Lösung auf Fangfrage!?

Nun sind 3x9€ jedoch 27€ plus die 2€ die die Kassiererin eingesteckt hat ergeben 29€.

Naja. Ich habe mit dieser "Fangfrage" ein Problem. Sie ist nämlich meiner Meinung nach nicht fair. Eine Aufgabe an sich darf nicht lügen. Denn wir müssen ja von den Fakten, die eine Aufgaben nennt, als Basis ausgehen, alles andere wäre sinnbefreit. 

Die Aufgabe gibt sich nun alle Mühe, in die Irre zu leiten. Das tun derartige Fragen ja meistens oder sogar immer. Diese hier aber besonders dreist. Sie impliziert nämlich mit der Behauptung oben sowie der nachfolgenden Frage "Wo ist nun der restliche 1€ von den 30€ geblieben?" einen Korrektheit, die es nicht gibt. Ich würde das schon so interpretieren, als wenn sie hier quasi einen Fakt darstellt. 

Nur dass hier in Wirklichkeit eine Tatsache verdreht wird: Die 2 €, die die Kassiererin unterschlagen hat, dürfen nicht zu den 27 € hinzuaddiert werden. Das kann man mathematisch gesehen natürlich tun, hat dann aber keine Entsprechung in der modellierten Welt (bzw. der Realwelt) mehr. Meiner Meinung nach nimmt das der Aufgabe die Sinnhaftigkeit. 

Aufgaben sind immer ein Stück weit ungenau formuliert, das liegt in der Natur unserer Sprache. Man kann daher meistens die vermeintliche Pointe auch durch exakte Untersuchung für ungültig erklären. Was meiner Meinung nach zu dem Schluss führt: Ein gewisses Interesse an der Lösbarkeit einer Aufgabe muss gegeben sein, sonst kann man an einer Antwort immer etwas finden, was sich irgendwie als nicht ganz zutreffend oder nicht ganz exakt bezeichnen lässt und somit jede Antwort für falsch erklären. Was ja sinnfrei wäre. 

Diese Aufgabe hier hat aber wirklich so gar kein Interesse an einer korrekten Antwort. Ergo: Sinnfrei. Außer man sieht halt wirklich im Weg das Ziel, also im Knobeln. Aber für meinen Geschmack übertreibt diese Aufgabe es zu sehr. Hier liegt das Rätsel ja nicht in der eigentlichen Lösung sondern darin herauszufinden, auf welche Art man irregeführt / getäuscht wird. Darin liegt keine Befriedigung.

Probleme mit Plus und Minus?

Die 27 € bestehen aus den 25 € für das Shirt plus 2€ die die Kassererin hat.

Warum also nochmals die 2 € , die schon in den 27 € enthalten sind, hinzuzählen?

Wenn du von den 27€ wieder auf die 30€ kommen möchtest, musst du die 3€, die die drei in Summe zurückbekommen haben, dazuzählen, nicht die 2€ der Kassiererin erneut!

Der Geldfluss war wie folgt:
1. Die drei Freunde zahlen 30 €, damit gehen 30 € an die Kassiererin.
2. Die drei Freunde erhalten 3 € zurück, die Kassiererin hat noch 27 €.
3. Die Kassiererin nimmt privat 2 € und hat noch 25 € für die Ladenkasse.

Der falsche Denkansatz liegt darin, dass zu dem gezahlten Geld von 27 € das privat eingesteckte Geld von 2 € hinzugezählt wird. Es muss gerade umgekehrt von dem gezahlten Geld (27 €) das entnommene Geld (2 €) abgezogen werden, was dann den Kaufpreis von 25 € ergibt. Tatsächlich gezahlt wurden von den drei Freunden 25 € an die Kasse und 2 € an die Kassiererin.

Nein, es hat nicht jeder EUR 9,- gezahlt. Jeder hat EUR 9,66 bezahlt, denn die Kassiererin hat zwei Euro eingesteckt. 

Wenn sie möchte, dass das nicht auffällt, sollte sie den Jungs also sagen, dass das T-Shirt EUR 27,- gekostet hat. Sonst können die drei sich leicht ausrechnen, dass sie mehr als EUR 9,- bezahlt haben.

Die 2 Euro die eingesteckt wurden musst du natürlich mitberechnen, die sind ja nicht durch Zauberhand dazugekommen.