Muss man als schwangere Überstunden leisten?

5 Antworten

Bin ich weiterhin verpflichtet den Umfang an Arbeit zu leisten, den ich vor der SS
geschafft habe oder schützt mich das Gesetz ?

Wie viele Std./Woche arbeitest Du denn? Wie viele Std. sind im Arbeitsvertrag vereinbart?

Dein AG darf Dich auf alle Fälle nicht mehr als 8,5 Std./Tag, bzw. max. 90 Std. in der Doppelwoche beschäftigen (§ 4 Mutterschutzgesetz)

https://dejure.org/gesetze/MuSchG/4.html

Neugier1234512 
Fragesteller
 04.05.2021, 09:02

Ich arbeite einen 40h/Woche -Vertrag und arbeite jeden Tag 8 Stunden, aber ich merke, dass aufgrund meiner Kopfschmerzen ich viel langsamer arbeite, weil ich kann auch nicht alle 2 Stunden eine paracetamol nehmen...

Hexle2  04.05.2021, 09:17
@Neugier1234512

Dann solltest Du umgehend mit Deinem Frauenarzt reden.

Er kann ein Beschäftigungsverbot ausstellen, bzw. ein Attest geben, dass Du nur "X" Stunden am Tag arbeiten darfst/kannst.

Alle paar Stunden Medikamente einnehmen ist keine Lösung. Im Vordergrund stehen jetzt die Gesundheit Deines Kindes und Deine eigene.

Grundsätzlich bist du verpflichtet, deinen Job weiterhin so zu machen, wie vorher.

Aber: Überstunden gehören sicher nicht dazu. Da deine Beschwerden körperlich auf die Schwangerschaft zurückzuführen sind, sprich mit deinem Gyn darüber. Wenn es gar nicht besser wird, kann er/sie dir ein individuelles Beschäftigungsverbot (ggf. teilweise) aussprechen. Damit wird dir bescheinigt, dass du nur noch x Stunden pro Tag arbeiten kannst - oder an x Tagen pro Woche oder eben auch gar nicht mehr. Wobei ich letzteres jetzt eher nicht so sehe...

Meine Form der Schwangerschaftsübelkeit ist übrigens Migräne gewesen. Ich habe mich die ersten vier Monate quasi von Paracetamol ernährt. Das hat zum Glück einigermaßen bei mir gewirkt (während es das ohne Schwangerschaft witzigerweise nicht tut). Ich weiß nicht, ob du embryotox.de kennst - dort kannst du nachschauen, ob ein Medikament in der Schwangerschaft geeignet ist - inkl. ggf. Einschränkungen auf bestimmte Trimester.

Alles Gute!

Neugier1234512 
Fragesteller
 04.05.2021, 09:07

Ja, ich habe bestimmt auch Schwangerschaftsmigräne... ich habe auch gestern mit meinem Arzt diesbezüglich gesprochen und er meinte zu mir, dass ich auf keinen Fall jeden Tag paracetamol nehmen soll. Aber die Beschwerden habe ich tatsächlich jeden Tag.

Allyluna  04.05.2021, 10:03
@Neugier1234512

Ne, jeder Tag wäre vermutlich auch zu viel. Ich hatte alle 3 - 4 Tage Migräne. Also so richtig, mit Aura, Sehstörungen, der ganze Rotz, am Folgetag dann noch das Gefühl von "Watte im Kopf", dann 1-2 Tage Ruhe und dann ging es wieder von vorne los. War aber glücklicherweise nach spätestens vier Monaten annähernd vorbei, bzw. wurde es viel seltener.

Tatsächlich würde ich die Medis auch nur nehmen, weil ICH sie brauche - nicht, weil ich arbeiten möchte, will, muss.

Vielleicht hilft es dir ja schon, wenn du dein Arbeitspensum auf den gesetzlichen Rahmen (also ohne Überstunden!) reduzierst und ansonsten erstmal die Einstellung fährst: Ich mache, was ich kann - und was ich nicht schaffe, bleibt liegen. Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit, ja - aber sie ist eben auch nicht immer so easy, wie manche es gerne hätten.

Im Büro schadet die eine oder andere längere Stunde nicht, wenn wirklich mal Arbeit anfällt.

Doch sollte eine Risikoschwangerschaft vorliegen oder du dich wirklich nicht wohl fühlst lass dir etwas vom Frauenarzt geben, dass du dich nicht überanstrengen darfst.

So weiss dann dein Chef in Zukunft bzw. bis zum Mutterschutz Bescheid, dass er dir keine Zusatzarbeit aufbürden darf.

In manchen Fällen gibt es aber auch verständnisvolle Chefs, die, wenn man mit ihnen redet von sich aus auf Überstunden absehen und dies dann einer Nichtschwangeren überlassen.

Versuch einfach mal mit deinem Chef zu reden.

Als ich noch schwanger war hat ein kleines Gespräch ausgereicht, so dass der Arbeitstag ein wenig umgestaltet wurde.

Trau dich. Auch Chefs sind nur Menschen.

Ansonsten wünsch ich dir gute Besserung und alles Gute.

Inanna

Nayes2020  04.05.2021, 08:46

vorlallem sind chefs ja auch oft selbst väter. da wird sicherlich bei den meisten verständnis vorhanden sein

Allyluna  04.05.2021, 08:47

Natürlich könnte die ein oder andere Überstunde schaden - deshalb sind sie im Mutterschutzgesetz auch verboten. Dafür braucht es keine Risikoschwangerschaft und der Chef muss nicht "verständnisvoll darauf verzichten", sondern kann sich mal schlicht an geltende Gesetze halten.

Neugier1234512 
Fragesteller
 04.05.2021, 09:03

Vielen Dank, ich traue mich tatsächlich nicht etwas zu sagen, da sie nicht wirklich verständnisvoll auf meine Schwangerschaft reagiert haben...

Inanna74  04.05.2021, 09:07
@Neugier1234512

Das tut mir echt leid für dich. Da frage ich mich schon: Wo bist du eigentlich gelandet, dass dein Chef nur Arbeitstiere haben möchte? - Mein Rat ist es, da du sehr wohl die ganze Schwangerschaft bishin zum tatsächlichen Mutterschutz geschützt bist: Lass dir etwas vom Frauenarzt schriftlich geben, ein Attest, dass du nicht mehr als x Stunden arbeiten darfst. Wenn du bisher Vollzeit gearbeitet hast, geht es halt ab sofort nur noch Teilzeit. Kündigen darf er dir nicht, dein Chef, da Mütter geschützt sind. Und wenn er keine Schwangeren in seiner Firma, Unternehmen haben will muss er künftig Männer einstellen.

wenn du schwierigkeiten hast das arbeitspensum zu halten wirst du dich simpel früher freistellen lassen müssen.

das man eine schwangere körperlich schont und dich zum beispiel nicht die kisten wasser schleppen lässt ok da sind sich alle einig.

aber wenn deine eigentliche arbeit darunter leidet...wird halt schwierig das zu rechtfertigen. rede mit deinen Vorgesetzten erkläre die Situation. dich aber einfach nur auf deine Schwangerschaft zu beruhen kommt nicht gut an.

zumal es auch genug schwangere Frauen gibt die noch kugelrund ihre arbeit nachgehen.

Neugier1234512 
Fragesteller
 04.05.2021, 09:05

Ich weiß, ich würde es auch gerne machen. Ich mache gerne meinen Job und mache den sogar gut, Feger hätte ich auch problemlos Par Tabletten genommen und weitergemacht, aber es wirkt sich ja am Ende am Kind aus und nichts ist wichtiger als die Gesundheit des Kindes in der Schwangerschaft

Nayes2020  04.05.2021, 09:09
@Neugier1234512

verstehe mich nicht falsch solltest auf keinen fall deine bzw die gesundheit deines kindes gefährden.

nur reden mus man halt und am besten konstruktiv.

Ich hatte in meinen Schwangerschaften auch mit Kopfschmerzen zu kämpfen und beantragte daher Frühmutterschutz

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung