Nichts ohne Anwalt sagen?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja, wenn du als Beschuldigter was sagst, ist das schon sinnvoll mit Anwalt.
Ein Anwalt hat viel mehr Erfahrung als du. Außerdem geht der Laie da auch viel unbedarfter an viele Punkte ran und hält Dinge für entschuldbar oder entschuldigend, die dich aber eigentlich noch weiter reinreißen.

Darüber hinaus darf man sich auch nicht darauf verlassen, dass die Polizei dein Freund und Helfer ist. Je nachdem, vor wem du da so sitzt, kann es auch durchaus sein, dass derjenige hauptsächlich einen Erfolg verbuchen möchte und dir mehr oder weniger bewusst was anhängen möchte.
Es ist jedenfalls bei weitem nicht so, dass die Mitarbeiter dort regelhaft daran interessiert sind die tatsächliche Wahrheit herauszufinden, sondern einfach nur irgendein Ergebnis wollen.

Edit: Betrachte doch mal die klassische Krimi Serie: die Ermittler nehmen irgendwen fest, von dem du als Zuschauer ja schon weißt, dass er der Täter ist. Die Polizisten, die du da siehst, wissen das ja eigentlich nicht in dem Film.
Und jetzt sieh dir mal an, wie die den Beschuldigten – von dem sie ja noch nicht wissen, dass er tatsächlich der Täter ist – ran nehmen, wie sie ihn fertig machen und verbal die gewünschte Antwort aus ihm raus prügeln.
Im Film nimmt man das als Zuschauer als ganz korrekt und in Ordnung war, weil man als Zuschauer ja von der Schuld des Beschuldigten weiß – die Polizisten können das eigentlich nicht wissen und müssen zumindest theoretisch auch davon ausgehen, dass sie erstmal nur einen Beschuldigten, der am Ende aber womöglich gar nicht der Täter ist, befragen.
So ganz fern ist das ganze nicht von der Realität. Und jetzt stell du dir vor, du bist in der Realität der Beschuldigte, aber nicht der Täter. Oder vielleicht der Täter, aber nicht in dem Umfang und der Sache, wie dir vorgeworfen wird… Da wäre doch dann ein Fachmann, der dich inhaltlich unterstützt, ganz gut…

Wer als Beschuldigter gegenüber der Polizei aussagt, kann sich durch unbedachte Äußerungen richtig tief in die 💩 reiten. Man braucht nicht immer einen Anwalt. Aber in den allermeisten Fällen ist Schweigen die beste Strategie.

Weil man sich nicht selbst belasten muss. Ein Anwalt kennt die besten Verteidigungsstrategien. Das Ziel einer guten Verteidigung ist immer der Freispruch, oder die geringstmögliche Strafe.

Auch ohne Anwalt kann man sagen, dass man nichts sagt, wenn man als Beschuldigter gilt. Und bevor man sich belastet, sagt man nichts.

Man kann sich zwar anhören was einem Vorgeworfen wird, aber sollte grundsätzlich die Aussage dazu verweigern und mit einem Antwalt beraten um sich nicht selbst zu belasten.