Lohnt sich Widerspruch wegen Abstandsmessung?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Bei 97 km/h beträgt der Bremsweg einer Gefahrenbremsung 47,05 m. Wenn du lediglich einen Abstand von 18 m eingehalten hast, ist das def. zu wenig (vgl. §4 StVo). In dem Fall macht es auch keinen Sinn eine Beschwerde einzulegen.

Superraser 
Fragesteller
 02.08.2015, 03:09

Also macht es keinen Sinn?

Ich will das ja auch nicht bestreiten, aber ich kann das eh nicht mehr nachvollziehen wie ich mal vor vier Wochen gefahren bin. Aber grundsätzlich fahre ich eben so, daß ich rechtzeitig bremsen kann, schon in eigenem Interesse. Da ich 100 Euro wirklich total überzogen finde für etwas, das eigentlich jeder tut (Mal ernsthaft, wer hält wirklich 40m Abstand wenn er den ganzen Verkehr im Überblick hat), dachte ich eben vllt irgendwie da von der Strafe runterzukommen daß es z.B. nur 50 Euro sind...

Billige Ausreden wie "da ist mir einer vor die Nase gefahren" will ich auch nicht bringen, ist mir klar daß das jeder macht und gehe davon aus, daß das oft genug versucht wird. Aber vllt, kann man irgendwas in den Anhörungsbogen schreiben, um nicht ganz soviel zahlen zu müssen?

tryanswer  02.08.2015, 03:13
@Superraser

Das mag ja alles so sein. Du kannst aber nur gegen die Messung Einspruch erheben, nicht gegen die Rechtsfolgen.

Superraser 
Fragesteller
 02.08.2015, 03:25
@tryanswer

Wenn man ein wenig recherchiert, kommt man auf solche Zahlen, daß angeblich 80% der Bußgeldbescheide falsch seien. Man bekommt ja auf so einem Strafzettel auch die Art der Messung benannt. Da verdienen die Anwälte ja eine Menge Kohle damit, da irgendetwas hinzudrehen. Aber wohl weiß niemand, wie sie das machen?

Anders gesagt: Anhörungsbogen - nichts reinschreiben, "Reue zeigen" (was auch gelogen wäre, denn den Abstandsverstoß an sich bereue ich ja nicht sondern es kotzt mich an erwischt worden zu sein, wenn man so will) oder irgendeinen Schwachsinn reinschreiben "Mich hat einer geschnitten, einer ist mir vor die Nase gefahren, ich mußte Gas geben damit mir keiner hinten reinfährt"... Hat all dies überhaupt eine Auswirkung darauf, wie bei der Strafe entschieden wird?

Superraser 
Fragesteller
 02.08.2015, 03:29
@Superraser

Vielleicht falsch ausgedrückt: Ich war mir zu dessen Zeitpunkt eben nicht bewußt, etwas falsch zu machen. Somit kann ich es auch nicht bereuen.

tryanswer  02.08.2015, 03:40
@Superraser

Zunächst mußt du mal zwischen der Ordnungswidrigkeit (Bußgeld und Punkte) und einer Strafe unterscheiden.

Sobald du einen Wi­der­spruch gegen den Bescheid einlegst, landet der Fall vor Gericht. Dort werden dann auch deine Einspruchsgründe gewürdigt werden. Allerdings brauchst du dort auch Beweise für deine Behauptungen bzw. entsprechende Gutachten. Solltest du dort jedoch unterliegen, muß dir klar sein, daß du zusätzlich auch die Verfahrenskosten trägst.

Antitroll1234  03.08.2015, 05:37
@Superraser

Vielleicht falsch ausgedrückt: Ich war mir zu dessen Zeitpunkt eben nicht bewußt, etwas falsch zu machen. Somit kann ich es auch nicht bereuen.

Also fährst Du immer so.

...noch schlimmer, überdenke dringend deinen Sicherheitsabstand und nimm dies als Hinweis das Du sehr oft dich und andere durch dein dichtes Auffahren (welches dir nicht einmal bewusst ist) extrem gefährdest.

Superraser 
Fragesteller
 04.08.2015, 20:19
@Antitroll1234

Nein, ich fahre nicht "immer mit dichtem Abstand", aber ich halte mich für gewöhnlich im Verkehrsfluß mit und wenn ich fünf Autos vor mir sehe mit dem selben Abstand, dann passe ich mich da an.

Da kann es natürlich passieren, daß man dann blöderweise erwischt wird. Ich gehe davon aus, daß ich da nicht der einzige war. 

Natürlich halte ich jetzt mehr Abstand, hab nicht Geld im Überfluß ;) 

Wie Sie aber sicher auch schon festgestellt haben, wenn man auch nur eine Autolänge mehr Abstand läßt als alle anderen, sehen das die anderen als Einladung, sich reinzudrängeln...

Antitroll1234  04.08.2015, 22:41
@Superraser

Natürlich halte ich jetzt mehr Abstand, hab nicht Geld im Überfluß ;) 

Na siehste doch genau das erreicht was erreicht werden soll.

Bei gerade mal 20,-€ würdest Du aber so weiter fahren wie bisher, da eine solch geringe Sanktion keinerlei Wirkung hat.

Wie Sie aber sicher auch schon festgestellt haben, wenn man auch nur eine Autolänge mehr Abstand läßt als alle anderen, sehen das die anderen als Einladung, sich reinzudrängeln...

...Du bist ja auch nicht allein auf den Straßen unterwegs, und solltest andere den Spurwechsel eh ermöglichen.

Superraser 
Fragesteller
 05.08.2015, 21:30
@Antitroll1234

20 Euro würden mich auch ärgern und es wäre für mich ein Hinweis, daß ich etwas falsch gemacht habe und in Zukunft aufpasse. Wenn ich mit 15 km/h zu viel geblitzt werde und z.B. 20 Euro zahle, dann überleg ich auch warum das so war und meistens leuchtet mir auch ein, warum eine Geschwindigkeitsbegrenzung besteht. Ich halte mich ja im großen und ganzen an die Regeln und ermögliche Leuten das Auffahren auf die Autobahn, warne rechtzeitig vor Staus vor usw., das tun viele nicht. Ich bin sogar noch so spießig und setzte Blinker. 

Zu den Spurwechseln: Ich habe auch kein Problem mit, wenn einer vor mir einfädelt. Aber meine Erfahrung ist, daß ein Abstand der größer ist als im Verkehrsfluß (eigentlich richtig wäre, aber auf den Straßen gelten eigene Gesetze), dann wird man geschnitten, unverschämt ausgebremst ohne daß ein Blinker gesetzt würde, im schlimmsten Falle wird rechts überholt weil es ein ganz eiliger nicht haben kann, wenn man 10m mehr Abstand läßt.

Dann doch aber bitte wenigstens mehr solcher Kontrollen damit jeder getroffen wird und nicht alle halb Jahr mal und dann werden 90 % der Autofahrer auf dem Abschnitt zur Kasse gebeten.

Das ist ja total Übertrieben!

Nein das ist eher untertrieben.

Ich bin ganz normal gefahren

Bei 97 km/h einen Sicherheitsabstand von nur 18 Meter zu halten ist nicht normal, schlimm wenn Du dies aber als "normal" ansiehst.

und es hat jeder so gefahren

Dies ändert ja nichts an der Gefahr durch den geringen Abstand.

 ich drängle nie!

Dies ist ein Widerspruch, da Du ja selbst sagst das Du "normal" gefahren bist und daher dieser Abstand für dich "normal" ist.

Superraser 
Fragesteller
 04.08.2015, 20:26

Ich dachte, Sie sind der Antitroll? :)

Vielleicht wäre aber auch Moralapostel passender...

Sie wollen mir ernsthaft erzählen, sie halten sich wirklich an alle Verkehrsregeln und überschreiten niemals unterbewußt eine Geschwindigkeitsbegrenzung oder den Abstand? Vorbildlich! :) ´

100 Euro sind übertrieben für etwas, das von 80 % der Fahrer gemacht wird. Da würden 20 Euro als Hinweis für ein Fehlverhalten auch ausreichen. Aber die wenigsten werden eben erwischt und ich hatte an dem Tag das Pech. Wie wahrscheinlich alle, die im Verkehrsfluß schwimmend unter der Kontrolle durchgefahren sind...

Antitroll1234  04.08.2015, 22:37
@Superraser

Sie wollen mir ernsthaft erzählen, sie halten sich wirklich an alle Verkehrsregeln und überschreiten niemals unterbewußt eine Geschwindigkeitsbegrenzung oder den Abstand? Vorbildlich! :) ´

Wo erzähle ich das ?

Hast Du beim Lesen und Verstehen die gleichen Schwierigkeiten wie mit Einhaltung des Sicherheitsabstandes ?

100 Euro sind übertrieben für etwas, das von 80 % der Fahrer gemacht wird.

Nein, 100,-€ sind nicht übertrieben für diesen Verstoß von nur 18 Meter bei 97 km/h, dies ist definitiv zu wenig.

Da würden 20 Euro als Hinweis für ein Fehlverhalten auch ausreichen

Das bewirkt ja noch weniger, Denken liegt dir tatsächlich nicht so sehr, kann man wohl nichts machen.

Aber die wenigsten werden eben erwischt und ich hatte an dem Tag das Pech.

Ja, kontrolliert wird der Sicherheitsabstand leider viel zu wenig.

Superraser 
Fragesteller
 05.08.2015, 21:24
@Antitroll1234

Ich sehe das anders. Zu geringer Abstand ist natürlich ein Risiko. Natürlich achte ich in Zukunft mehr darauf. Aber es ist ungerecht, daß solche Kontrollen so selten sind, daß kaum einer erwischt wird und wenn jemand erwischt wird, ist es gleich sehr teuer. Würden sie öfter kontrollieren, dann würden die Leute auch mehr Abstand halten und man käme garnicht erst in Versuchung, zu dicht aufzufahren, weil es ohnehin jeder tut. Wenn man sich im Verkehrsfluß mithält, überlegt man eben nicht unbedingt ob das haargenau korrekt ist.