Privatinsolvenz - dringende Fragen: Girokonto im Dispo usw.

1 Antwort

Wäre das Girokonto nicht überzogen, dann würde es in der Regel nur ganz kurz gesperrt werden und der Treuhänder gibt es dann gleich wieder frei. Das ist zum Start der Insolvenz der normale Vorgang. Manchmal wird das Konto auch gar nicht gesperrt. Das hängt vom Treuhänder ab.

Da das Konto im Minus ist, fällt es in die Insolvenzmasse, d.h. die 2.000 EUR sind Teil der Schulden in der Insolvenz. Das Konto wird von der Bank geschlossen werden. Nachdem Du in die Insolvenz gehen möchtest, macht es auch keinen Sinn, die 2.000 EUR noch auszugleichen.

Du brauchst also auf alle Fälle ein neues Girokonto. Das kannst Du auch jetzt schon beantragen. Dabei darauf achten, dass Du ein Guthabenkonto eröffnest. Gehalt würde ich gleich auf das neue Konto gehen lassen. Und wegen dem Risiko, dass der Treuhänder das Konto zu Beginn kurz sperren lassen kann, das Gehalt sofort abheben, bis sich die Sache eingespielt hat.

Urlaub kannst Du logischerweise antreten. Wenn es sich mit dem Insolvenzbeginn überschneidet, dann musst Du beachten, dass Du gleich nach Beginn einen Termin beim Treuhänder bekommen wirst. Dafür wirst Du angeschrieben. Das kann schnell gehen, oder aber 1 - 2 Wochen dauern. Du solltest also jemanden haben, der die Post im Auge behält.

Wenn Du noch weitere Fragen hast, melde Dich einfach.

Vielen Dank schon mal für die hilfreichen Antworten. Die Änderung des Girokontos und die Änderung bei meinem Arbeitgeber wird denke ich ohnehin ein paar Tage andauern. Bis dahin geht am 15. erstmal sowieso noch alles seinen gewohnten Gang, bis der Dispo ausgereizt ist. Da bei dem ganzen noch zwei wesentliche Aspekte mitspielen (Haus + Auto), die auch noch völlig ungeklärt sind, werden die Sorgen dadurch nicht besser.

@Timm11223

Beim Haus und Auto gibts auf jeden Fall ein Gespräch mit dem Treuhänder. Aber im Prinzip ist der Weg klar, auch wenn er vielleicht weh tut.

Auto: Wenn das Auto abbezahlt ist, dann kann der Treuhänder das Auto im Prinzip verwerten. Es gibt eine Einschränkung, wenn Du das Auto für den Weg in die Arbeit brauchst. Hier zählt aber die Verhältnismässigkeit, d.h. wenn das Auto z.B. 10.000 EUR Wert ist, dann wird der Treuhänder das Auto wohl verwerten, weil man auch mit einem Auto im Wert von 1.000 EUR in die Arbeit kommt. Er könnte also ein minderwertigeres Auto zur Verfügung stellen. Wobei ich ein abbezahltes Auto vorher lieber der Frau überschreiben würde.

Wenn das Auto nicht abbezahlt ist, dann landet die Restschuld in der Insolvenzmasse und die Bank oder der Darlehensgeber wird das Auto verkaufen.

Haus: Ist das Haus schuldenfrei, dann ist es erstmal Vermögen und das freut den Treuhänder. Mehr brauche ich vermutlich nicht zu sagen.

Ist das Haus noch belastet, dann wird die Bank nicht bis zum Insolvenzbeginn warten, sondern bei der Aufforderung zum außergerichtlichen Schuldenvergleich über eine Versteigerung nachdenken. Bleiben dann noch Schulden übrig, dann gehen diese in die Insolvenzmasse, sodern die Bank diese anmeldet.

@DwarfEnt

Sowohl das Haus als auch das Auto sind beides nicht bezahlt (weit davon entfernt). Uns wurde heute bei der Schuldnerberatung gesagt, dass Sie mit Immobilie nicht in die Insolvenz mit uns gehen können. Wir sollten uns an einen weiteren Berater wenden ;( Ich dachte die ganze zeit, dass man alles über einen zentralen Ansprechpartner / Insolvenzverwalter / Anwalt ??? laufen lassen kann. Da fehlt uns noch der Plan, an wen wir uns eigentlich jetzt konkret wenden müssen und die Reihenfolge das ganze zu starten.

Deshalb auch die Vorabfrage mit dem Girokonto, ob wir das einfach so schon quasi canceln können - bevor die Insolvenz beginnt.

@Timm11223

Ich hab Dir mal eine Freundeseinladung geschickt. Da kann ich Dir per Privatnachricht noch ein paar Tipps geben, wenn Du möchtest. Musst nur die Einladung annehmen.