Online Forderungen verkaufen: Unterschied Debitos - Smart-Collect?

4 Antworten

Hallo Michael,

standen bei uns vor einigen Wochen vor der selben Entscheidung, hoffe ich kann dir deswegen weiterhelfen:

Zunächst zu Debitos: Debitos ist eigentlich wie ebay, nur dass du Forderungen verkaufst. Hierbei ist es ganz egal ob die Forderungen offen/zweifelhaft etc. sind. Es gibt wirklich viele Käufer auf der Plattform, sodass wirklich jede Art von Forderung verkauft werden kann, fand auch den Prozess des Verkaufes sehr einfach: Forderungen einstellen, die Käufer bieten, du schickst die Forderungen an den Käufer und der Käufer dir das Geld, fertig -eben wie ebay.

Smart Collect hatten wir auch dem Schirm, persönlich habe ich das Prinzip jedoch nie vollständig durchdrungen. Käufer sollen Forderungen nur dann kaufen, wenn sie Verbindlichkeiten aufrechnen lassen wollen? Konnte den Sinn davon damals nicht nachvollziehen, auch weitere Recherche hat nicht wirklich Licht ins Dunkle gebracht. Vielleicht hat hier jemand anders schon Erfahrungen zu gemacht?

Wir haben uns deswegen für Debitos entschieden, was im Endeffekt super geklappt hat. Am Besten telefonierst du hinsichtlich den Forderungen mal mit dem Kundenservice, hatten auch ein Gespräch mit Debitos, was super weitergeholfen hat.

@White Tree: Natürlich ist das keinesfalls amoralisch oder gar illegal, das ist ein simpler Verkauf von Forderungen und hat nicht einmal im Entferntesten etwas mit Inkasso Moskau etc. zu tun ;)

Hallo, wir nutzen beide Plattformen und haben vielleicht ein paar nützliche Antworten für euch:

Fazit / Kurzantwort vorab:

  • Bei Forderungen gegen Privatleute, bzw. noch nicht fälligen Forderungen, nutzen wir Debitos,
  • bei überfälligen Forderungen gegen Unternehmen (i.d.R. älter als 3, 4 Monate) nutzen wir Smart-Collect, wenn Mahnen bzw. Inkasso nix gebracht hat.

Von daher verstehen wir Debitos und Smart-Collect nicht als Konkurrenten, sondern eher als Ergänzungsplattformen. Wann wir welche Plattform nutzen, hängt ganz von der Art der Forderung ab. Das ist m.E. das entscheidende, wenn es darum geht, welche Plattform wir benutzen. Bei Smart-Collect kommt hinzu, dass man hier auch als Klein-bzw. Mittelständler als Käufer von Forderungen auftreten kann. Das geht bei Debitos nicht. Als Käufer von Forderungen bei Smart-Collect aufzutreten, ist interessant, wenn man gerade Waren benötigt, welche der Schuldner der Forderung vorrätig hat. Hier kann man die Forderung dann zum Einkauf benutzen - wenn der Schuldner noch am Markt ist - und einiges sparen. Wir haben letztens ca. 40 Prozent "Rabatt" beim Büro einrichten realisiert, als wir eine überfällige Forderung gegen einen Händler von Büromöbeln gekauft haben.

Ich hoffe, das hat euch irgendwie weiter geholfen.

Wollt ihr dann hier demnächst in Fragen unter Stichworten wie "Abzocke" auftauchen, wenn ihr zweifelhafte Forderungen verkauft und jemand anderes dann mit Drohungen und linken Maschen versucht, die einzutreiben, obwohl sie mit hoher Wahrscheinlichkeit unrechtmäßig sind?

Für Streitigkeiten sind Gerichte da, keine Geldeintreiber, die da mit allen Mitteln Geld rauszuschlagen versuchen! Und Forderungen ohne Rechtsgrundlage einzutreiben ist Betrug!

Hallo Michael, Hallo glaesered,

also bei notleidenden Forderungen gegen Gewerbliche probieren wir es zuerst mit Smart-Collect, da man hier für seine Forderung zwischen 50 und 70% erhalten KANN. Klappt nicht immer, aber wenn, dann ist das klasse. Besser als Abschreiben.

Der Käufer bezahlt diese (relativ) hohe Quote, weil er die Forderung als so ne Art "Gutschein" für das gesamte Sortiment des Schuldners benutzt. Heißt, wenn er 70% bezahlt und für 100% dafür beim Schuldner einkauft, spart sich der Käufer 30%. So hat man das uns erklärt. Gut, die Website ist nicht die userfreundlichste, aber finden kann man die Info trotzdem. Auf jeden Fall ein interessanter Ansatz. Mal was anderes. Besser als Klagen und dann doch nix kriegen. Und für alle anderen Forderungen (noch nicht fällige bzw. gegen Privatpersonen) gehen wir zu Debitos.

Zu beiden Plattformen muss man allerdings sagen, dass der Verkauf nicht immer klappt. Aber das liegt, denke ich daran, dass beide noch relativ jung sind. Das Angebot an Käufern ist deshalb überschaubar. Wir behalten aber beide Optionen im Auge. Und es zu probieren, kostet bei beiden ja nix.