkeit aber in/an der Tapete/Wand festsetzt, wird der Folgeschaden als Schimmel erst deutlich später feststellbar.

Warum kommt es zu Feuchtigkeit in den Räumen? Generell ist durch die Ausatmung, die Verdunstung von Blumenwasser, Kochwasserdampf … immer eine Verdunstung von Wasser in den Räumen vorhanden. Nachts verliert jede Person bis zu einem Liter Flüssigkeit durch Schwitzen, Atmung …

Warum schlägt sich die Feuchtigkeit an den Fenstern/Wänden nieder? Je nach Lufttemperatur kann die Raumluft nur bestimmte Wasserdampfmengen aufnehmen. Bei 0 Grad sind das etwa 4 Gramm, bei 20 Grad etwa 17 Gramm pro Kubikmeter. An kalten Flächen (z. B. Fenstern) schlägt sich die Raumfeuchtigkeit dann nieder. Das gleiche passiert, wenn man gegen einen Spiegel ausatmet: er beschlägt.

Jeder kann sich an Erzählungen seiner Großeltern erinnern, die davon berichten, dass man im Winter noch Eisblumen an der Innenseite der Fenster hatte. Damals wurden dicke Decken vor die Fenster gehängt. Oft froren die Decken dann an den Fenstern fest. Auch konnte durch dicke Vorhänge, die abends zugezogen wurden, die Kälteausstrahlung der weitgehend ungedämmten Fenster verringert werden.

Heute hat kaum jemand noch dicke Vorhänge vor den mehrfach verglasten Fensterscheiben, deren Fläche auch erheblich größer geworden ist als früher. Die Innentemperatur an den Mehrfachverglasungen ist so in vielen Fällen deutlich über den (in Altbauten) weniger gedämmten Außenwänden. Daher sollte die Temperatur an allen Innenflächen der Räume bei recht kalten Wänden (mit einem Infrarotthermometer) überprüft werden.

Was ist zu tun? In kleinen Schlafräumen (unter 14 m² und 2,45 m Raumhöhe) reicht die Luftmenge von ca. 35 m³ gerade einmal, um bei einer Raumtemperatur von 15 Grad die Menge von 400 ml Verdunstungsflüssigkeit aufzunehmen. Bei 50 % Luftfeuchtigkeit sind aber schon 200 ml in der Luft vorhanden, bevor man dort schlafen geht! Der Rest (alles, was über die weiteren 200 ml verdunstet wird,) muss sozusagen an das Fenster oder an/in die Wand. Dort wird er bei einer verputzten Innenwand auf den ersten Zentimetern der Wand aufgenommen, wenn die Tapete, Farbe dampfdurchlässig ist. Bei 2 Personen kommen schon Feuchtigkeitsmengen von mehr als einem Liter zusammen! Dann ist höchste Vorsicht geboten! Im Laufe des Tages dann wird diese Feuchtigkeit dann – nur bei ausreichender Belüftung – fast vollständig wieder abgegeben.

Es kann also nur eine ausreichende Stoßlüftung am frühen Morgen für eine Lufterneuerung und damit eine deutliche Senkung der Luftfeuchtigkeit (unter 55 %) sowie eine angemessene Beheizung von mindestens 15-16 Grad über den ganzen Tag Abhilfe schaffen. Eine permanente Abluftanlage verbraucht nicht mehr als 20 Watt/Std. (also ca. 10 Cent/Tag) und ist z. B. bei innenliegenden Bädern die richtige Lösung!

Das Führen eines Heiz-/Lüftungstagebuchs ist erforderlich. Dazu sind die Temperaturen in Raummitte (einen Meter über dem Boden), die Temperaturen an den Wänden/Decken und am Fenster zu messen und die Lüftungszeiten sowie die Luftfeuchtigkeit im Raum (vor und nach dem Lüften) zu notieren.

Nur mit solchen Aufzeichnungen könnte ein Vermieter davon überzeugt werden, dass ein Baufehler vorliegen kann. Für Baufehler und deren Abhilfe ist der Eigentümer zuständig – für die auf falsche Lüftung/Heizung zurückzuführenden Beschädigungen zahlt der Mieter!

Kurze Nachmeldung - EINE Woche vor Einzug wurde noch tapeziert !!