Nach welchen Kriterien richtet Gott (Christentum) das Leben eines Menschen?

11 Antworten

Welchen Maßstab will denn nun Gott hier anlegen?

Dazu gibt es zwei Texte, Psalm 82 und Mt 25,31ff

Du siehst das gut, dass da vieles unfair läuft.

Wieviel mehr wird Gott es auch sehen, dass es so einfach nicht sein kann, sondern unfair wäre.

Daher wird Gott, der nicht nur von außen auf die Menschen schaut, sondern in das Innerste, das Herz, den Willen sieht, jedem Menschen vollkommen gerecht werden.

Die Liebe, das Wohlwollen, der gute Wille sind der Maßstab, der Gott interessiert.

Und bei manchen Verbrechen gibt es ja schon bei den Menschen mildernde Umstände, z.B. dass jemand bei einem Amoklauf nicht ganz zurechnungsfähig ist.

Nach welchen Kriterien richtet Gott (Christentum) das Leben eines Menschen?

Nicht einmal beim Weltgericht richtet Gott, also der himmlische Vater. Der kommt erst mit dem riesigen neuen Jerusalem auf der verherrlichten Erde an (siehe Offenbarung 21,1-3), wenn das Weltgericht (siehe Offenbarung 20,11-15) schon stattgefunden hat.

Er richtet auch nicht vor diesem Weltgericht selbst, sondern was den Menschen im Leben geschieht, liegt einzig am Umgang der Menschen mit der Natur und miteinander.

Wenn überhaupt jemand über etwas entsprechend der Bibel richtet, dann derjenige, der beim Weltgericht den Vorsitz hat, und der richtet laut der Bibel nach entsprechenden Taten der jeweiligen Person (siehe Offenbarung 20,12-13 und auch Matthäus 18,23-35 und 25,31-46), also entsprechend dem, was ihr entspricht (siehe Offenbarung 22,11-12). Und so kann jemandem, der selbst aus der Nächstenliebe heraus vergeben hat, vergeben werden (siehe Matthäus 18,23-35 und 6,14-15), aber dieses Gericht bezieht sich vom Ergebnis her nur auf das, was danach kommt, jedoch nicht was einem im irdischen Dasein widerfährt.

Deine Frage ist verständlich und genauso sieht Gott es ja auch. Wie die Bibel sagt, weiß Gott ALLES was auf der Erde geschieht. Er kennt jeden einzelnen Vogel und wie viel mehr kennt er dann erst die Herzen der Menschen, die in seinen Augen ja viel viel mehr wert als Vögel sind? (Matthäus 10:29-31)

Gott kennt sogar jeden einzelnen Stern beim Namen, den er selbst geschaffen hat. Und hast du schon einmal ins Weltall geschaut und die Sterne gezählt? (Jesaja 40:26-28).

Gerechtigkeit, ist einer von Gottes absoluten Haupteigenschaften und seine absolute Haupteigenschaft ist die Liebe. In seinem Wort der Bibel, bezeichnet sich Gott selbst sogar als ,,Liebe in Person" (1.Johannes 4:8).

Das bedeutet nichts anderes, als das im Endeffekt ALLE Taten und Entscheidungen Gottes, von seiner Haupteigenschaft der Liebe geleitet werden. Wenn er also Menschen aufgibt und sie zu den unverbesserlich Bösen zählt, welche keine Auferstehung von den Toten erhalten werden, dann kannst du sicher sein, dass es bei diesen Menschen auch wirklich gar keine Hoffnung mehr gibt. 

Gott sieht jeden einzelnen Wunsch des Herzens und ebenso kennt er auch genau die Umstände, in denen ein Mensch sich befindet und aufgewachsen ist. 

Deshalb kann es auch sehr gut sein, dass er einen Menschen fürs ewige Leben als würdig ansieht, bei dem man es beim besten Willen nicht verstehen kann. Auf der anderen Seite, kann er aber auch diejenigen als unwürdig betrachten, die absolut überzeugt davon sind gute Menschen zu sein. 

Hier geht es um Gottvertrauen und das hat man nur, wenn man Gott auch wirklich kennt. Man kann nicht auf Gott vertrauen, wenn man ihn noch gar nicht kennengelernt hat. Und aus diesem Grund, hat er uns ja auch sein Wort die Bibel geschenkt. Gott wünscht sich, eine echte Beziehung zu jedem zu haben und möchte aufrichtigen Menschen, nur allzu gerne ihre Fragen beantworten. Deshalb hat Jesus Christus, seinen wahren Nachfolgern ja auch den Auftrag zu predigen gegeben (Matthäus 24:14, 28:19/20).

Gottes Wort die Bibel ist voller Weisheit und wer das einmal wirklich verstanden hat und die biblische Wahrheit erkannt hat, der kann gar nicht anders, als auch anderen offenen Menschen davon zu erzählen. In der Bibel finden sich viele verschiedene Grundsätze fürs Leben. Alleine schon an diesen Grundsätzen, kann man erkennen, was Gott für eine Person ist. Wie aus der Bibel immer wieder hervorgeht, liegen Gott gerade die benachteiligten Menschen sehr am Herzen. Im alten Israel, gab es sogar so etwas wie eine Grundsicherung für die Armen. Die Israeliten haben von Gott das Gebot bekommen, ihre Weinreben und Felder nicht vollständig abzuernten, damit die Armen sich von ihnen ernähren können (3.Mose 19:9,10). 

Als Jesus mal eine bitter arme Frau sah, die etwas von ihrem Geld spendete, ist ihm besonders aufgefallen wie "viel" sie im Gegensatz zu den anderen Menschen gab. 

Dazu heißt es in der Bibel:

Jesus setzte sich nun gegenüber von den Schatzkästen hin und beobachtete, wie die Leute Geld einwarfen. Etliche Reiche warfen viele Münzen ein. 42 Nun kam eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen von ganz geringem Wert ein. 43 Da rief er seine Jünger zu sich und sagte ihnen: „Ich versichere euch, dass diese arme Witwe mehr eingeworfen hat als alle anderen, die Geld in die Schatzkästen geworfen haben. 44 Denn die anderen haben aus ihrem Überfluss heraus etwas eingeworfen. Sie dagegen hat aus ihrer Armut heraus alles eingeworfen, was sie hatte, ihren ganzen Lebensunterhalt.“ (Markus 12:41) 

Diese Worte zeigen sehr deutlich, wie Gott und sein Sohn Jesus, Menschen betrachten, welche im Leben benachteiligt sind. 

,,Vater der Vaterlosen und Beschützer der Witwen" ist ein Titel, auf den Gott stolz ist (Psalm 68:5). 

Desweiteren sagt Gott von sich selbst, dass er völlig unparteiisch ist. 

Dazu heißt es:

Denn JHWH, euer Gott, ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große, starke und Ehrfurcht einflößende Gott, der niemand parteiisch behandelt und sich nicht bestechen lässt. (5.Mose 10:17) 

Ja, je mehr man Gottes Wort die Bibel kennenlernt, desto tiefer wird die Wertschätzung für Gottes Person und man lernt ihn wirklich zu lieben. Denn Gott ist alles andere, als eine weit entfernte und unahbare Person. Ganz im Gegenteil, er ist liebevoll und mitfühlend, genauso wie es jeder andere gute Vater auch ist. 

Wenn du dich selbst davon überzeugen lassen möchtest, ob Gott wirklich zu seinen Versprechen steht, dann solltest du ihn auch anbeten. Du solltest ihn mit ganzem Herzen suchen ,,sodass du ihn ertasten und auch wirklich finden mögest" (Apostelgeschichte 17:26, 27).

Und noch mehr: wenn du dich wirklich für Gott interessierst und aus diesem Grund auch sein Wort die Bibel studierst und nach ihr lebst, dann kann sich dir Gott selbst auch in Form von erhörten Gebeten offenbaren. Wenn du schon so weit bist, dass du nicht nur auf der Basis des Verstandes weißt, dass Gott gut ist, dann hast du ihn schon wirklich in deinem Leben erlebt. 

Und genau dazu fordert die Bibel uns ja auch auf, wenn es in ihr heißt:

Schmeckt und seht, dass JHWH gut ist. Glücklich ist, wer Schutz bei ihm sucht. (Psalm 34:8) 

Nein, Gott kann die Menschen nicht nur aus dem Grund gerecht richten, weil er allmächtig ist. Er wird sie viel mehr aus dem Grund gerecht richten, weil das seine Persönlichkeit so von ihm verlangt. ,,Er kann sich nicht selbst verleugnen" und aus diesem Grund, weiß jeder Menschen ganz genau, dass auch jeder Mensch sein gerechtes Urteil bekommen wird. 

Das weiß jeder Mensch, der Gott schon kennengelernt hat, eine echte Beziehung zu ihm aufgebaut hat und ihn deswegen von Herzen liebt. 

Denn:

Die Augen JHWH's schauen auf die Gerechten und seine Ohren hören ihren Hilferuf. 16 Doch das Gesicht JHWH's richtet sich gegen die, die schlecht handeln, um jede Erinnerung an sie von der Erde auszulöschen. (Psalm 34:15, siehe auch: Hebräer 4:13)

Die Bibel beschreibt im 1. Buch Mose, dass die ersten Menschen am Anfang im Garten Eden in quasi paradiesischen Zuständen gelebt haben. Sie hatten aber schon die Freiheit, die wir heute auch haben: Mit oder ohne Gott leben zu wollen. Irgendwann haben sie sich dazu entschieden, ihr eigenes Ding zu machen und ohne Gott leben zu wollen (bzw. sie wollten sein wie Gott). Auch wenn das nicht ganz einfach zu verstehen ist und durchaus viele Fragen bleiben, aber alles Negative und Böse wie Tod, Krankheit, Schmerz, Leid usw. war das Ergebnis dieser Entscheidung und gewollten Trennung von Gott.

Trotzdem hat Gott die Menschen nicht verlassen, obwohl das vielleicht verdient gewesen wäre. Er hat einen Rettungsanker ausgeworfen, dass sie Menschen, die an ihn glauben, wieder zu ihm finden können. Dafür ist Jesus Christus am Kreuz gestorben, dass die, die an ihn glauben und um Vergebung ihrer Sünden bitten, erlöst werden und das ewige Leben geschenkt bekommen. Wenn man überlegt, dass das Leben nach dem Tod ewig und für immer dauert, sind vielleicht die negativen Dinge, die wir hier erleben, nicht mehr ganz so schlimm (wenn natürlich noch schlimm genug). Aber auch hier zwingt Gott wieder niemanden: Jeder kann entscheiden, ob er nach dem Tod bei Gott sein möchte oder nicht...

Zur Frage, warum Gott Leid zulässt, finde ich auch die Argumentation des folgenden Artikels sehr interessant: http://www.jesus.ch/lebenshilfe/krankheitsbilder/103989-warum_laesst_gott_das_leid_zu.html