Kann man mit 18 selbst ein Pferd finanzieren?

10 Antworten

Diese Frage wurde schon öfter hier gestellt, ich bin mir ganz sicher, dass eine 18jährige, die gerade ihre Ausbildung, auf keinen Fall ein eigenes Pferd finanzieren kann. Hier der Link, wo andere User Kostenaufstellungen gemacht haben

https://www.gutefrage.net/frage/eigenes-pferd-trotz-geldmangel

So viel Taschengeld oder Weihnachtsgeld bekommst Du nie im Leben zusammen, um das zu bezahlen. Was hat denn Dein Notendurchschnitt mit dem Kauf eines Pferdes zu tun? Allein was ein Tierarzt kostet, wenn das Tier krank wird. Versicherung brauchst Du auch noch. Die Schwester meines Mannes hat wirklich Geld, die hat sich auch schon stark einschränken müssen, als das Futter vor zwei Jahren so unglaublich teuer war.

Ich hätte auch gerne einen Porsche, aber ich kann ihn halt nicht bezahlen. Man bekommt nicht alles im Leben, was man so haben will. lg Lilo

Ich glaube - nein! Ich weiß, dass man es nicht kann! Ich habe seit fünf Jahren ein Pony und in diesen fünf Jahren hat sich so viel geändert! (Bin jetzt 19; meine Eltern finanzierten das Tier!!) Vor fünf Jahren stand mein Pferd ca für 1300 Euro im Jahr. Heute steht er für Ca das VIERfache (!!). - das liegt nicht daran, dass wir auf einmal das VIERfache Geld haben, sondern weil einfach eins ins andere spielte und ich (wir) auf die Bedürfnisse des Tieres eingehen musste!! Man kann so etwas wie Pferdehaltung langfristig nicht wirklich kalkulieren - so lange du keine festes Einkommen hast (oder deine Eltern bereit sind, das Tier bis ans äußerste mit zu tragen) lass lieber die Finger davon - es wäre nur schmerzhaft für dich und das Pferd, wenn du es in 2 Jahren wieder verkaufen müsstest, weil du dich an seine Bedürfnisse vielleicht nicht so gut anpassen kannst.

Nein, das kann man nicht. Und ehrlich gesagt, ist der Stall auf einer Nordseehallig oder hinter den 7 Bergen bei den 7 Zwergen? 100 euro Pensionsgebühr sind irrational. Dahinter kann sich nur ein Schlammloch mit Hungerration verbergen.

Was machst du, wenn du merkst, dass es deinem Pferd in diesem Stall schlecht geht? Dass du da guten Gewissens nicht bleiben kannst, weil es im Matsch versinkt, zu wenig zu fressen bekommt, schlechtes Futter erhält. Du müsstest dann wechseln, kannst es aber nicht finanzieren.

Man sollte seine Kalkulation nie auf solche Billigpreise hin abstellen, sondern auf die normalen Pensionspreise der Region. Eben damit du im Notfalls ausziehen kannst.

zottelpferdchen  12.09.2015, 21:35

Warum findest du 100€/Monat so abwegig? Ich zahle auch nur 112€ für einen reinen Selbstversorger Offenstall mit 8 Tieren. Heu, Stroh, etc. inclusive. Sollte man extra Futter brauchen oder auf Sägespäne im Liegebereich bestehen muss DAS natürlich selbst bezahlt werden.

Klar, ein "all inclusive" Stall mit rundum Service kostet deutlich mehr, aber muss nicht unbedingt qualitativ besser sein. Ich denke auch, dass man schon 150-180€ als Unterstellkosten rechnen, aber es gibt auch günstigere Ställe, die aber nicht zwingend schlechter sind.

Ich wollte mit 13 unbedingt ein Pferd, aber nicht weil ich gerne ein eigenes Pferd gehabt hätte, sondern weil der 7 jährige dann nicht zum Schlachter gegangen wäre. Meine Eltern hatten das Geld absolut nicht und somit konnte ich ihn nicht retten.

Trotz Jobs, Ausbildung und sogar einigen Jahren bezahlter Arbeit habe ich erst mit 27 Jahren ein eigenes Pferd kaufen können.

Wenn es den Eltern nicht möglich ist, dann ist ihnen das nicht möglich und vielleicht bist du für deine 18 Jahre noch etwas blauäugig, was die wahren Kosten bei einem Pferd betreffen.

Wäre es für dich kein Problem, das du dein Tier einschläfern lassen mußt, falls du eine hohe Tierarztrechnung nicht bezahlen kannst? Ich glaube nicht, das deine Eltern mal schnell 6000 Euro löhnen können, oder.

Falls du jetzt sagst, das sei nie der Fall dann: Meine Freundin hatte ihr Pferd gerade mal seit 4 Wochen und auf dem Konto 5000 Euro für ein Auto angespart, leider hatte das Pferd eine schwere Kolik - die 5000 Euro reichten nichtmal aus und sie musste noch 1000 Euro Kredit aufnehmen.

Solange du vom Geld deiner Eltern abhängig bist bist du auch von deren Entscheidung abhängig.

Warten ist deiner Meinung nach keine Option mehr, und was wird aus dem Pferd, wenn du nach 2 Monaten merkts, das du die finanzielle Seite nicht stemmen kannst und deine Eltern nicht bereit sich schon wieder etwas in diese Hobby zu investieren.

Ein Hobby ist nicht Lebensnotwendig, eine gute Ausbildung schon (die zahlt später das Hobby).

100 Euro verlangt der Stall? Da muss es mehr als einen Haken geben, denn das sind normalerweise in Deutschland die Futterkosten für ein Pferd im Monat und von irgendwas müssen ja Licht, Wasser, Zäune, Mistentsorgung (auch auf die eigenen Flächen zum Düngen raus fahren kostet Geld für Maschinen und deren Betrieb), Gebäudeinstandhaltung etc. auch bezahlt werden. Da wäre ich absolut skeptisch. Betriebe, die so anbieten, habe ich bisher nur schlechtes Heu aus billigem Einkauf füttern oder an der Menge sparen sehen. Da sieht man aber auch langfristig die Pferde davon krank werden. Lieber mehr zahlen, auch wenn das im Moment nicht in Dein Budget passt, als einem Pferd was halbschariges antun. Erst Heu fressen und dann auf's Gras ist ja schonmal gut, aber für mich schonmal alarmierend: Erstens die Steherei die ganze Nacht über, obwohl man heute genug Offenstallerfahrung hat, dass man weiß, was das Stehen mit den Boxenpferden macht und zweitens klingt das für mich so als könnten die Pferde unter tags nicht frei entscheiden, ob sie weiter Gras oder doch lieber dazwischen mal Heu fressen möchten. Bietet man ihnen das nicht an, muss man ihnen halt dann den Tierarzt bezahlen, wenn sie Verdauungs- und Stoffwechselprobleme davon bekommen. Mein's wär's nicht, ich hätte aufgrund schlechten Gewissens keine ruhige Minute mehr, wenn ich ein Pferd so halten würde, nur um schneller ein eigenes zu haben.

Dann auch Deine "Rücklagen" ... 100 Euro im Monat sind schon 1.200 im Jahr. Du wirst es drehen und wenden können, wie Du willst, um Nebenkosten von ca. 200 Euro pro Monat wirst Du nicht rum kommen. Bei mir gibt es kein unnötiges Ausrüstungsteil, ich brauche dieses Geld und ich habe das xmal vorgerechnet, dass es mit weniger einfach Unsinnig bzw. am falschen Ende gespart ist, weil man z.B. die Ersparnis für einen Billigsattel später dem Tierarzt oder dem manuellen Therapeuten zahlt uns so weiter. Also musst Du 3.600 Euro pro Lebensjahr des Pferdes aufbringen, sofern es nicht krank wird oder sich verletzt. Wenn das Pferd dann auch noch krank oder verletzt ist, kannst Du gut und gerne mal Deiner Familie (wer auch immer dann einspringen wird), einen Urlaub kosten oder auch die Altersvorsorge. Dass Warten nicht infrage kommt, so lange Du nicht mindestens ein mittleres regelmäßiges Einkommen hast, ist schlicht und ergreifend egoistisch. Glücklich werden mit dem eigenen Pferd kann man auch später noch. Wenn die Tante aber wegen Dir auf ihren Urlaub verzichtet und später vielleicht körperlich nicht mehr fit genug ist, um ihn nachzuholen ... nein, ich weiß nicht.

Ich "musste" auch warten, bis ich 33 war, obwohl ich mir schon mit 8 ein eigenes Pferd gewünscht hatte, natürlich, wie jedes Mädchen, das reitet. Aber jetzt ist alles meine Entscheidung. Wenn mein Pferd mal nur mit teuren Medikamenten ein beschwerdefreies Leben führen können wird, dann kann ich entscheiden, ob ich das stemmen kann, ob es mir das wert ist oder ob ich mein Pferd gehen lassen muss. Ich könnte nicht damit leben, dass die Entscheidung zum Einschläfern vielleicht aufgrund der wirtschaftlichen Kriterien der Familie gefällt werden muss. Aber man muss einfach selbst wissen, ob man ein Gewissen hat und ob man es aushält, wenn dieses einen plagt.