Muss man im Knast arbeiten?
Muss man im Knast arbeiten? den eigenen untrehalt bezahlen oder abarbeiten in irgendsolchen werkstätten wie man sie manchmal ilm film sieht? muss man im knast auf den hof gehen oder sonst wohin? oder kann man den ganzen tag im zimmer oder was auch immer sitzen? muss man im knast was essen oder kann man einfach die nahrung verweigern? können die was dagegen tun? können sie eienn zwingen an irgendwelchen aktivitäten gesprächen oder was auch immer teilzunehmen oder etwas zu essen? mir ist nicht ganz klar was man in deutschen gefängnissen muss und was man darf...amerikanische gefängnisfilme gibt es ja genug. muss man sich im knast vor den augen der wärter duschen? wenn ja ist das nicht gegen die menschenwürde? sind in einem frauengefägnis nur weibliche wärter?
9 Antworten
Es gibt eine, auch vom europaeischen Gerichtshof anerkannte, Arbeitspflicht in den deutschen Gefängnissen. Verweigert Du die Arbeit, musst Du Haftkosten, derzeit in Höhe von 400-500€, bezahlen. Diese sind auch einklagbar. Hinzu kommt der Verstoß gegen das Strafvollzugsgesetz, welches dann strafrechtlicher Relevanz wäre. Eine Verpflichtung zur Nahrungsaufnahme gibt es keine. Nur, die Vollzugsbehörde wäre gemäß dem Strafvollzugsgesetz wiederum verpflichtet, auf Deine Gesunderhaltung zu achten und entsprechende Maßnahmen hierfür zu ergreifen. An Aktivitäten freizeitlicher Art und Weise mußt Du keinesfalls teilnehmen. Alles hierzu beruht auf freiwilliger Basis. Auch gibt es keine Verpflichtung die Freistunden zu nutzen. Du bist, wenn Du das hier Erfragte in die Tat umsetzen würdest, 24Std. am Tag mutterse(elend)allein allein auf Deinem Haftraum. Jegliches Tun hat Folgen. Ein Muß gibt es keines, lediglich eine Konsequenz. Bist Du diese bereit zu tragen, voilà e' ce la vie.
"Diese sind auch einklagbar. Hinzu kommt der Verstoß gegen das Strafvollzugsgesetz, welches dann strafrechtlicher Relevanz wäre"
Und dann sperren sie dich wieder ein?
moin
ja, man muss im knast arbeiten. solange du nicht rentner, krankgeschrieben oder sonstwie arbeitsunfähig bist, musst du als strafgefangener arbeiten (in u-haft nicht). was auch völlig sinn macht, denn das leben im knast ist teuer, der einkauf beim anstaltskaufmann oft fast doppelt so teuer wie draussen. oft gibt es allerdings nicht genug arbeitsplätze für alle inhaftierte.
natürlich kannst du dann liegevollzug machen, wenn es keine arbeit für dich gibt. und du kannst den ganzen tag auf hütte sitzen, allerdings würdest du dir das recht schnell anders überlegen. wenn schon mal aufschluss ist, wirst du auch aus deinem haftraum raus wollen.
in die freistunde (hofgang) musst du nicht. auch nicht an gesprächen und aktivitäten, die angeboten werden brauchst du auch nicht mitmachen.
allerdings wird dir dein desinteresse ziemlich negativ ausgelegt werden. ziel einer haft ist, das vollzugsziel zu erreichen. und wenn du daran nicht mitarbeitest, weil du dich völlig distanzierst, wirst du bei lockerungen, vorzeitigen entlassungen usw. ziemliche probleme bekommen.
was die nahrung angeht... wenn du die auf dauer verweigerst, wirst du ins kh eingewiesen und zwangsernährt. hat den hintergrund, dass die anstalt für die zeit, in der du dort inhaftiert bist, eine fürsorgepflicht hat.
man muss nicht vor den augen der bediensteten (die heissen nicht wärter) duschen. es gibt gemeinschaftsduschen, die aber nicht überwacht werden. ich glaube, darüber sind die bediensteten glücklicher als die inhaftierten ;o)
in einem frauengefängnis sind nicht nur weibliche bedienstete, sowie in einem männergefängnis nicht nur männliche.
ich denke, gefängnisfilme (ob amerikanische, deutsche oder sonst welche nationalen) zeigen niemals das wirkliche leben im knast. wie oft kam z.b. die aussage von erstinhaftierten im frauenknast... ach, das ist ja hier gar nicht wie bei "hinter gittern". das gleiche gilt für knast-reportagen.
doch, es besteht arbeitspflicht für strafgefangene. hab mal den paragraphen rausgesucht:
§ 41 Arbeitspflicht (1) Der Gefangene ist verpflichtet, eine ihm zugewiesene, seinen körperlichen Fähigkeiten angemessene Arbeit, arbeitstherapeutische oder sonstige Beschäftigung auszuüben, zu deren Verrichtung er auf Grund seines körperlichen Zustandes in der Lage ist. Er kann jährlich bis zu drei Monaten zu Hilfstätigkeiten in der Anstalt verpflichtet werden, mit seiner Zustimmung auch darüber hinaus. Die Sätze 1 und 2 gelten nicht für Gefangene, die über 65 Jahre alt sind, und nicht für werdende und stillende Mütter, soweit gesetzliche Beschäftigungsverbote zum Schutz erwerbstätiger Mütter bestehen.
obwohl die Knastreportagen wie Lock Down über die US Gefängnisse schon ziemlich der Realität entsprechen.
Der "Anstaltskaufmann" ist ein Privatunternehmer, der mit seinen hohen Preisen gut verdient. Das ist nicht der Staat, der damit die Knastkosten senkt.
"wenn schon mal aufschluss ist, wirst du auch aus deinem haftraum raus wollen."
Das ist zu pauschal. Ich würde auch über Jahre NUR eine Einzelzelle haben wollen, und hätte genau so wenig Interesse mich mit dem Gesocks im Knast zu umgeben, wie ich kein Interesse habe mich in Freiheit mit dem Gesocks in "Dollhaus", Discos, "P3" (gibt es doch?), etc. abzugeben. Ja, auch wenn es ein Gewinn und kostenlos wäre, ich würde einen Abend in der örtlichen Edeldisco im VIP-Bereich mit kostenlos Champagner und Anreise in der Luxuslimosine ablehnen. Der Fernseher und Radio der mir nach Strafvollzugsordnung §70 zustünde müsste sein, dann sollen die mich in Ruhe lassen. Den dürften sie mir auch nicht wegen Nichtarbeiten abnehmen. StVO §70 ist da eindeutig! Hofgang würde ich auch nicht wahr nehmen. Kein Interesse auf das Gesocks (zu dem auch die Bediensteten gehören).
"allerdings wird dir dein desinteresse ziemlich negativ ausgelegt werden. ziel einer haft ist, das vollzugsziel zu erreichen. und wenn du daran nicht mitarbeitest, weil du dich völlig distanzierst, wirst du bei lockerungen, vorzeitigen entlassungen usw. ziemliche probleme bekommen."
Welches "Vollzugsziel"? Soll ich mal raussuchen was Wissenschaftler sagen, was das Gefängnis bringt oder aus Menschen macht? Das passt hier evtl. nicht ins Kommentarfeld. Eine Verbesserung findet NICHT statt! Ganz im Gegenteil. Teure (3000/Monat pro Insasse) institutionalisierte Rache zur Besänftigung des Pöbels (80% der Bevölkerung?). "Rechtsexperten" darf man diesbezüglich nicht fragen, die haben die "Spielregeln" auswendig gelernt. Jura ist keine Wissenschaft, sondern auswendig lernen eines erfundenen Systems.
"weil du dich völlig distanzierst" Zwangsweiser Umgang mit anderen Menschen? Was hat das mit "Sozialisierung" oder "Vollzzugsziel" zu tun. "Sozialsierung" beim Umgang mit Knastis? Wenn er draußen mit Behinderten etc. arbeiten müsste, evtl., aber nciht mit Knastis. Das wäre höchstens eine Berufsschule für Kriminelle.Wer noch keinen Umgang mit der "Szene" hatte, bekommt ihn dort. Da werden Kontakte geknüpft, etc..
Ich habe auch in Freiheit keinen geplanten Umgang mit anderen Menschen. Was nötig ist (einkaufen etc.), und fertig. Und? Ich trinke zwar nicht (noch nie, nehme auch keine Drogen, Tabak etc.), aber spinnen wir mal eine MTU herbei. Da kann der Entscheidende ja auch schlecht die Suche nach einer Arbeitsstelle oder generell den Wunsch nach Arbeit bzw. das bemühen darum zur Verpflichtung machen, um den Führerschein zurück zu erhalten (ich weiß es nicht genau, aber scheinabr gb es solche Willkürlichkeiten bisher). Arbeit ist auch in Freiheit keine Pflicht. Auch wenn Jobcenter usw. meinen es sei "illegal" absichtlich eine Arbeitsstelle aufzugeben, und sich dann nicht gleich Arbeitssuchend zu melden. So als hätte jeder Mensch ab Geburt bzw. 18 (es gab ja schon Fälle da wollte man Jugendliche nötigen) einen "Vertrag" mit dem Jobcenter. Als dürfe man nicht freiwillig ohne Arbeit sein. Nicht eine Arbeit aufgeben, und eine Zeit lang von Erspartem leben, von Gegenheitsjobs und medizinischen Studien. Wenn man da mit 35, HSA, keinerlei Ausbildung, nie abhängig beschäftigt auftaucht, ist das der Horror für die, hehehe. Wenn man nicht da hin muss, also noch ein paar Jahre mehr drauflegen. Evtl. schockt ein 40-jähriger überproportional mehr. Besonders, wenn Sanktionen keine Wirkung zeigen, weil notfalls Fremdverpflegung möglich ist, und illegale Mietsanktionierung keine Wirkung zeigen, weil die Eltern die Vermieter sind.
Zurück zu Gefängnissen. Hier echte Experten (die Kriminologie der Uni Hamburg): Welt ohne Gefängnisse: http://www.kriminologie.uni-hamburg.de/wiki/index.php/Welt_ohne_Gef%C3%A4ngnisse
Das ist keine utopische Träumerei (ich kenne doch meine "Pappenheimer" und ihre "Argumente"). Die Abschaffung des Feudalismus und der Leibeigenen hielten damals sogar die Leibeigenen für eine Utopie. Das war halt "gottgegeben".
"man muss nicht vor den augen der bediensteten (die heissen nicht wärter)"
Auch hier, man "muss" gar nicht duschen! Auch wenn man nach drei Monatenb übelst stinkt nicht. Oder man nutzt am Waschbecken den Waschlappen. Im U-Bott funktioniert das auch.
Danke! Das hat mir sehr geholfen! Außerdem bin ich ganz deiner Meinung! Endlich mal eine der es ausspricht
Zum essen wird man dich irgendwann zwingen. Durch das Arbeiten bekommst Du Geld das Du im gefängnis auch ausgeben kannst. Ansonsten sind Zigaretten z.B. rationalisiert. Warum sollte man sich das Leben selber schwer machen indem man Nahrung, psychologische Hilfe oder andere Aktivitäten verweigert? Zeig das Du gewillt bist "zusammen zu arbeiten" und dein leben wird auch etwas besser. Wie man in den Wald ruft, so schallt es hinaus.
also ich komme nicht in den knast, aber ich kann mir auch absolut nichts darunter vorstellen.
Das mit dem Du war auch nicht direkt auf dich bezogen :)
Du kannst im Gefägnis natürlich den ganzen Tag nur in Deiner Zelle sitzen. Aber wenn Du länger in Haft bist, wirst Du irgendwann mal Zahnpasta oder Seife benötigen, oder mal etwas anderes als Leitungswasser trinken wollen. Und wenn Du Dir das kaufen willst, wirst Du arbeiten müssen, denn in Gefägnissen ist Bargeld verboten. Wenn Dir das essen nicht schmeckt, kannst Du es natürlich stehen lassen. Wenn Du aber irgendwann komatös kurz vor dem verhungern bist, wirst Du auf die Krankenstation kommen und dort zwangsernährt werden. Das ordnet ein Richter an. Du musst auch nicht auf den Hof gehen, wie schon gesagt, Du kannst in Deiner kleinen Zelle die Wand anstarren, wenn Du willst. Aber Playstation, Handy oder Computer wird es dort nicht geben. Mit etwas Glück darfst Du einen kleinen Fernseher haben. Viel Spaß! Im Vorabendprogramm auf Kabel 1 gibt es übrigens eine Serie - ich weis nicht genau, wie die heißt (die Kontroleure?) - da wird auch häufig über den Alltag in deutschen Gefägnissen berichtet. Gerade gestern lief da so ein Bericht.
"Zahnpasta" und "Seife" bekommt JEDER Gefangene kostenlos! Eigentlich logisch. Das gleiche gilt natürlich für Lebensmittel. Auch Brotaufstrich wie Zentis, Nutella (ja, auch Marken) ect., den behalten die Gefangenen.
"Aber Playstation, Handy oder Computer wird es dort nicht geben."
Das ist nicht ganz korrekt. Zumindest die Playstation verstößt gegen kein Gesetz. Mal davon abgesehen dass das Verbot von Kommunikationsmitteln NICHTS mit "Sicherheit" oder ähnlichem zu tun hat, eine Spielkonsole fällt grundsätzlich auch unter Strafvollzugsordnung §70. Diese erlaubt ohne Einschränkung TV und Radio, wenn der es selbst gekauft hat (oder durch Besuch mitgebracht). Ja, OHNE Einschränkung. Das hängt NICHT von "guter Führung" oder ähnlichem ab! Auch wenn man die Arbeit verweigert, TV-Entzug ist keine zulässige Disziplinarmaßnahme. Wir erinnern uns an die Kerkerwächter in Aachen, die einem Gefangenen den TV wegen Beleidgung der Kerkerwächter entziehen wollten. Dies war unzulässig! Der blutige Angriff gegen die Kerkerwächter mit einer Nagelschere und Buttermesser erzeugt da KEIN Mitgefühl bei mir. Besonders dann nicht, wenn sich Beamte/Staatsdiener gesetzeswidrig verhalten. Man sollte auch nicht immer glauben was die Wärter in den "Dokus" erzählen. Die machen sich eigene Regeln, und solange da keiner gegen klagt, glauben die gerne dass das zulässig ist. Besonders wenn es eine Anweisung von oben gibt. Da sind diese Karkerlaken nicht besser wie die Befehlsempfänger im Dritten Reich. NIEMAND wird aus echtem Interese/Spaß Knastwärter, da geht es NUR um Kalkül auf einen sicheren Beamtenposten mit sicherem Einkommen und guter Rente. So wie die Karkerlake sich einen warmen Platz sucht, wo immer was zu fressen abfällt. KEINER von denen würde weiter arbeiten, wenn er/sie im Lotto gewinnen würde. Das kann mir keiner erzählen. Das sind ganz arme Würstchen.
Du machst dir ja Gedanken, willst du in den Knast? In manchen Gefängnissen gibt es einen Tag der Offenen Tür, da kannst du ja mal hingehen und dir schonmal ein Zimmer raussuchen! Ja man Arbeitet im Knast und bekommt ein Teil sofort und der Rest wird angelegt für die Zeit nach dem Knast, aber auch nur wenn die begehrten stellen frei sind, man kann sogar eine Ausbildung machen! Wenn du nicht isst, kommste halt auf die Krankenstation und wirst künstlich ernährt. Aber das ist logisches Denken und kein Wissen!
wieso darf man einen menschen gegen seinen willen künstlich ernähren? macht das irgendwer im krankenhaus ohne mein einverstädniss wäre das körperverletzung. warum da nicht? patientenverfügung?
Weil es noch Leute gibt die es interessiert ob so ein Mörder weiterlebt!
Exakt, die Rache und evtl. Folter (wenn Suizidgefahr vermutet wird, wird echte international als solche anerkannte Folter angewendet) soll ja weitergehen 0_o .
Nein, das darf man nicht. Das System verstößt hier gegen das Grundgesetz. Widerwärtig. Das sind Menschen die ihre Arbeit NUR des Geldes wegen machen, da ist denen egal was für Befehle sie ausführen.
Wenn ich es schaffe einen Insassen auf Freigang oder in Urlaub oder einen Kriminellen "Zwischen zwei Haftstrafen" mit einer Webseite zum Tod (uns anpragerndem Abschiedstext online) zu animieren, habe ich ein gutes warmes Gefühl.
Übrigens, sogar im Knast gibt es Möglichkeiten sich zu vergiften.
Kann man Salz sammeln, gibt es eine tödliche Dosis, evtl. "eine Tasse". Hypernatriämie nennt man zuviel Salz im Körper. Was aber jeder Gefangene hat, ist ein Wasserhahn. Zu wenig Salz/Elektrolyte im Körper nennt man Hyponatriämie. Bei einem Wassertrinkwettbewerb eines Radiosenders in den USA ist eine Frau an dem vielen Wasser gestorben.
welche Ausbildungen kann man denn dort machen?
In Deutschland ist Zwangsarbeit verboten, d.h. auch Strafgefangene müssen nicht arbeiten. Die meisten tun's dennoch, weil's Geld gibt und die Zeit schneller vergeht.